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Dunkle Herzen

Dunkle Herzen

Titel: Dunkle Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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davon vergossen.«
    »Der Beschluß erfolgte einstimmig. Ich habe getan, was getan werden mußte.« Doch ein Teil von ihm, tief in seinem Inneren, hatte sich an den Qualen des Opfers geweidet. Er kannte diese seine Schwäche und schämte sich dafür.
    »Vielleicht kommt schon bald die Zeit für einen Machtwechsel.«
    Der dritte Mann rückte kopfschüttelnd ein Stück von den anderen ab, gerade soviel, um sich symbolisch von ihnen zu distanzieren. »Ich sage es euch geradeheraus: Ich werde mich nicht gegen ihn stellen. Ich will nicht so enden wie Biff.« Beim Klang einer Hupe hob er grüßend die Hand. »Tut, was ihr für richtig haltet, sowohl was ihn angeht …«, er nickte Less zu, » … als auch, was die kleine Kimball betrifft. Ich will damit nichts zu tun haben. So, wie ich die Dinge sehe, ist alles in Ordnung.« Trotzdem saß ihm ein Kloß des Unbehagens in der Kehle. »Auf mich wartet noch Arbeit. Ich muß los.«
    Grinsend klopfte Less dem zweiten Mann auf die Schulter. »Dann sieh du mal zu, ob du an die Spitze kommen kannst, Kumpel. Meine Unterstützung hast du.«
    Er lächelte in sich hinein, als sie sich trennten. Less rechnete sich aus, daß, wenn zwischen den beiden wirklich ein Machtkampf entbrannte, beide auf der Strecke bleiben und den Weg für ihn freimachen würden. Als Hohepriester hatte er das Recht, sich als erster eine Hure auszuwählen.
     
    Nachdem Clare dem Supermarkt einen kurzen Besuch abgestattet hatte, bog sie in ihre Einfahrt ein. Ernie saß auf der niedrigen Mauer neben der Garage. Clare winkte ihm zu und tastete nach dem Hebel, der den Kofferraum öffnete.
    »Hi, Ernie.« Sie stieg aus und ging um den Wagen herum, um zwei Tüten mit Lebensmitteln auszuladen. Er schlenderte zu ihr hinüber und nahm ihr eine ab. »Danke.«
    »Sie haben die Schlüssel steckenlassen.«
    Clare blies sich das Haar aus den Augen. »Stimmt.« Nachdem sie durch das offene Fenster gegriffen und den Zündschlüssel abgezogen hatte, lächelte sie Ernie an. »Das passiert mir ständig.« Ernie ließ sie vorangehen, damit er in Ruhe das Schwingen ihrer Hüften genießen konnte.
    »Sie haben gesagt, daß Sie noch mit Ton arbeiten wollten«, meinte er, während sie die Lebensmittel auspackte.
    »Was? Ach so, ja. Richtig.« Clare öffnete eine Tüte Oreos und hielt sie ihm hin, doch er schüttelte den Kopf. »Hast du auf mich gewartet?«
    »Ich dachte, ich komm’ mal vorbei.«
    »Das ist nett von dir, aber ich habe heute keine Zeit zum Arbeiten, ich bin verabredet. Möchtest du ein Soda?«
    Ernie verbarg seinen Ärger hinter einem gleichgültigen Achselzucken, nahm die geöffnete Flasche, die sie ihm reichte, und sah zu, wie sie nach einem Topf suchte.
    »Ich bin ganz sicher, daß ich einen gekauft habe. Ach, da ist er ja.« Sie setzte einen verbeulten Topf, auch eine Errungenschaft vom Flohmarkt, auf den Herd. »Arbeitest du heute nicht?«
    »Erst um sechs.«
    Clare hörte nur mit einem Ohr zu, während sie ein Glas Fertigsauce öffnete. Ihrer Meinung nach war das der beste Weg, Spaghetti Bolognese zuzubereiten. »Wird dir das auf Dauer nicht zuviel, Schule und Job?«
    »Ich komm’ schon klar.« Er rückte ein bißchen näher an sie heran und heftete seinen Blick auf ihre Brüste, die sich unter ihrem Sonnentop abzeichneten. »In ein paar Wochen hab’ ich die Schule hinter mir.«
    »Hmm.« Clare stellte den Herd auf kleine Flamme. »Dann rückt ja dein Abschlußball langsam näher.«
    »Der Quatsch kann mir gestohlen bleiben.«
    »Wieso das denn?« Das Haar fiel ihr ins Gesicht, als sie sich bückte und im Schrank nach einem zweiten Topf für
die Nudeln kramte. »An meinen Abschlußball kann ich mich noch gut erinnern. Ich bin mit Robert Knight – du weißt doch, seine Familie betreibt den Supermarkt – hingegangen. Gerade eben hab’ ich ihn wiedergesehen. Auf dem Kopf hat er inzwischen eine tellergroße kahle Stelle.« Kichernd ließ sie Wasser in den Topf laufen. »Ich muß zugeben, da bin ich mir alt vorgekommen.«
    »Sie sind nicht alt.« Ernie hob eine Hand, um ihr Haar zu berühren, riß sie aber sofort weg, als sie sich umdrehte und ihn angrinste.
    »Danke, danke.«
    Er trat auf sie zu. Clare war mehr als überrascht, als sie den Ausdruck seiner Augen sah. War das wirklich derselbe Junge, den sie noch vor ein paar Minuten mürrisch an der Mauer hatte lehnen sehen? Sie wußte im Augenblick nicht, wie sie sich verhalten sollte; was sie sagen konnte, ohne sein Ego zu verletzen.
    »Hey, Slim.« Cam kam in

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