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Dunkle Herzen

Dunkle Herzen

Titel: Dunkle Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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klauen.«
    »Ich weiß.« Bei dieser Erinnerung schwand etwas von Doppers Unmut. »Ich baue den besten Silver Queen in der ganzen Gegend an. Das habe ich schon immer getan, und das werde ich auch weiterhin tun.«
    »Da kann ich dir nicht widersprechen. Wir haben immer drüben im Wald ein Lagerfeuer gemacht und die Kolben geröstet.« Cam grinste zu Matt hoch. Diesen herrlichen süßen Geschmack würde er nie vergessen. »Wir dachten, wir hätten dich überlistet.«
    »Ich weiß, was auf meinem Land vor sich geht.« Matt rückte seine Kappe zurecht. Ein wachsamer Ausdruck trat in seine Augen, als sein Blick über das Waldgebiet schweifte. »Hätt’ mir auch nichts draus gemacht, dir den Hosenboden
strammzuziehen. Hier draußen nehmen wir die Dinge selbst in die Hand.«
    »Ich werde dich kommenden Juli daran erinnern.« Cam seufzte leise. »Sieh mal, Matt, in der Siedlung gibt es Kinder. Viele Kinder. Deine drei Schäferhunde sind ziemlich große Biester.«
    Dopper schob aufsässig das Kinn vor. »Die haben noch nie jemanden gebissen.«
    »Noch nicht.« Cam holte tief Atem. Er hielt es für vergebliche Liebesmüh, die Vorschriften, wonach Hunde angeleint werden mußten, überhaupt erst zu erwähnen. Bei Matt Dopper hätte er sich den Mund fusselig reden können. Außerdem hielt sich kaum jemand daran. Doch so gut er Matt auch verstehen konnte, das Risiko, daß einer der Hunde ein Kind anfiel, wollte er nicht eingehen. »Matt, ich weiß, du willst nicht, daß irgend jemand Schaden nimmt.« Er hob abwehrend die Hand, ehe Matt protestieren konnte. »Ich weiß auch, daß deine Hunde lammfromm sind. Bei dir jedenfalls. Aber niemand kann vorhersehen, wie sie auf Fremde reagieren. Passiert doch einmal etwas, werden deine Hunde eingeschläfert und du hast einen Prozeß am Hals. Mach es uns allen doch ein bißchen leichter. Leg sie an die Kette, bau ihnen einen Zwinger oder sonst etwas.«
    Dopper schielte zu Cam hin und spie auf den Boden. Nicht ohne Grund hielt er sich drei große Hunde. Schließlich mußte ein Mann sich und seine Familie schützen, vor  … Sein Blick wanderte erneut zu den Wäldern hinüber, dann wieder zu Cam. Vor allem möglichen.
    Er war kein Freund von Kompromissen, doch er wußte, wenn er nicht einlenkte, dann würde früher oder später so ein hochnäsiger Beamtenfurz auf der Matte stehen, um ihm Schwierigkeiten zu machen, oder irgendein verfluchter Flachländer würde ihn vor Gericht zerren. Er konnte sich keine astronomischen Anwaltsgebühren leisten.
    »Ich werd’ drüber nachdenken.«
    Zu größeren Zugeständnissen konnte man Matt nicht bewegen. Cam wußte das, redete er doch schon seit sechs Wochen
auf ihn ein. Schweigend rauchte er seine Zigarette und beobachtete den alten Mann auf seinem Traktor. Die Hunde würden an die Kette kommen, entschied er, da der alte Matt weder sie noch seine Farm aufs Spiel setzen wollte.
    »Wie geht’s denn deiner Familie?« erkundigte er sich, um der Unterhaltung eine freundliche Note zu geben.
    »Ganz gut.« Dopper entspannte sich sichtlich. »Sue Ellen hat sich von diesem nichtsnutzigen Autoverkäufer, den sie unbedingt heiraten mußte, endlich scheiden lassen.« Er grinste Cam an. »Einmal hat sie dir ja schon einen Korb gegeben. Vielleicht überlegt sie sich’s ja jetzt, wo du ein bißchen Geld und einen guten Job hast.«
    Cam erwiderte das Grinsen, ohne beleidigt zu sein. »Wie viele Kinder hat sie denn inzwischen?«
    »Vier. Dieser Mistbock brauchte nur seine Hose auszuziehen, und schon war sie schwanger. Sie hat aber jetzt ’nen Job. Sitzt in einem Supermarkt an der Kasse, drüben in dem verdammten Einkaufszentrum. Nancy paßt auf das Kleinste auf.« Er blickte zum Haus hinüber, wo seine Frau damit beschäftigt war, das jüngste Enkelkind zu hüten.
    Ein paar Minuten erzählte er noch von seinem ältesten Sohn, der schon seit einer Stunde mit dem Füttern hätte fertig sein sollen, und von seinem jüngsten, der das College besuchte.
    »Stell dir vor, der Junge meint, er müßte zur Schule gehen, um zu lernen, wie man eine Farm bewirtschaftet.« Nachdenklich spie Dopper einen Strahl Tabaksaft aus. »Schätze, die Zeiten ändern sich, ob man nun will oder nicht. Ich muß weitermachen.«
    »Ketten bekommst du im Eisenwarengeschäft.« Cam trat seine Zigarette aus. »Bis später, Matt.«
    Dopper sah ihm nach, wie er zu seinem Auto zurückging, dann blickte er zu der entfernten Siedlung hinüber. Gottverfluchte Flachländer, dachte er, seinen Traktor

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