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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Todesmagie einnehmen zu lassen, und konnte genießen, ihnen seine unglaubliche Lebensessenz zu geben, ohne abhängig zu werden.
    Zudem mochte er es, sich in Gefahr zu begeben, weil er ja wusste, dass er ihr leicht entkommen konnte. Kehksut war anders, ein bisschen mächtiger, sehr viel schöner, obwohl sie nie seine Lebensessenz wollte. Jetzt öffnete sie Tains Mund zum Kuss, und er gab ihn ihr gern.
    Er nahm sie auf dem Steinboden in der leeren Halle der Burg, nur ein Fell lag unter ihnen. Als er befriedigt war, fiel ihm auf, wie still alles um ihn herum war. Er zog sich an, verließ sie und lief zum obersten Raum in der Burg hinauf. Dort fand er alle Burgbewohner tot oder im Sterben vor.
    Er versuchte, sie zu heilen, doch es war zu spät. Während ihn die Angst packte, wurde Kehksut zu dem, was sie wirklich war: ein Ewiger, und einer der mächtigsten von ihnen. Tains Magie, die eigentlich seinen Brüder helfen sollte, gegen die Dunkelfeen zu kämpfen und diejenigen zu heilen, die in der Schlacht verwundet wurden, wurde aufgebraucht, indem er sie an die Sterbenden verschwendete. Er hatte nichts mehr übrig, als die unerwartete Wand von Todesmagie kam, mehr, als er jemals erlebt hatte. Sie umfing und erdrückte ihn. Als er aufwachte, befand er sich in Dunkelheit, hatte schreckliche Schmerzen und fühlte sich furchtbar verängstigt und allein.
    »Cerridwen, hilf mir!«
    Keine Antwort, nur ein Seufzen in der Dunkelheit.
    Er rief wieder und wieder, flehte die Göttin schluchzend an, ihm den Schmerz zu lindern, bettelte seine Brüder an, ihn zu finden, ihn zu befreien. Niemand antwortete, und niemand kam … außer Kehksut.
    »Sie hören dich«, flüsterte sie ihm ins Ohr, ihre roten Lippen an seiner Wange. »Sie haben aufgehört, nach dir zu suchen. Sie verachten dich, weil du dir eine Dämonin als Geliebte erwählt hast.«
    Tain glaubte ihr nicht. Seine Brüder würden ihn nie aufgeben, ganz gleich, was passierte. Das hatten sie ihm wieder und wieder versichert, vor allem Adrian.
    Kehksut heilte ihn, schlief mit ihm, und dann wurde sie wieder der mächtige männliche Dämon, der ihn folterte und abermals in einer Lache aus Blut und Schmerz zurückließ.
    Im Drei-Tage-Rhythmus wechselten sich Pein und Heilung ab, bis Tain jegliches Zeitgefühl wie auch den Bezug zu seinem vorherigen Leben verloren hatte. Währenddessen wartete er weiter, dass Adrian ihn fand, rief nach ihm und schickte seine Magie aus, in die Träume seiner Brüder zu dringen, doch Adrian kam nicht.
    Je länger es dauerte, umso mehr gelangte er schließlich selbst zu der Überzeugung, dass stimmte, was Kehksut sagte, und seine Brüder die Suche nach ihm aufgegeben hatten.
    Er begann, sie zu hassen. Die Erinnerungen an sie bekamen eine bleierne Note, und seine Liebe zu ihnen wurde von Schmerz und Wut verdrängt.
    Überleben konnte er einzig, indem er sich irgendwann einredete, er würde die Folter mögen, und sich vollständig in den Wahn ergab. Jahre vergingen, und unter dem fortgesetzten sadistischen Ritual Kehksuts wurde Tain zusehends stärker. Zugleich nahm sein Wahnsinn zu, bis ihm darin auch der winzige verbliebene Rest seines wahren Ichs verloren ging.
    »Du gehörst mir, mein Liebster«, sagte die weibliche Dämonengestalt ein ums andere Mal und streichelte ihn verführerisch. »Ich habe dich geschaffen. Du wurdest von mir geboren.«
    Und Tain glaubte ihr.
    Jetzt sah er sie vor sich, ihr schwarzes Haar wie feuchte Seide, ihre hohlen schwarzen Augen, ihre rotlackierten Fingernägel, die über seine Haut kratzten. Nie hatte sie das Tattoo auf seiner Wange berührt, dessen Bedeutung Tain längst vergessen hatte.
    »Tain«, flüsterte Kehksut, küsste ihn sanft auf die Lippen, und prompt fühlte er, wie der Wahn ihn erneut in die Tiefe sog.
    Schreiend wehrte er sich und wachte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie sie seinen Arm mit der Hand abfing. Sie hatte dasselbe dämonenschwarze Haar, dieselben dunklen Augen, nur blickten sie ihn nun voller Sorge an.
    »Samantha!«
    Der Wirbel in seinem Kopf verschwand. Samantha kniete auf dem breiten Bett neben ihm, in nichts außer einem langen T-Shirt. Ihm wurde übel, als er begriff, dass er nach ihr geschlagen hatte und sie den Schlag in letzter Sekunde abwehren konnte.
    »Samantha«, wiederholte er. Allein ihren Namen auszusprechen half ihm zurück in die Realität, bestätigte ihm, dass die Finsternis vorüber und dieses weiße Bett mit Samantha darin die Wirklichkeit war.
    Er nahm ihre Hand von

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