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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wird von ihren Kindern gepflegt, so gut es geht. Über Yancy kann ich nichts sagen. Er ist vor vielen Jahren abgehauen, um sich einem Wanderzirkus anzuschließen, und seitdem hat nie wieder jemand etwas von ihm gehört. Meine letzten Informationen über Owen waren, dass er ein streitbarer Minister in Macon, Georgia, ist. Er würde niemals mit Ihnen über Geister sprechen, das können Sie mir glauben.«
    »Man kann nie wissen.«
    Roz gab einen unbestimmten Laut von sich, während sie weiterarbeitete.
»Und meine Tante Clarise, die nie geheiratet hat. Sie hat ein hohes Alter erreicht. Ist zu verbittert für einen frühen Tod. Sie lebt in einem Seniorenzentrum am anderen Ende der Stadt. Sie spricht nicht mit mir.«
    »Warum?«
    »Sie stellen Fragen!«
    »Das gehört zu meinen Nachforschungen.«
    »Ich glaube, ich weiß selbst nicht mehr genau, warum sie aufgehört hat, mit mir zu reden. Ich erinnere mich, dass es ihr nicht passte, dass meine Großeltern alles mir und meinem Vater hinterlassen haben. Aber schließlich waren es meine Großeltern. Die Eltern meines Vaters; sie dagegen war nur ihre Nichte. Sie kam zu Besuch hierher, als die Jungen noch klein waren. Ich glaube, damals hat sie dann den Kontakt zu mir abgebrochen, oder wir den Kontakt zueinander; das trifft die Sache eher. Sie fand meinen Erziehungsstil nicht gut, und ich mochte nicht, wie sie die Jungen kritisierte oder mich.«
    »Erinnern Sie sich noch, ob sie vor diesem Bruch mit ihrer Familie jemals mit Ihnen über die Harper-Braut gesprochen hat?«
    »Nein, keine Ahnung. Was Tante Rissy von sich gab, waren meistens Beschwerden oder gereizte Kommentare zu ihren Beobachtungen. Und ich weiß ganz genau, dass sie Sachen aus dem Haus hat mitgehen lassen. Lauter Kleinigkeiten. Ehrlich gesagt, tut es mir wirklich nicht Leid, dass wir nicht mehr miteinander sprechen.«
    »Wird sie mit mir reden?«
    Nachdenklich wandte Roz sich zu Mitch um und sah ihm forschend ins Gesicht. »Möglicherweise, vor allem, wenn sie glaubt, mir wäre das nicht recht. Wenn Sie sich entschließen, die vertrocknete alte Schachtel aufzusuchen, müssen Sie ihr unbedingt Blumen mitbringen und Schokolade. Lassen Sie für die Schreckschraube etwas springen, dann wird sie sehr beeindruckt von Ihnen sein. Und dann lassen Sie Ihren Charme spielen.
Achten Sie darauf, sie mit Miss Harper anzureden, es sei denn, sie sagt etwas anderes. Sie gebraucht unseren Familiennamen und legt großen Wert auf solche Formalitäten. Sie wird Sie nach Ihrer Familie fragen. Falls Sie zufällig irgendwelche Vorfahren besitzen, die im Sezessionskrieg gekämpft haben, müssen Sie das unbedingt erwähnen. Gibt es in Ihrem Stammbaum dagegen Yankees, verleugnen Sie sie.«
    Mitch musste lachen. »Ich verstehe, was für ein Typ sie ist. Ich habe eine Großtante vom gleichen Kaliber.«
    Roz griff in einen Kühlschrank unter ihrem Arbeitstisch und holte zwei Flaschen kaltes Wasser heraus. »Sie sehen aus, als ob Ihnen heiß wäre. Ich bin so daran gewöhnt, dass ich es nicht mehr merke.«
    »Jeden Tag in dieser feuchten Luft zu arbeiten macht Ihre Haut wahrscheinlich so zart wie eine englische Rose.« Geistesabwesend streckte Mitch die Hand aus und strich mit dem Finger über Roz’ Wange. Als ihre Brauen erneut in die Höhe schossen, trat er einen Schritt zurück.
    »Entschuldigung. Da war ein wenig Dreck …«
    »Auch daran bin ich gewöhnt.«
    »Tja …« Mitch ermahnte sich, mit seinen Händen etwas anderes zu machen. »Soweit ich das neulich gesehen habe, sind Sie für Weihnachten gerüstet.«
    »So gut wie. Und Sie?«
    »Noch lange nicht, obwohl ich Ihnen großen Dank schulde  – noch einmal – für den Geschenkvorschlag für meine Schwester.«
    »Sie haben also den Kaschmirpullover genommen.«
    »Etwas, das die Verkäuferin ein Twinset nannte. Sie sagte, davon könne keine Frau zu viele besitzen.«
    »Vollkommen richtig.«
    »Okay. Für den Rest werde ich mich in den nächsten Tagen mächtig ins Zeug legen. Den Baum herausholen, mich mit den Lichterketten abmühen.«
    »Herausholen?« In Roz’ Miene spiegelte sich etwas, das sowohl Mitleid als auch Verachtung sein konnte. »Ich nehme an, das bedeutet, Sie haben einen künstlichen Baum.«
    Mitchs Hände glitten in seine Taschen, und auf seinem Gesicht erschien ein zögerndes Lächeln. »Das ist das Einfachste. Ich wohne in einem Apartment.«
    »Und angesichts des Zustandes Ihrer Dieffenbachia ist das wahrscheinlich auch das Beste.«
    »Meiner was?«
    »Der

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