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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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der Anrufer war. Foley. Er glaubt, er könnte mir einen Schrecken einjagen und mich dazu bringen, dass ich Max anrufe oder, noch besser, gleich zu ihm fahre. Mein Instinkt sagt mir, dass er verschlagen genug ist, es mit so etwas zu versuchen.
    Ich betrete mein Haus und schaue mich dabei um, ob ich einen fremden Wagen in der Straße entdecke. Mein Haus liegt an einem dieser schmalen Sträßchen in Mission Beach, die für Kraftwagen gesperrt sind, so dass alle Garagen an der hinteren Gasse liegen. Ich kenne alle Nachbarn. Kein einziges fremdes Fahrzeug ist in Sicht.
    Also ist er vermutlich irgendwo am Mission Boulevard. Es hat keinen Sinn, dort zu suchen. Das ist eine der geschäftigsten Straßen in San Diego, so nah am Strand, mit zahllosen Restaurants, Boutiquen, Fahrrad-und Surfläden.
    Das Schloss meiner Hintertür öffnet sich mit einem sauberen Klicken, als ich den Schlüssel drehe. Ich schiebe mich durch die Tür und halte inne, um das einzig Schöne an diesem beschissenen Tag zu genießen – mein Zuhause. Die Küche ist von Sonnenlicht erfüllt, es duftet nach Kaffee und Zimt. Ich lasse meine Handtasche auf die Arbeitsplatte fallen und gehe zur Treppe.
    Dort ist es stockdunkel.
    Am Fuß der Treppe bleibe ich stehen. Jemand hat die Vorhänge zugezogen, hier unten und auch oben.
    Ich neige den Kopf zur Seite und lausche. Nichts. Ich schnuppere. Unter dem Duft von Kaffee und der salzigen Meeresluft liegt noch etwas anderes. Etwas, das mir zunächst nicht aufgefallen war. Moschus. Testosteron. Meine Sinne erwachen zum Leben, als ich tief einatme. Der Duft ist menschlich, ich rieche das Blut. Und männlich.
    Hat Culebra das gemeint, als er sagte, er hätte für meine Bedürfnisse gesorgt?
    Aber er hat keinen Zugang zu meinem Haus.
    Oder doch?
    Es ist mir gleich.
    Lautlos wie eine Katze laufe ich die Treppe hinauf. Jedes Molekül in meinem Körper vibriert vor Vorfreude. Wer auch immer hier ist, wurde zu einem einzigen Zweck geschickt. Das weiß ich, ohne es zu begreifen, genau wie ich weiß, dass ich mir nehmen werde, was ich brauche, um mich zu heilen.
    Danke, Culebra.
    Er liegt in meinem Schlafzimmer und schläft. Ich höre tiefe, gleichmäßige Atemzüge. Als ich mich dem Bett nähere, kann ich einen Umriss unter der Bettdecke erkennen. Er liegt auf der Seite, das Gesicht von mir abgewandt. Ich zittere vor Gier und plötzlicher Lust.
    Ich will mehr als Blut.
    Ich ziehe mich aus und schlüpfe unter die Decke. Er rührt sich nicht. Sollte ich etwas sagen? Nein. Culebra hat ihn geschickt. Er ist genau zu diesem Zweck hier.
    Ich lasse alle rationalen Gedanken los, schließe die Augen und gebe mich ganz den Empfindungen meiner Sinne hin. Ich schmiege meinen nackten Körper an seinen, lasse eine Hand über seine Taille gleiten, drücke die Brüste an einen breiten Rücken und presse die Oberschenkel an seinen Hintern. Meine Hand streicht abwärts über einen flachen Bauch, streift steinharte Oberschenkel und ruht schließlich dazwischen.
    Er ist jetzt wach, das spüre ich, aber er rührt sich nicht. Er lässt sich von meinen Händen erregen und stöhnt leise vor Genuss. Ich stehe in Flammen. Ich schiebe mich hoch, so dass mein Mund an seinem Hals ruht. Ich will ihn in mir spüren, wenn ich trinke, aber der Durst ist zu stark. Ich kann nicht anders, ich kann nicht verhindern, dass der Hunger siegt. Ich beiße sanft in seinen Hals.
    Blut strömt in meinen Mund, in mein innerstes Wesen, und durchflutet mich warm und tröstlich. Ich spüre Erleichterung. Frieden. Ich fühle, wie Fishers negative Energie verblasst, bis er nicht länger ein Teil von mir ist. Auch mein Wirt spürt sie, meine Euphorie, meine pure Freude. Sein Körper drängt sich an mich, sucht noch größere Nähe, will mehr. Das ist der Grund dafür, dass Menschen sich aus freien Stücken Vampiren anbieten. Wir sind körperlich noch nicht vereinigt, doch er bebt förmlich vor Begehren, während ich trinke.
    Als der erste, drängendste Hunger gestillt ist, beginne ich, seinen Penis zu streicheln.
    Ich danke dir, Culebra.
    In einem Strudel der Lust gefangen, schreit der Mann auf. »Anna.«
    Meine Augen fliegen auf, mein Herz rast.
    Er will sich zu mir herumdrehen. »Anna.«
    Ich halte ihn fest, denn ich will ihm nicht ins Gesicht sehen. Ich erkenne diese Stimme. Ich fange an zu zittern. Am liebsten würde ich aus dem Bett schlüpfen, die Treppe wieder hinunterschleichen und mich verstecken, bis das Zittern aufhört. Denn ich kenne diese Stimme. Der Mann neben

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