Dunkle Gewaesser
verfluchte Skunk hatte das Beil nach ihm geworfen!
Aber wir hatten keine Zeit, uns darüber den Kopf zu zerbrechen, also strampelten wir weiter und zappelten mit dem freien Arm im Fluss rum. Ich warf einen Blick zurück und sah Skunk ins Wasser waten. Sein Kopf hüpfte auf und ab wie ein Korken. Die Melone schien ihm am Schädel zu kleben; ein Muttermal hätte nicht fester mit ihm verwachsen sein können.
Der Fluss wurde tiefer und breiter, die Strömung schneller, und bald hatten wir wieder ein ziemliches Tempo drauf – es wurde immer schwieriger, nicht abzurutschen. Schließlich musste ich mich mit beiden Händen festhalten, und Terry genauso. Wir strampelten noch immer mit den Beinen, aber jetzt waren es hauptsächlich der Fluss und der Regen, die uns mit sich fortrissen.
Ich riskierte noch einen Blick über die Schulter, wobei ich befürchtete, dass Skunk direkt hinter mir war, aber ich konnte ihnnirgends entdecken. Ich hatte keine Ahnung, ob er untergegangen war oder aufgegeben hatte und zum Ufer geschwommen war. Vielleicht konnte ich ihn auch einfach nur nicht sehen, denn es war stockfinster, und auf der Wasseroberfläche trieben alle möglichen Äste und Stämme.
Die ganze Zeit über hoffte ich, dass es aufhören würde zu regnen, aber vergeblich. Das war auch nicht einfach nur Regen, sondern, wie Mama sagen würde, ein Wolkenbruch. Jinx hätte ihn wahrscheinlich mit einer Kuh verglichen, die auf einen flachen Stein pisste.
Blitze rasten im Zickzack über den Himmel, und einmal schlug einer direkt am Ufer in einen Baum ein, der daraufhin wie eine Fackel aufloderte. In dem gespenstischen Licht sah das Wasser aus wie Blut. Die Hitze von dem Feuer spürte ich sogar auf die Entfernung. Und ich sah noch was anderes. Einen Schatten, der in der Nähe des Ufers aus dem Wasser auftauchte und wieder verschwand, sich gegen die Strömung wehrte, schließlich das Ufer erreichte, die Böschung raufglitt und mit dem Wald verschmolz. Viel konnte ich nicht erkennen, aber ich vermutete, dass das Skunk war. Wie es ihm gelungen war, in dem aufschäumenden Wasser zu schwimmen und an Land zu kommen, war mir ein Rätsel. Vielleicht hatten mir auch meine Augen einen Streich gespielt, und ich hatte nur einen Biber gesehen, der in dem flackernden Flammenschein des Baumes größer wirkte, als er war.
Der Fluss trug uns weiter. Der Beutel auf meinem Rücken hatte sich längst vollgesogen und wurde immer schwerer. Wenn ich die Zeit gehabt hätte, den Stamm mit einer Hand loszulassen, hätte ich mich mit meinem Taschenmesser davon befreit. Der nasse Beutel war wie jemand, der auf meinem Rücken hockte und mich nach unten zog.
Schließlich ließ das Gewitter ein wenig nach, der Himmel riss auf, und ich stellte fest, dass wir hier schon mal gewesen warenund es bis zum Floß auf der Sandbank wahrscheinlich nicht mehr allzu weit war.
Und es dauerte auch tatsächlich nicht lange, bis ich es entdeckte. Allerdings lag es nicht mehr genau an derselben Stelle, denn das Wasser war angestiegen und hatte es gegen das Ufer gedrückt. Von der Sandbank war nichts mehr zu sehen. Entweder war sie fortgespült worden oder stand unter Wasser oder beides.
Terry und ich fingen wieder an, mit den Füßen zu strampeln und mit einem Arm zu paddeln, um aus der Strömung in der Mitte des Flusses rauszukommen. Das war verdammt anstrengend, denn der Stamm wollte uns einfach nicht gehorchen. Wir segelten einfach an dem Floß vorbei. Niemand stand oder saß darauf, weshalb ich hoffte, dass sie in der Hütte waren. Aber mir kam auch der Gedanke, dass sie vom Floß gefallen und ertrunken sein könnten. Dann fiel mir auf, dass das Floß an einer großen Baumwurzel festgebunden war, und von selbst hatte sich das Seil da bestimmt nicht hinbewegt. Trotzdem, sie konnten auch noch später von einer Welle überrascht worden sein. All diese Gedanken trampelten mir durch den Kopf, als würden sie Armeestiefel tragen. Ich schlug mich immer noch damit rum, als es uns endlich gelang, den Stamm in die Nähe des Ufers zu lenken, sodass wir rüberschwimmen konnten. Der Stamm, in dem noch immer das Beil steckte, trieb davon und war bald nicht mehr von den anderen Ästen und Zweigen zu unterscheiden, die ins Wasser gefallen waren.
Der Beutel war schon vorher schwer gewesen, aber jetzt, wo ich mich nicht mehr an dem Stamm festhalten konnte, drohte er mich in die Tiefe zu ziehen. Wieder wünschte ich, ich könnte ihn loswerden, aber ich schwamm um mein Leben, und da war für so
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