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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Sie ja keine Dummheiten.«
    Sie schnaubt und wischt meine Hand von ihrem Arm. Dann hebt sie den Hörer ab und spricht.
    Als ich Max einen Blick zuwerfe, nickt er. »Sie fragt, ob der Hubschrauber bereitsteht.«
    Eine Pause entsteht, während sie zuhört, dann legt sie den Hörer auf und dreht sich zu uns um. »Er ist bereit.«
    Ich weise auf Marta und Lila. »Dann gehen wir.«
    Zunächst sieht es so aus, als wollte Lila nicht mitgehen. Aber ich werde sie nicht allein hier in der Küche lassen. Sie könnte auf die Idee kommen, Pedro im Hangar anzurufen und irgendetwas zu sagen, das unseren Plan durchkreuzt.
    Als ich ihr einen Stoß versetze, sagt Marta: »Lassen Sie sie in Ruhe.« Sie wendet sich der Frau zu. »Lila, venga con nosotros.«
    Mit gesenktem Kopf trottet Lila hinter ihrer Herrin her.
    Max und ich lassen die beiden vor uns aus dem Haus treten. Die frische Luft und der Sonnenschein sind eine willkommene Abwechslung, nachdem ich in diesem Loch eingesperrt war – wie lange eigentlich? Ich habe mein Zeitgefühl verloren. Als ich das Gesicht der Sonne zuwende, sieht Max mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ist ein Mythos«, erkläre ich. »Die Sache mit der Sonne.«
    Er nickt, als hätte ich ihm gerade erklärt, warum das Gras grün und der Himmel blau ist. Als wäre das eine vollkommen normale Antwort auf eine ganz banale Frage.
    Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für uns.
    Es tut weh, mit anzusehen, wie Max mühsam voranhumpelt. Ich habe eine Hand an seinem Ellbogen, um ihn zu stützen und um schnell den kleinen Revolver aus seiner Tasche ziehen zu können, falls es nötig sein sollte. Martas Verhalten enthielt keinen Hinweis darauf, dass sie von der Waffe weiß, also haben wir immerhin den kleinen Vorteil der Überraschung auf unserer Seite.
    Die Tür zum Hangar steht offen. Als wir uns nähern, ruft Marta etwas, und der Pilot erscheint. Er wirkt schockiert, Max und mich zu sehen. Marta sagt etwas, das ihn offenbar beruhigt, denn der besorgte Blick weicht einem neugierigen Stirnrunzeln. Max lauscht und nickt mir zu. »Sie weist den Piloten an, uns nach Tijuana zu fliegen. Sie sagt, er solle sofort danach zurückkommen.«
    So weit, so gut. Der Pilot geht zurück in den Hangar, und gleich darauf rollen er und Pedro den Hubschrauber auf den Helipad. Der Pilot setzt seinen Helm und die Sonnenbrille auf. Er steigt ein und startet den Motor. Marta und Lila stehen still hinter uns, während wir warten, weil der Motor warmlaufen muss.
    Die Härchen in meinem Nacken sträuben sich. Das hier ist zu einfach. Ich drehe mich um und will Max warnen, dass mir irgendetwas komisch vorkommt, und in diesem Moment sehe ich aus dem Augenwinkel etwas aufblitzen.
    Lila ist dicht an Max herangetreten. Aus den Falten ihres weiten Rocks hat sie eine Waffe gezogen, offenbar einen Zwilling des kleinen Revolvers, den ich Max zugesteckt habe.
    Sie drückt den Lauf in seinen Rücken und sagt etwas, das ich wegen des dröhnenden Hubschraubers nicht verstehen kann. Als ich zu Marta hinüberschaue, gibt sie dem Piloten gerade ein Zeichen. Der Motor des Hubschraubers verstummt abrupt.
    Dieses eine Mal wünsche ich mir, meine Instinkte hätten mich getrogen.

Kapitel 53
    M arta nimmt Lila die Waffe aus der Hand. »Haben Sie geglaubt, ich würde Sie so einfach gehen lassen?«
    Ich habe es so satt, dass ich mich am liebsten sofort auf sie stürzen würde, aber sie drückt Max eine Pistole in den Rücken. Ich bin zwar schnell, aber ich kann nicht sicher sein, dass ich sie wegstoßen könnte, bevor sie abdrückt.
    Der Pilot ist wieder ausgestiegen. Auch er hält eine Waffe in der Hand. Seine ist größer. Ein Fünfundvierziger.
    Ich stoße ungeduldig den Atem aus. »Ich dachte, wir hätten eine Abmachung, Marta.«
    Sie lacht. Ein scheußliches Lachen. »Oh, die hatten wir. Aber mir ist etwas Besseres eingefallen. Ich werde Max töten und Sie einsperren, bis der Hunger so stark ist, dass Sie es nicht mehr aushalten. Dann werden Sie meine Bitte von vorhin vielleicht noch einmal überdenken.«
    Max, der sie auf die Probe stellen will, tritt einen winzigen Schritt vor und wendet sich mir zu. »Was will sie denn?«
    Marta rückt sofort nach und hält die Waffe weiter in Max’ Rücken gedrückt.
    Sie geht kein Risiko ein. Ich zucke mit den Schultern. »Ganz einfach. Sie will, dass ich sie zum Vampir mache.«
    Seine Augenbrauen schießen in die Höhe. »Warum sollte sie das wollen?«
    Marta versetzt ihm ungeduldig und empört einen Stoß. »Sie

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