Dunkle Gier: Roman (German Edition)
zwischen sich und dem Küchenschrank gefangen, während er ihr Tee einschenkte. Sie wusste, dass ungefähr so viel Platz zwischen ihnen war, wie ein Blatt Papier breit war, aber sie konnte die von Zacarias ausgehende Hitze spüren. Ihr Körper fing Feuer. Flammen tanzten über ihre Haut und schossen durch ihre Blutbahn, um sich wie ein heißes Prickeln zwischen ihren Schenkeln niederzulassen.
Marguarita stockte der Atem, als er den kleinen Abstand zwischen ihnen überwand und die Teekanne abstellte, sodass er gegen sie gedrückt wurde und sie seinen warmen Atem im Nacken spürte. Er atmete die nach ihrem Duft riechende Luft ganz tief ein. Und dann gab er ein leises Knurren von sich, das sich wie das eines wilden Tieres anhörte und zugleich irgendwie unglaublich sexy war. Marguarita erstarrte vor Furcht, war sich aber gar nicht sicher, ob sie sich vor ihm oder sich selbst fürchtete. Das Knurren vibrierte durch ihren Körper, bis alle ihre Sinne vollkommen von Zacarias de la Cruz erfüllt waren.
Dieser Mann war ein Pulverfass, und sie hatte furchtbare Angst, dass sie den Funken liefern würde, der das Fass zum Explodieren brächte, wenn sie sich bewegte oder Zacarias noch intimeren Zugang zu ihrem Bewusstsein gab. Es war nicht seine Schuld, dass sie so stark auf ihn reagierte. Sie hatte noch nie so auf einen Mann reagiert, auf keinen – doch mit Zacarias de la Cruz war es schon einmal geschehen, als er sie aus dem Wald zurückgeholt hatte. Es machte keinen Sinn, aber sie konnte kaum noch atmen, wartete und wünschte sich … Ach, sie wusste selbst nicht, was sie sich wünschte!
Zacarias’ Lippen bewegten sich an ihrem Ohr, sein Atem streifte ihr Haar und sandte Elektrizität durch ihre Adern. »Ich kann deinen Herzschlag hören.«
Sie schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihr Duft nicht der einer Frau war, die sich nach einem Mann verzehrte, denn wenn sie schon die Feuchtigkeit in ihrem Höschen spüren konnte, müsste auch er ihren femininen Ruf nach ihm wahrnehmen können. Ein Mann, der einem Tier so ähnlich war, hatte gewiss einen hervorragend ausgeprägten Geruchssinn.
Ich bin sicher, dass du es kannst. Sie vernahm ja ebenfalls das laute Pochen ihres Herzens. Ihre Furcht – oder ihr sinnliches Verlangen – war nicht zu überhören.
Zacarias schob das dichte Haar beiseite, mit dem sie vorsichtshalber ihren Nacken bedeckt hatte. Bei der Berührung seiner Fingerspitzen zog sich ihr Innerstes zusammen, und wieder konnte Marguarita die heiße Feuchte zwischen ihren Schenkeln spüren. Sein Mund glitt über ihre Haut, seine Zunge, die sich rau und samtig anfühlte, strich verlangend über ihren Puls. Ihr Herz raste, und sie umklammerte den Rand der Anrichte, doch ob vor Schrecken oder Erregung, hätte sie selbst nicht sagen können.
Halt still, mica emni kunenak minan – meine schöne kleine Närrin! Ich muss dich kosten. Es wäre nicht gut, mich abzuwehren, denn ich habe das Gefühl, mich am Rande meiner Selbstbeherrschung zu befinden.
Sein Geist drang ungebeten, aber ganz gewiss nicht unerwünscht in ihr Bewusstsein ein. Seine Berührung war sinnlich und sandte einen wohligen Schauer über ihren Rücken, doch seine Warnung erschreckte sie. Auch der Gedanke an seine scharfen Zähne, die sich in sie bohrten, war so Furcht einflößend, dass er ihr die Besinnung hätte rauben müssen. Aber stattdessen war ihr Körper plötzlich sehr lebendig, ihr Blut raste, und jede Faser prickelte vor Erregung.
Ich habe Angst. So. Jetzt war es heraus.
Das brauchst du nicht. Du bist in meiner Nähe der sicherste Mensch auf Erden. Wehr dich nicht, Frau! Schenk dich mir!
Marguarita wusste nicht, was er mit »der sicherste Mensch auf Erden« meinte. Sie fühlte sich ganz und gar nicht sicher, sondern auf allen Ebenen bedroht. Marguarita zwang sich jedoch stillzuhalten, als Zacarias sie zu sich herumdrehte, um sie an seine Brust zu drücken. Er war ungeheuer stark, seine Arme waren hart und unnachgiebig, ein Käfig, dem sie nicht entkommen konnte.
Zacarias presste sie an sich, als wäre dies ihr Platz, und sie legte den Kopf zurück, um zu ihm aufschauen zu können. Dieser Mann war schön wie eine Statue, die aus feinstem Stein gemeißelt war, die personifizierte Sinnlichkeit. Seine Augen verdunkelten sich vor Verlangen, das Weiß seiner Zähne blitzte auf, als sie sich langsam verlängerten.
Marguaritas Herz raste in einem Tempo, das sie schon fast einen Herzanfall befürchten ließ. Zacarias
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