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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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geheiratet, was sehr viel bindender war als eine Ehe bei Menschen. Marguarita und er würden jetzt nicht mehr ohne einander leben können. Marguarita war seine bessere Hälfte im wahrsten Sinne dieses Wortes.
    Leas Augen weiteten sich erneut. »Sie meinen aber doch gewiss nicht Marguarita Fernandez?«
    »Natürlich meine ich sie«, antwortete Zacarias freundlich. »Sie ist die Hausherrin hier.«
    »Aber …« Lea drückte eine Hand vor ihren Mund, als versuchte sie, die Fragen zurückzuhalten. Aber dann platzte sie doch damit heraus. »Warum hat sie mir das nicht erzählt? Ich bin ihre Freundin. Und weshalb hat sie auch niemand anderem hier etwas gesagt? Sie können nicht mit ihr verheiratet sein!«
    »Ich versichere Ihnen, Miss Eldridge, dass es so ist«, entgegnete Zacarias ruhig, aber in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
    Lea sah Julio an; sie wirkte verwirrt, gekränkt und aufgeregt zugleich.
    Der junge Mann zuckte die Schultern, um möglichst ungezwungen zu erscheinen. »Du wirst verstehen, Lea, dass es nicht gut wäre, wenn sich das herumspricht. Marguarita muss geschützt werden. Die Familie de la Cruz ist sehr wohlhabend, und du weißt, wie groß die Gefahr einer Entführung ist. Es ist besser, wenn niemand etwas weiß.«
    Lea warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, war jedoch anscheinend so eingeschüchtert von Zacarias, dass sie vorerst kein weiteres Wort mehr sagte.
    Zacarias betrat die Küche als Erster, blieb aber wieder stehen, als sein Blick auf Marguarita fiel, die am Herd stand und Wasser in die Teekanne goss, die ihre Mutter selbst getöpfert hatte. Für ihn gab es keinen schöneren Anblick auf der Welt als den Marguaritas. Die Farben ihres Rocks waren lebhaft und strahlend, ihre Haut schimmerte, und ihr Haar war wie ein glänzender Wasserfall aus blauschwarzer Seide. Ihre Bewegungen waren voller Anmut. Als er die Blicke der Menschen bemerkte, die sie mit einer Ehrfurcht betrachteten, als sähen sie sie zum ersten Mal, wusste Zacarias, dass sein Blut Marguaritas Schönheit noch vergrößert hatte. Er konnte auch die Bewunderung in Julios Augen sehen und nahm sich vor, Marguarita beizubringen, wie sie ihre Anziehungskraft verringern konnte.
    Zacarias’ Blut verschärfte auch ihre Sinne. Sie konnte das Gespräch nicht überhört haben, nicht mit karpatianischem Blut in ihren Adern, und ihr Gesicht war völlig unbewegt, als sie Zacarias anschaute. Er ging zu ihr und hob ihre linke Hand, weil er sich plötzlich an die menschliche Tradition, Eheringe zu tauschen, erinnerte, zog ihre Finger an die Lippen und küsste den goldenen Ring, den er für sie herbeigezaubert hatte.
    Sie presste die Lippen zusammen und betrachtete stirnrunzelnd den Ring. Was soll das, Zacarias? Was ist das für ein Spielchen, das du treibst? Es lag etwas Gekränktes in ihrem Ton. Offenbar hatte er sie irgendwie verletzt. Ohne sich darum zu scheren, was ihre Gäste denken mochten, legte er von hinten die Arme um Marguarita und zog sie an sich.
    »Ist der Tee fertig, meine Liebe?« Er hatte das Wasser zum Kochen gebracht, damit keine Wartezeit entstand. Jetzt strich er mit den Lippen über Marguaritas Haar und dachte, dass der Kontrast zwischen seiner strahlenden Seelengefährtin und Julio und Lea ganz erstaunlich war. Lea war eine attraktive Frau, doch im Vergleich zu Marguaritas waren ihre Farben dumpf und matt. Auch Julios Farben waren nicht so lebhaft wie Marguaritas, und er konnte das pumpende Herz des jungen Mannes und die Arterien sehen, die sich wie eine Straßenkarte durch seinen Körper zogen. Leas Herz und Arterien waren ebenfalls zu erkennen, wenn auch viel schwächer.
    Eine leise Belustigung drang in sein Bewusstsein. Angriffsziele, lieber Ehemann . Du siehst sie nur als Angriffsziele. Aber sie sind Freunde und keine Zielobjekte. Zu Anfang war sogar ich nicht mehr als ein Angriffsobjekt für dich. Du siehst alle, die dir auf der Hazienda begegnen, nicht als Menschen, sondern nur als potenzielle Feinde.
    Und sie hatte recht, erkannte er. Er hatte seit Jahrhunderten niemanden mehr nur als Menschen oder Karpatianer betrachtet. Er lebte in einer Welt, in der das Gesetz des Dschungels herrschte; es ging darum, zu töten oder getötet zu werden. Julios Haut und Gesichtszüge waren die dumpfsten, weil er die größte potenzielle Bedrohung darstellte. Erst seit Marguarita die abgebrochenen Verbindungen in Zacarias wiederhergestellt und die vielen Schatten, die seinen Geist verdüstert hatten, verdrängt hatte, war er in

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