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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihre Wut die Oberhand gewann und sie halbwegs sicher sein konnte, dass ihre Hand sich nicht zur Faust ballen und in eine gewisse Richtung ausfahren würde.
    Sie schritt die letzte Stufe hinunter. »Mandy«, sagte sie.
    »Oh, Roz!« Amanda Overfield kicherte und drückte Roz eine Salve kleiner Küsschen auf beide Wangen. Roz wusste, dass sie in Harpers Alter war, eine dämliche, aber harmlose und reiche junge Frau. Sie war seit kurzem geschieden und erst im vergangenen Sommer zurück nach Memphis gezogen. »Ihr Haus ist einfach umwerfend. Ich weiß, wir sind fürchterlich spät, aber wir hatten …« Wieder kicherte sie, was Roz extrem unangenehm fand. »Das spielt keine Rolle. Ich freue mich so über Ihre Einladung. Ich brenne schon lange darauf zu sehen, wie Sie wohnen. Aber wo sind meine Umgangsformen? Ich möchte Ihnen meinen Begleiter vorstellen. Rosalind Harper, das ist Bryce Clerk.«
    »Wir kennen uns bereits.«
    »Roz. Du siehst phänomenal aus, wie immer.«
    Bryce machte Anstalten, sich zu ihr herabzubeugen, als wollte er sie küssen. Roz wusste, dass ringsum die Gespräche nahezu verstummt waren, wusste, dass die Leute zuschauten, zuhörten. Warteten.
    Sie sprach ganz sanft. »Wenn du mich anfasst, kriegst du so einen Tritt, dass dir die Eier zum Hals rauskommen.«
    »Ich bin ein geladener Gast in deinem Haus.« Bryce’ Stimme war aalglatt und so laut, dass neugierige Ohren ihn verstehen
konnten. Roz sah zu, wie er eine gekränkte, schockierte Miene aufsetzte. »Es steht dir nicht, wenn du so grob bist.«
    »Ich verstehe nicht.« Mandy rang die Hände und schaute von einem zum anderen. »Ich verstehe nicht.«
    »Das glaube ich gern. Mandy, warum kommen Sie und Ihr Begleiter nicht einen Augenblick mit mir vor die Tür?«
    Roz hörte den saftigen Fluch hinter sich und bemühte sich tapfer, nicht zusammenzuzucken. Sie wandte sich um und sprach erneut mit leiser Stimme. »Harper. Bitte nicht.« Als Roz auf ihren Sohn zutrat, um ihn aufzuhalten, flog Harpers Blick von Bryce zu seiner Mutter.
    »Ein für alle Mal …«
    »Ich kümmere mich darum. Lass mich das machen.« Sie fuhr mit der Hand über Harpers Arm und spürte, dass seine Muskeln zitterten. »Bitte.«
    »Nicht allein.«
    »Zwei Minuten.« Sie küsste ihn auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr. »Er will eine Szene. Die werden wir ihm nicht bieten. Von uns bekommt er gar nichts. Zwei Minuten, mein Schatz.«
    Sie wandte sich um. »Mandy? Gehen wir ein wenig an die frische Luft, ja?« Sie nahm die Frau am Arm.
    Bryce gab noch nicht auf. »Das ist unhöflich von dir, Rosalind. Du blamierst dich und deine Gäste. Ich hatte gehofft, wir könnten zumindest zuvorkommend miteinander umgehen.«
    »Tja, dann sind deine Hoffnungen wohl jetzt im Eimer.«
    Roz sah, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte, als er über ihre Schulter schaute. Als sie seinem Blick folgte, bemerkte sie, dass Mitch inzwischen neben Harper stand und dass Logan und David gerade die Eingangshalle betraten. Ihre Mienen waren viel weniger zuvorkommend als die ihre, stellte sie fest.
    »Wer ist das Arschloch?« Mitch hatte die Frage nur leise geraunt, doch Roz hatte sie verstanden, ebenso wie sie Harpers Antwort vernahm.
    »Bryce Clerk. Der Dreckskerl, den Mutter vor ein paar Jahren rausgeschmissen hat.«
    Roz zog Mandy nach draußen. Bryce war ein Idiot, dachte sie, und es hätte ihm vielleicht gefallen, sich in der Öffentlichkeit mit Harper anzulegen. Doch mit mehreren starken, aufgebrachten Männern wollte er es dann doch nicht aufnehmen, nicht einmal um des Vergnügens willen, seine Exfrau in ihrem eigenen Haus zu demütigen.
    Dass sie mit dieser Einschätzung Recht hatte, sah sie, als Bryce ihr steif zur Tür hinausfolgte, die sie hinter ihm schloss.
    »Mandy, das ist mein Exmann. Der Mann, den ich während einer ähnlichen Feier oben dabei überrascht habe, wie er die nackten Brüste einer gemeinsamen Bekannten befummelte.«
    »Das ist eine verdammte Lüge. Da war nichts …«
    Roz’ Kopf flog herum. »Du darfst Mandy gerne deine Version der Geschichte erzählen, wenn du nicht mehr auf meiner Türschwelle stehst. Du bist hier nicht willkommen und wirst es auch nie mehr sein. Wenn du noch einmal mein Grundstück betrittst, rufe ich die Polizei und lasse dich wegen Hausfriedensbruchs verhaften. Und du kannst deinen verlogenen, heuchlerischen Arsch darauf wetten, dass ich dann Anzeige erstatte. So, und jetzt hast du eine Minute Zeit, und zwar wirklich nur eine Minute, um ins Auto

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