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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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süß. Ich habe ihn überredet, einen Kranz, drei Miniweihnachtssterne und einen Weihnachtskaktus zu kaufen, und dazu das Bäumchen.«
    »Um Himmels willen, Hayley.«
    »Aber sieh doch mal, er konnte einfach nicht nein sagen; das war ja so süß. Wenn Roz nicht auf ihn abfährt, könnte ich in Versuchung kommen. Nein, Blödsinn.« Hayley lachte über Stellas entgeisterten Blick. »Er könnte ja mein Vater sein und blablabla, aber für Roz ist er perfekt. Ich sage dir, damit kenne ich mich aus. Hatte ich mit dir und Logan nicht auch Recht?«
    Seufzend betrachtete Stella den Aquamarin, den Logan ihr als Verlobungsring geschenkt hatte. »Das kann ich nicht abstreiten. Und auch wenn ich entschieden dafür bin, dass wir wirklich nur beobachten, muss ich zugeben, dass wir dabei womöglich eine Menge Spaß haben werden.«

Viertes Kapitel
    Wenn Mitch arbeitete, dachte er gewöhnlich erst daran, seine Wohnung zu putzen, wenn er keinen Platz mehr zum Sitzen fand oder keine saubere Kaffeetasse mehr hatte. In der Zeit zwischen zwei Projekten gelang es ihm ein wenig besser, seinen Wust auszumisten oder zumindest zu sortieren.
    Er stellte Putzfrauen ein, und zwar in regelmäßigen Abständen. Denn keine hielt es lange bei ihm aus, und das lag, wie er gerne zugab, zum großen Teil an ihm.
    Er vergaß, für welchen Tag er sie bestellt hatte, und entschied sich unweigerlich ausgerechnet an diesem Tag, Besorgungen zu machen, Recherchearbeiten zu erledigen oder sich mit seinem Sohn zum Basketballspielen zu treffen. Freud hätte dazu bestimmt etwas zu sagen gehabt, doch Mitch wollte lieber nicht darüber nachdenken.
    Oder aber er dachte an den Termin, die Putzfrauen kamen, und ihnen fielen angesichts der Arbeit, die sie erwartete, fast die Augen aus dem Kopf. Woraufhin er sie niemals wiedersah.
    Doch wenigstens zu Weihnachten musste ein Mann sich ein wenig Mühe geben, oder sollte es zumindest. Mitch brachte einen ganzen Tag damit zu, Zeug hinauszuschleppen, alles zu wienern und zu fegen. Am Ende musste er zugeben, dass er, wenn man ihn für diesen Job bezahlen wollte, ebenfalls das Handtuch werfen würde.
    Trotzdem war es ganz nett, wieder Ordnung in der Wohnung zu haben, ja, Tischplatten und Stuhlkissen überhaupt wieder sehen zu können. Die Pflanzen, die Hayley ihm aufgeschwatzt hatte, sorgten überdies für eine schöne weihnachtliche Stimmung, auch wenn Mitch sich keine großen Hoffnungen machte, dass sie langfristig bei ihm überleben würden.
    Und das Bäumchen, also, das war wirklich genial. Anstatt
den Karton aus dem Abstellraum zu zerren, mit den Einzelteilen des künstlichen Baumes zu kämpfen und die verhedderte Lichterkette zu verfluchen, nur um dann festzustellen, dass die Hälfte der Lämpchen ohnehin defekt war, brauchte er nun lediglich das fröhliche Bäumchen auf den Hepplewhite-Ständer am Wohnzimmerfenster zu stellen und den Stecker einzustöpseln.
    Den Kranz hängte er an die Eingangstür; den blühenden Kaktus stellte er auf den Couchtisch und die drei kleinen Weihnachtssterne oben auf den Toilettenspülkasten. Er fand das in Ordnung.
    Nachdem er geduscht hatte und in Jeans und ein Hemd geschlüpft war, klopfte es schon an der Tür – Mitch war für den Abend verabredet.
    Barfuß und mit noch feuchten Haaren ging er durchs Wohnzimmer, um aufzumachen. Und grinste den einzigen Menschen an, den er bedingungslos liebte.
    »Schlüssel vergessen?«
    »Wollte sichergehen, dass ich mich nicht in der Tür geirrt habe.« Joshua Carnagie tippte an die grünen Zweige. »Du hast einen Kranz an der Tür.«
    »Ist doch bald Weihnachten.«
    »Das habe ich neulich schon mal irgendwo gehört.« Als Josh eintrat, fielen ihm fast die Augen – die ebenso leuchtend grün waren wie die seines Vaters – aus dem Kopf.
    Er war fast drei Zentimeter größer als Mitch, aber ebenso schlaksig. Sein Haar war dunkel und zottelig. Nicht, weil er, wie sein Vater, vergaß, zum Friseur zu gehen, sondern weil er es so wollte. Er trug ein graues Kapuzensweatshirt und ausgebeulte Jeans. »Donnerwetter. Hast du eine neue Putzhilfe? Kriegt die eine Kampfzulage?«
    »Nein, dazu bin ich nicht gekommen. Außerdem habe ich bestimmt schon sämtliche Reinigungsdienste in ganz West-Tennessee durch.«
    »Du hast sauber gemacht?« Mit geschürzten Lippen marschierte Josh einmal kurz durchs Wohnzimmer. »Und du hast eine Pflanze – mit Blüten dran.«
    »Die nimmst du mit.«
    »Klar.«
    »Ich bringe sie sonst um. Ich habe sie schon nach Luft japsen

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