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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Umgang damit zu schulen. Als Junge war Tain bei jeder Gelegenheit in den Wald gelaufen, wo er Schlachten gegen Soldaten ausfocht, die nicht dort waren, oder gegen Geister, die nur in seiner Phantasie existierten. Und als junger Mann ging er immer noch hin, um zu trainieren.
    Jener Abend in seinem siebzehnten Jahr, als er einer echten Vampirin begegnet war, hatte sein Leben verändert.
    Sie war erst kürzlich zu den Soldaten gekommen, bei denen sie sich als gewöhnliche Frau ausgab, die mit der Truppe mitziehen wollte. Bevor sie in die Wildnis floh, hatte sie mehrere Männer getötet. Die Vampirin hatte Tains Blut gerochen und im Wald an der Stelle auf ihn gewartet, an die er zum Trainieren kam, sobald er seine Arbeit erledigt hatte.
    In dem Moment, als er sie sah, wusste Tain, dass die Frau böse war. Sie trug ein exotisches Seidenkleid, und ihr dunkles Haar war mit Schmucksteinen verflochten. Sie war atemberaubend schön, und dennoch spürte Tain ihre pechschwarze Aura, die ihre Schönheit übertönte.
    »Dank sei Minerva!«, sagte sie mit kehliger Stimme. »Du bist zu meiner Rettung gekommen.«
    Tain lehnte die Klinge seines gezogenen Schwerts an seine Schulter. »Bin ich das?«
    »Du bist ein kluger junger Mann und kannst mich zum Lager zurückbringen. Ich bin die Gemahlin eines Offiziers.«
    »Nein, das bist du nicht«, widersprach Tain. »Du bist die Frau, die einige meiner Freunde getötet hat.«
    »Ach, sieh an, bist du so klug, ja?«, fragte sie und gab das Lügen auf. »Ich dachte, du seist ein einfacher Bauer, aber wie ich feststelle, irrte ich.«
    Sie kam näher, und der Gestank der Finsternis wurde beißend. Äußerlich indessen war die Frau makellos: nirgends eine Spur von Schmutz oder Schlamm, das Haar glänzend und weich, die Juwelen funkelnd. Tain bezweifelte nicht, dass es sehr kostbare Edelsteine waren, ebenso wenig wie er bezweifelte, dass sie jeden Mann auf der Stelle umbringen könnte, der sie ihr rauben wollte.
    »Du willst mein Blut«, sagte Tain und streckte ihr einen muskulösen Arm hin. »Warum nimmst du es dir nicht?«
    Ein unsicheres Funkeln blinkte in ihren Augen auf. Zunächst blieb sie vor ihm stehen, doch dann wich sie fauchend zurück. »Du stinkst nach Lebensmagie. Warum sollte ich von dir trinken?«
    »Weil du hungrig bist. Wie lange hattest du schon kein Blut mehr?«
    Alles Verführerische fiel von ihr ab. »Zehn Tage.«
    »Ich lasse dich trinken, solange du dir nicht zu viel nimmst. Versprichst du mir das?«
    Sie starrte ihn erstaunt an. »Einen solchen Handel willst du mit mir machen?«
    Sie hatte Soldaten getötet und war stark, doch Tain sah die Krankheit in ihr, die ihre Aura rissig machte und befleckte. Seit er versehentlich seinen Vater verwundet und seine Heilfähigkeit entdeckt hatte, erkannte er Krankheiten instinktiv. Und bei dieser Vampirin spürte er, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Der junge naive Tain glaubte, er könnte ihr helfen und ihr beibringen, andere am Leben zu lassen.
    »Wie lange ist es her, seit du verwandelt wurdest?«, fragte er.
    Erst wirkte sie erschrocken, dann flüsterte sie: »Sechs Monate.«
    »Gegen deinen Willen.«
    »Ja.« Tränen liefen aus ihren rotgeränderten Augen, und er sah ihr Entsetzen ob dessen, was sie geworden war.
    »Du kannst Blut nehmen, ohne zu töten, wenn du dir jedes Mal nur ein bisschen nimmst. Ich zeige es dir, aber du darfst keine Soldaten mehr umbringen.«
    »Würdest du mich beschützen?«
    »Nur, wenn du es versprichst.«
    Die Vampirin rang mit sich, sagte aber schließlich: »Ja, ich verspreche es.«
    »Na schön.« Tain hielt ihr wieder seinen Arm hin.
    Sie kam zu ihm und sank auf dem laubbedeckten, schmutzigen Waldboden auf die Knie. Mit hungrig aufgerissenen Augen beugte sie ihren Kopf über Tains Arm.
    Der Biss schmerzte, wenn auch nicht so sehr, wie Tain es erwartet hatte. Er fühlte, wie sein Blut in ihren Mund floss, was ähnliche Empfindungen wie der Geschlechtsakt auslöste. Nun begriff er, warum die Soldaten im Bett mit dieser Frau gestorben waren. Der Rausch, den der Liebesakt im Verein mit ihrem Blutsaugen in ihnen ausgelöst haben musste, dürfte sie gänzlich gefangen genommen haben.
    Plötzlich fauchte sie und hob ihren Kopf. Ihre Augen glühten, und sein Blut färbte ihre Reißzähne rot. »Was bist du?«
    »Ein Bauer, wie du gesagt hast«, antwortete Tain ruhig.
    Sie reckte ihm ihre gekrümmten Finger entgegen. »Deine Magie ist zu stark. Du willst mich damit umbringen. Bist du ein

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