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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eben ihr Kleid vorgeführt, das seinen Beifall fand, als Mitch vor der Tür stand.
    Als Roz ihm öffnete, sah sie zu ihrem Vergnügen, wie sich seine Augen weiteten, und hörte ihn leise pfeifen. »Habe ich ein Glück – womit habe ich das nur verdient?«, fragte er sie.
    Lachend hielt sie ihm ihre Stola hin. »So wie Sie in Ihrem Smoking aussehen, Doktor, kann es gut sein, dass Sie noch viel glücklicher werden, bevor die Nacht vorbei ist.«

Achtzehntes Kapitel
    »Ich habe versucht, mich zu erinnern, wann ich das letzte Mal einen Smoking getragen habe.« Mitch saß am Steuer und gönnte sich noch einen langen Blick auf Roz, während er sich anschnallte. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei der Hochzeit eines Freundes war. Sein Ältester macht dieses Jahr den Abschluss an der Highschool.«
    »Was für ein Jammer, wo dir das so gut steht.«
    »Beug dich mal zu mir rüber.« Als Roz gehorchte, küsste Mitch sie leicht auf den Mund. »Ja, schmeckt so gut wie es aussieht.«
    »Ganz bestimmt.«
    Mitch ließ den Motor an und fuhr die Einfahrt hinunter. »Wir könnten die Veranstaltung heute Abend schwänzen und stattdessen durchbrennen und heiraten. Angezogen wären wir dafür.«
    Roz warf ihm von der Seite einen Blick zu, als er auf die Hauptstraße bog. »Seien Sie ein bisschen vorsichtig mit Ihren Heiratsanträgen, Dr. Carnagie. Ich bin schon zwei Männern auf die Nerven gegangen.«
    »Sag mir Bescheid, wenn du es zum dritten Mal versuchen willst.«
    Es fühlte sich fantastisch an, dachte Roz, sich so in Schale geworfen zu haben und mit einem gut aussehenden Mann zu flirten. »Meinst du es ernst mit mir?«
    »Sieht ganz so aus. Du musst dir darüber im Klaren sein, dass ich eher der Typ bin, der sich einen Smoking leiht, aber ich würde mir sogar einen kaufen, wenn du es mit mir versuchen würdest.«
    »Das ist natürlich ein entscheidendes Argument.«
    Mitch legte kurz die Hand auf ihre. »Ich verdiene ganz gut, und es geht mir ganz und gar nicht um dein Geld. Meine persönlichen
Altlasten habe ich ganz gut zusammengeschnürt. Viele Jahre lang war mein Sohn das einzig Wichtige in meinem Leben. Jetzt ist er ein Mann, und auch wenn er immer in meinem Herzen bleiben wird, bin ich nun bereit für eine neue Liebe, für andere wichtige Dinge.«
    »Und wenn er nach Boston zieht?«
    »Das wird sein, als würde man mir die Unterschenkel amputieren.«
    Diesmal legte Roz die Hand auf die seine. »Ich weiß genau, wie sich das anfühlt.«
    »Du kannst den Kindern nicht überallhin folgen. Und ich denke mir, es ist ja kein Problem, hin und wieder nach Boston zu fahren oder in eine andere Stadt, in der er ein interessantes Spiel hat.«
    »Ich freue mich darauf, ihn kennen zu lernen.«
    »Ich freue mich auch auf eure Begegnung. Ich hoffe, es wird nicht zu unangenehm für dich, wegen der Spannungen zwischen dir und den Eltern von Joshs Freundin.«
    »Für mich nicht. Aber für Jan. Sie war so feige, sich einer Freundschaft zu schämen, zufälligerweise der Freundschaft mit mir. Es ist pure Dummheit, aber Jan ist eben dumm. Mir dagegen wird es Spaß machen, sie in Verlegenheit zu bringen.«
    Sie lehnte sich zurück und streckte sich. »Ich habe eine gemeine Ader«, sagte sie befriedigt.
    »Das hat mir schon immer an dir gefallen.«
    »Sehr gut«, sagte Roz, als sie zum Club abbogen. »Sie wird nämlich heute Abend höchstwahrscheinlich zum Vorschein kommen.«
     
    Mitch fand es faszinierend, welche Gruppenmechanismen er an diesem Abend beobachtete. Die feinen Kleider, die feinen Manieren stellten eine Art schillernde Hülle um etwas dar, das er als elementare Cliquenbildung von der Highschool kannte. Die Leute bildeten kleine Grüppchen – an Tischen, in Ecken
oder an strategischen Punkten, von wo aus sie andere Grüppchen beobachten konnten. Es gab ein paar Schmetterlinge, die von einer Gruppe zur anderen flogen, ihre Flügel schwenkten, die Fühler ein wenig in den Klatschnektar eintauchten und weiterflatterten.
    Ein ganz heißes Thema war die Mode. Mitch konnte gar nicht mehr zählen, wie oft er halblaut dahingemurmelte Varianten des gleichen Satzes gehört hatte: Die Gute muss betrunken gewesen sein, als sie das Kleid gekauft hat.
    Auf Roz’ Weihnachtsfeier hatte er bereits einen Vorgeschmack davon bekommen, doch diesmal ging er als ihr Begleiter mit ihr aus, und er bemerkte, dass sich die Gruppendynamik dadurch erheblich veränderte.
    Und er war der neue Schüler in der Klasse.
    Unzählige Male wurde er unter die Lupe

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