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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gezüchtete Tiere verängstigt sind, nur weil er in der Nähe ist, sollte dir das etwas sagen, Marguarita. Als er das letzte Mal hier war, hat er dir das Leben gerettet, war aber nahe daran, mir das meine zu nehmen.« Einen Moment lang blieb er schweigend sitzen und zuckte dann wieder die Schultern. »Ich hätte mein Leben gegeben, um seines zu retten, trotzdem stimmt was nicht mit ihm. Sogar sein Freund macht sich Sorgen. Es ist besser, wenn du nach Brasilien fährst.«
    Marguarita ließ sich die Warnung durch den Kopf gehen. Hatte Zacarias versucht, sich das Leben zu nehmen, weil er nahe daran war, etwas zu werden, was er nicht sein wollte? Sie senkte den Kopf, weil sie Cesaro nicht in die Augen schauen konnte. Die Idee, sich zu ihrer Tante nach Brasilien zu flüchten, war verlockend, doch sie wusste, dass sie das nicht konnte. Deshalb straffte sie die Schultern und zeigte auf die Tiere.
    Cesaro seufzte. »Du bist eine sehr eigensinnige junge Frau, Marguarita, aber ich bin nicht dein Vater und kann dir nicht befehlen fortzugehen.«
    Sie schwenkte die Hand in Richtung Pferde und ignorierte seinen Versuch, ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. Es gab auch so schon genug, weswegen sie sich schuldig fühlte. Auf jeden Fall hatte sie bemerkt, dass einige der Männer sie fast schon so zu behandeln begannen, als wäre sie auch taub. Und obwohl das einerseits sehr ärgerlich war, konnte es in einer so männlich geprägten Welt andererseits auch durchaus von Vorteil für sie sein.
    »Ja, wir könnten deine Hilfe gebrauchen, um die Pferde zu beruhigen. Wir haben drei Stuten, die jeden Moment fohlen werden, und ich will nicht, dass etwas schiefgeht. Also lauf zu ihnen in den Stall und sieh zu, ob du sie zur Ruhe bringen kannst!«
    Es war höchst ungewöhnlich für peruanische Pasos, nervös zu sein. Sie wurden gerade wegen ihres ausgeglichenen Temperaments gezüchtet. Ein Tier, das Anzeichen von Schreckhaftigkeit erkennen ließ, wurde nicht zur Zucht benutzt. Die Pferde der Hazienda der Brüder de la Cruz galten als einige der besten auf der Welt, und trotzdem hatte Zacarias alle sehr verschreckt, sogar die Arbeitspferde.
    Marguarita nickte, aber sie befürchtete, einen sehr schlimmen Fehler begangen zu haben. Dennoch sandte sie den ruhelosen Tieren, die sich in einer fernen Ecke der Koppel zusammendrängten, wohltuende, beruhigende Schwingungen. Dann schwenkte sie die Hand in Richtung Himmel, zeigte auf ihre Zähne und machte ein Zeichen, das auf einen möglichen Angriff von Vampiren hinwies.
    Cesaro nickte. Von allen auf der Ranch verstand er ihre seltsamen Zeichen am besten zu deuten. »Wir sind uns der Gefahr eines Angriffs auf die Ranch bewusst, wenn einer der Besitzer sich hier aufhält. Alle sind bewaffnet, die Frauen und Kinder haben sich in Sicherheit gebracht – mit Ausnahme von dir. Sowie die Pferde sich beruhigen, gehst du ins Haus und schließt alles gut ab.«
    Sie gab ihm zu verstehen, dass sie sich darum bereits gekümmert hatte, und berührte das Gewehr, die Handfeuerwaffe und das Messer, die sie bei sich hatte. Sie war so gut auf einen Angriff vorbereitet, wie sie konnte, obwohl der Gedanke daran fast so beängstigend war wie das Wissen, dass sie Zacarias nicht gehorcht hatte.
    Cesaro nickte anerkennend. Wie alle anderen auf der Ranch hatte auch Marguarita schon in sehr jungen Jahren lernen müssen, mit Waffen umzugehen. Cesaro versteifte sich ganz plötzlich und zeigte mit besorgter Miene auf irgendetwas hinter ihr. »Dein Zukünftiger ist schon wieder hier, um dir den Hof zu machen.«
    Sie zog einen Stift und einen Notizblock aus der Tasche und schrieb:
    Er ist nicht mein Zukünftiger. Warum magst du ihn nicht?
    »Dein Vater hat ihn ausgewählt, nicht ich. Ein Stadtmensch«, sagte er mit spöttischem Beiklang in der Stimme. »Er ist aalglatt, aber er hat keine Ahnung von dem Leben auf einer Ranch. Du wärst mit Ricco oder Julio, meinem Sohn, viel besser dran.« Cesaro erhob sich ein wenig in den Steigbügeln und beugte sich über den Nacken seines Pferdes zu ihr vor. »Auf mich wirkt er nicht überzeugend. Er sieht auf uns herab, sogar auf dich. Ricco oder Julio würden besser zu dir passen.«
    Marguarita mochte Ricco, einen der Männer, die mit den Rindern arbeiteten, und kannte ihn schon seit Jahren. Mit Julio war sie praktisch aufgewachsen. Es war unmöglich, ihn als etwas anderes als ihren Bruder zu betrachten. Und Cesaro war für sie wie ein zweiter Vater, dem sie genauso alles recht machen wollte

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