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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gemacht, um mich in Verlegenheit zu bringen. Das war nur ein Nebeneffekt.«
    »Warum denn dann? Hat er gedacht … konnte er wirklich so dumm sein zu glauben, du würdest ihn hereinbitten und mitfeiern lassen?«
    »Vielleicht hat er angenommen, ich wäre so darauf angewiesen, mein Gesicht zu wahren, dass ihm dies Eintritt verschaffen würde. Was auch immer für geldgierige Pläne und Ränke er schmiedet – wenn ich ihn hereingelassen hätte, wäre das nur ein wenig mehr Öl gewesen, um sie zu schmieren.«
    »Wenn er dich so unterschätzt, kann er dich aber nicht besonders gut kennen.«
    »Er weiß, dass er heute Abend genau das bekommen hat, was er wollte. Die junge Frau, die an seinem Arm hing? Sie ist ziemlich reich und ziemlich dämlich. Gut möglich, dass sie Mitleid mit ihm hat, es vielleicht sogar empörend findet, wie er hier behandelt wurde.«
    »Dann ist sie nicht nur dämlich, sondern vollkommen unterbelichtet.«
    »Mag sein, aber Bryce ist ein gerissener Lügner und aalglatt. Ich bin weder dämlich noch blöd und trotzdem darauf hereingefallen.«
    »Du hast ihn geliebt, also …«
    »Ach, geliebt habe ich ihn nicht. Gott sei Dank nicht.« Roz schüttelte sich bei dem Gedanken. »Ich habe seine Aufmerksamkeit genossen, seine Schmeicheleien und, zumindest am Anfang, die Romantik und den Sex. Obendrein habe ich damals fürchterlich darunter gelitten, dass mein Nest leer war
und fühlte mich reif, gerupft zu werden. Meine eigene Schuld, dass ich ihn gleich heiraten musste, anstatt mit ihm zu schlafen, bis es mir langweilig wurde oder bis ich sah, was sich unter seinem hübschen Äußeren verbarg.«
    »Ich weiß nicht, ob es das schlimmer oder besser macht«, sagte Stella nach einem Augenblick.
    »Ich auch nicht, aber es ist, wie es ist. Auf jeden Fall wollte er mich daran erinnern, dass es ihn noch gibt und er in der hiesigen Gesellschaft immer noch im gleichen Teich schwimmt wie ich. In erster Linie wollte er, dass ich mich aufrege und wieder über ihn nachdenke. Diese Mission hat er erfolgreich beendet. Er ist süchtig nach Aufmerksamkeit, die ihm allein gilt – ob im Guten oder im Schlechten. Das Schlimmste, was ich ihm antun kann, ist, ihn zu ignorieren, was mir seit seiner Rückkehr nach Memphis auch einigermaßen gelungen ist. Das heute Abend war ein Versuch, ein sehr geschickter Versuch, direkt vor meiner Nase aufzutauchen, in meinem eigenen Haus und vor all meinen Gästen.«
    »Ich wünschte, ich wäre schneller hinzugekommen. Ich war fast am anderen Ende des Hauses, als ich den Aufruhr hörte. Aber ich verstehe nicht, wie es jemanden in irgendeiner Weise befriedigen kann, in aller Öffentlichkeit hinausgeworfen zu werden.«
    »Du kennst Bryce nicht. Davon wird er noch wochenlang zehren. Er stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und er kann alles schönreden.« Roz klopfte mit ihren kurzen, unlackierten Fingernägeln an ihre Kaffeetasse. »Bevor er erledigt ist, stellt er sich erst einmal als denjenigen dar, dem Unrecht geschehen ist. Er hat doch nur versucht, etwas wieder gutzumachen, wollte vorbeikommen, um mir alles Gute zu wünschen, wo doch bald Weihnachten ist und so weiter. Und mir fällt nichts Besseres ein, als ihm eine Abfuhr zu erteilen und seine Begleiterin zu demütigen – die immerhin eingeladen war.«
    Roz hielt einen Augenblick inne, um ihre wieder aufflammende
Wut zu zügeln. »Die Leute werden sagen: ›Meine Güte, wie kalt und hartherzig, wie unhöflich und grob von ihr.‹«
    »Dann sind die Leute Idioten.«
    »Ja, das sind sie allerdings. Deshalb verkehre ich ja auch so selten mit ihnen. Deshalb suche ich mir meine Freunde so genau aus. Und deshalb bin ich sehr dankbar, eine Freundin zu haben, die mitten in der Nacht mit mir hier sitzt und Schokotrüffel isst, während ich mich bemitleide.«
    Roz atmete tief auf. »Und du kannst mir glauben, dass es mir jetzt besser geht. Komm, gehen wir nach oben. Schlafen wir ein bisschen. Morgen wird ein anstrengender Tag, dann werden sich unter die normalen Kunden nämlich die Klatschsüchtigen mischen.«
     
    Manch einer hätte gesagt, sie vergrabe sich in ihrer Arbeit. Roz sagte, sie tue nur, was getan werden müsse, und genieße jede Minute davon. Sie liebte die Arbeiten, die im Winter anfielen; sie schloss sich gerne stundenlang, ja, sogar tagelang in einem Gewächshaus ein, brachte neues Leben in Gang und päppelte es auf. Ihre Sämlinge und Stecklinge, Ableger oder aus Blattknospen gezogenen Sprösslinge. Sie liebte den Duft

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