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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Zacarias’ Schädel schien plötzlich zu klein zu sein für das Gehirn und in einer Explosion von Granatsplittern zu bersten, die Schockwellen durch seinen ganzen Körper sandten.
    Neben ihm verkrampfte sich Marguaritas Körper unter einer neuen Schmerzenswelle, und er zog sie an sich, spürte ihre Haut an seiner, teilte ihre Qualen und stand sie mit ihr durch, bis auch sein Körper wie der ihre mit winzigen Blutströpfchen bedeckt war, die sich miteinander vermischten.
    Zacarias hatte nicht gewusst, dass es so schlimm sein würde. Wie hatte er aber auch so stur sein können, nicht einmal seine Brüder nach der Umwandlung zu fragen? Hatten sie sich untereinander erzählt, wie schlimm dieser Prozess sein konnte?
    »Es lässt nach, sívamet«, flüsterte er. Indem er den Schmerz mit ihr teilte, konnte er zumindest die Heftigkeit der Anfälle verringern. »Versuch, ruhig durchzuatmen! Dein Herz schlägt zu schnell. Lass es sich dem Rhythmus des meinen anpassen!«
    Nach einer Weile spürte er, wie ihr Herzschlag sich beruhigte. Für einen Moment erfasste Zacarias Panik. Sie sah resigniert aus, ganz und gar nicht wie die Marguarita, die sich allein bei Nacht, verfolgt von einem Raubtier, in einen Regenwald hinauswagte. Oder wie die Marguarita, die selbst dann noch ein Lächeln für ihn hatte, wenn er sich von seiner schlechtesten Seite zeigte.
    Marguarita!, entfuhr es ihm bewegt. Er drückte sie an sich und umhüllte sie mit seinem Geist.
    Diesmal wehrte sie sich nicht, weil sie viel zu schwach war, um überhaupt noch richtig zu verstehen, was mit ihr geschah. Zacarias lag neben ihr, lauschte dem Trommeln des Regens auf dem Dach und verstärkte das Geräusch, weil es sie beruhigte.
    Neben ihm entspannte sich Marguarita allmählich. Oder zumindest wich die Anspannung weit genug aus ihren starren, verkrampften Muskeln, um die beruhigende Mischung aus Lavendel- und Kamilledüften einatmen zu können. Und da sie sich nicht mehr gegen ihn wehrte, löste sich auch die Verkrampfung in seinem Bauch.
    Zacarias streichelte ihr liebevoll über das Haar und flüsterte ihr sinnlose Worte in seiner eigenen Sprache zu. Oder vielleicht waren sie ja gar nicht so sinnlos, vielleicht rührte er ja nur die Gefühle dieses tief in ihm verborgenen Fremden an, der wusste, dass er Marguarita nicht verlieren durfte. Die Empfindungen, die in ihm aufstiegen, waren schier überwältigend.
    Marguarita konnte unmöglich verstehen, was er sagte. Als dann aber der nächste Anfall kam, richtete sie den Blick auf ihn, statt sich von ihm abzuwenden. Ihre Augen weiteten sich und verschleierten sich, als der Schmerz einsetzte. Diesmal war Zacarias jedoch vorbereitet und wusste, wie er ihr den größten Teil abnehmen konnte. Sie war von den Giftstoffen gereinigt und auf dem besten Wege, voll und ganz zur Karpatianerin zu werden. Als der Schmerz nachließ, spürte Zacarias, dass es jetzt vielleicht das Beste wäre, sie in die heilende Erde zu bringen.
    »Ich kann dich einschlafen lassen, Marguarita. Wenn du erwachst, wirst du Hunger haben und Blut benötigen, aber du wirst nicht mehr solche Schmerzen haben.«
    Ihr Blick glitt zu seinem, als er ihr die winzigen Blutströpfchen von der Stirn wischte.
    »Du wirst als vollständige Karpatianerin erwachen.«
    Ihre Zunge strich über die trockene Unterlippe. Das macht nichts. Ich will nur, dass diese Qualen endlich aufhören.
    Er hasste die Resignation in ihr. Marguarita war durch und durch Feuer, leidenschaftlich und impulsiv. Wenn ihr etwas wichtig war, gab sie stets alles von sich. Doch nun war sie ausgelaugt, körperlich und geistig vollkommen erschöpft.
    »Du sollst wissen, was ich vorhabe.« Er wartete, aber sie antwortete nicht. »Ich werde deinen ersten Schlaf herbeiführen, und danach wird dein Körper von selbst schlafen, wenn du es ihm befiehlst. Mein uraltes Blut fließt in deinen Adern. Es besitzt große Macht, und du wirst schnell lernen, sie zu nutzen.« Er musste sich beeilen, bevor die nächste Schmerzenswelle sie überrollte.
    »Du weißt, dass die Erde dich erneuern und heilen wird.« Er versuchte nicht einmal, es wie eine Frage klingen zu lassen.
    Ihre Wimpern flatterten, und Furcht stahl sich in ihren Blick, doch sie nickte. Wie werde ich reagieren, wenn ich mich unter der Erde eingeschlossen wiederfinde?
    Er strich ihr beruhigend über das Haar. »Dann wirst du die Erde mit deiner Willenskraft entfernen. Indem du es ihr befiehlst. Stell dir einfach vor, dass sie dir gehorcht. Vielleicht wirst

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