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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihre Arme und Schultern waren in Form; dafür sorgte Roz. Sie sah also nicht ein, warum sie sie nicht zeigen sollte. Sie trug die Diamanten ihrer Großmutter  – die Perlenohrgehänge und die mehrreihige Halskette, die sie geerbt hatte.
    Und obwohl sie wusste, dass sie es bereuen würde, schlüpfte sie in die Sandaletten mit den hohen Pfennigabsätzen, die ihre Zehennägel, welche sie im feinen Goldton des Kleides lackiert hatte, richtig zur Geltung brachten.
    Sie drehte sich, um im Spiegel zu begutachten, wie sie von
hinten aussah, und rief ein geistesabwesendes »Herein«, als es an der Tür klopfte.
    »Roz, ich wollte nur …« Stella blieb wie angewurzelt stehen. »Heilige Mutter Gottes. Du siehst umwerfend aus.«
    Roz nickte ihr im Spiegel zu und wandte sich wieder um. »Ja, stimmt. Manchmal will man einfach, dass es alle vom Sockel haut, verstehst du? Danach ist mir heute Abend.«
    »Bleib – bleib einfach so stehen.« Stella stürzte wieder hinaus, und Roz hörte sie nach Hayley rufen.
    Amüsiert griff sie zu ihrer Handtasche – welcher Teufel hatte sie eigentlich geritten, für so ein kleines Ding so viel Geld auszugeben? Dann begann sie, hineinzustecken, was sie wohl brauchen würde, wenn sie abends ausging.
    »Das musst du dir ansehen«, sagte Stella gerade, als sie Hayley hereinzog.
    Hayley blinzelte und kniff dann die Augen zusammen. »Du musst dich mal drehen. Komm, mach eine kleine Pirouette für uns.«
    Bereitwillig drehte Roz sich im Kreis, worauf Hayley die Arme vor der Brust verschränkte und das Haupt senkte. »Zu viel der Ehre für uns. Sind die Diamanten echt? Ich weiß, das fragt man nicht, aber ich kann nicht anders. Sie … funkeln so.«
    »Sie haben meiner Großmutter gehört und bedeuten mir besonders viel. A propos, ich habe noch etwas, das du vielleicht bei deiner Hochzeit tragen möchtest, Stella. Damit würdest du gleichzeitig etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues an dir haben.«
    Schon hatte sie die Schatulle aus ihrem Safe genommen und reichte sie nun Stella.
    »Mein Gott.«
    »John hat sie mir zum einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt.« Lächelnd sah Roz auf die Saphirohrringe herab. »Ich dachte, sie passen vielleicht zu dem Kleid, das du dir ausgesucht hast. Wenn nicht, bin ich aber nicht gekränkt.«
    »Es gibt überhaupt nichts, wozu sie nicht passen würden.« Vorsichtig nahm Stella eines der herzförmigen Saphirgehänge aus der Schatulle. »Sie sind einmalig, und noch mehr, ich bin so …«
    Sie brach ab und wedelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum, während sie sich auf die Bettkante setzte. »Entschuldige. Ich bin nur so … dass du sie mir leihen würdest.«
    »Wenn ich eine Schwester hätte, würde sie an ihrem Hochzeitstag vielleicht gerne etwas von mir tragen – dieser Gedanke gefällt mir.«
    »Ich bin so überwältigt; ich fühle mich so geehrt. So … Ich glaube, ich muss jetzt einfach hier sitzen und ein bisschen weinen.«
    »Nur zu, kein Problem.«
    »Wisst ihr, etwas Altes zu tragen symbolisiert in diesem Brauch die Verbundenheit der Braut mit ihrer Familie.« Hayley schniefte.
    Roz tätschelte ihr die Wange. »Du musst es ja wissen. Jetzt könnt ihr euch beide hier hinsetzen und zusammen ein bisschen heulen.«
    »Was? Wohin gehst du denn?«, wollte Hayley wissen.
    »Nach unten. Mitch müsste jeden Augenblick da sein.«
    »Das kannst du nicht machen.« Hayley biss sich auf die Lippen. Offenbar unschlüssig, ob sie sich zu Stella setzen oder doch lieber eine Katastrophe verhindern sollte, winkte sie mit den Armen wie jemand, der einen Zug anzuhalten versucht. »Du musst warten, bis er kommt, und dann musst du die Treppe hinunterschweben. Diese Treppe ist wie geschaffen dafür, dass eine Frau sie hinuntergleitet. Du musst einen großen Auftritt hinlegen.«
    »Nein, muss ich gar nicht – und du klingst wie meine Mutter. Bei dem gesellschaftlichen Debüt, zu dem sie mich zwang, verdonnerte sie mich dazu, genau das für meinen Begleiter zu tun. Gott sei Dank war das John, sodass wir später darüber lachen
konnten. Glaub mir, die Welt hört nicht auf, sich zu drehen, auch wenn ich Mitch an der Tür begrüße.«
    Roz ließ ihre Handtasche zuschnappen und warf einen letzten Blick in den Spiegel. »Außerdem muss ich mich an eine andere Tradition halten. Wenn ich nicht nach unten gehe und frage, wie David mein Kleid gefällt, ist er gekränkt. In der Schublade neben dem Bett sind Papiertaschentücher«, rief sie noch.
    Sie hatte David gerade

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