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Dunkle Häfen - Band 2

Dunkle Häfen - Band 2

Titel: Dunkle Häfen - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hirvi
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müssten verschwinden!", schrie er. "Aber dich habe ich stets mehr geliebt als alle! Nur dich habe ich wirklich meinen Freund genannt!"
    James hob die Flasche auf und drehte sie auf den Kopf, so dass die letzten Tropfen auf den Tisch fielen.
    "Ich glaube dir nicht, mein Freund. Dein e Worte waren immer schmeichelnd oder bissig, aber selten haben sie der Wahrheit entsprochen. Deine Reden wickeln mich nicht ein, ich kenne dich."
    "Nicht alle sind wie du!" , zischte St John "Ich verstehe nicht, warum alle auf dich reinfallen! Da steht er, unser arroganter Edelmann, der alle Herzen höher schlagen lässt und längst König sein sollte, wenn es nach ihm ginge!"
    In James Augen blitzte etwas auf und das entging Henry nicht.
    "Ja, wie lange wärst du unserem James Edward treu gewesen? Nicht sehr lange, denn deine Gier ist maßlos. Ohne weiteres würdest du das Land in einen Bürgerkrieg oder Rebellion stürzen, wenn es dir etwas nützen würde! Du könntest glatt ein neuer Cromwell sein, dabei hast du nicht einmal dessen Ideale. Gibt es einen Menschen, an dem dir wirklich etwas liegt?"
    Als James keine Antwort gab, fasste er das als Nein auf. Er lachte böse auf.
    "Nun, König James, Ihr habt noch immer mit mir zu rechnen! Nur über meine Leiche wird man dich Ihre Majestät nennen! Einst habe ich dich geliebt wie keinen anderen, aber deine Seele ist schwarz. Wie viele mussten für dich sterben? Die verschwundene Zigeunerin, die kleine Lady Amanda, die angeblich Selbstmord begangen hat und viele deiner Feinde, die dir im Weg standen? Deine Gewalttätigkeit treibt alle in den Abgrund! Aber dieses Mal wirst du nicht gewinnen, es war ein Fehler, mich verraten zu haben!", brüllte Henry und James staunte, wie wütend er war.
    Wutschnaubend wie ein Stier stampfte er aus dem Zimmer. Lord Fayford blieb nac hdenklich zurück. Was konnte St John alles ausrichten? Leider sehr viel. Dass er Ernst machte, bezweifelte Fayford nicht. Eilig verließ er den Raum. Er musste handeln, bevor Henry das tat. Am besten schickte er auf der Stelle einen Boten an den Stuart. Aber mit welcher Befugnis? Die hatte nur St John. Obwohl er bezweifelte, dass es etwas brachte, wollte er noch einmal mit Henry reden. Der war allerdings weder zu finden noch zu sprechen. So schickte James doch noch jemand nach Frankreich und scharte alle Anhänger um sich, die ihm helfen konnten, den Stuart auf den Thron zu setzen.
     
    A m Abend erfuhr er dann, dass St John, nachdem er den ganzen Tag gezaudert hatte, schließlich die wichtigsten Mitglieder der Whig-Partei zu sich eingeladen und damit ihren Plan über den Haufen geworfen hatte. Dieses Zögern löste eine Kette von Ereignissen aus, Henry wusste nicht, was er tun sollte, denn er konnte nicht mehr gewinnen. Von James verraten, würde er am Hof des Stuart keine Zukunft haben - aber ebenso wenig bei dem Thronanwärter aus dem Hause Hannover, der von den Whigs, die er so lange bekämpft hatte, unterstützt wurde. Durch diese Zeitverschwendung gelang es den Whigs, ihren Kandidaten durchzusetzen, denn jetzt traten die vor einigen Jahren beschlossenen Gesetze zur Thronfolge in Kraft, was höchstens St John mit den Vollmachten der toten Königin noch hätte verhindern können.
    Fayfords Einfluss alleine reichte dieses Mal nicht aus, und so kam es, dass ein Jahr später George von Hannover zum englischen König gekrönt wurde. Auch ein schottischer Aufstand im Jahr 1715 für die Rückkehr der Stuarts, in den die Tories verwickelt waren, schlug fehl und führte den Sturz der ganzen Partei herbei. Alle Mitglieder verloren ihre Ländereien, St John ging ins Exil nach St.Germain, ironischerweise an den Hof von James Edward, der ihn hätte fallen lassen. Nun kam es Lord Fayford zugute, dass er nie wirklich der Tory-Partei angehört hatte, denn als einziger seiner Verbündeten blieb er am Hof. Doch auch er war in Ungnade gefallen, den Whigs im Parlament schien er zu gefährlich und der neue König hatte kaum übersehen können, wen der Lord unterstützt hatte. Unter den neuen Mächtigen war James nun ein Ausgestoßener. Dennoch gab er nicht auf, ohne die Macht konnte er nicht leben. Behutsam bereitete er seine Rückkehr in die Politik vor. In gewisser Weise hatte Harley seine Rache. Die Partei, die er so lange geformt hatte, war wahrscheinlich für immer von der Politik ausgeschlossen. Auch St John konnte sich sagen, dass er James mit sich in den Untergang gerissen hatte. Nur in den Augen der unpolitischen Höflinge und vieler

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