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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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finde ich da? Meinen Mann, der anstatt an den Kanapees an einer unserer Besucherinnen herumknabbert.« Roz nahm einen größeren Schluck. »Ein einmalig peinlicher Augenblick in meinem Leben.«
    »Hol’s der Teufel. Du hast das prima hingekriegt, oder? Ich weiß immer noch nicht, wie du es geschafft hast, wieder rauszugehen, die beiden dort oben zu lassen, den Rest der Feier durchzustehen und zu warten, bis alle gegangen waren, bevor du den Mistkerl am Ohr da rausgezerrt hast.«
    Während dieser Schimpfkanonade sprach David immer hitziger, und seine Wut wegen Roz’ Erniedrigung entfachte kleine Feuer. »Du bist wirklich knallhart, Roz. Und das meine ich ausschließlich positiv.«
    »Es war Selbstschutz, kein Mumm oder Heldentum.« Roz schüttelte die Erinnerung mit einem Achselzucken ab, versuchte es zumindest. »Eine Szene zu machen, solange das Haus voller Gäste war, wäre noch demütigender gewesen.«
    »An deiner Stelle hätte ich beiden die Augen ausgekratzt und sie dann vor die Tür gejagt; dabei hätte ich eine der Musketen von deinem Ururgroßvater geschwungen oder Urururgroßvater, was weiß ich.«
    Roz seufzte leise und trank noch einen Schluck. »Das wäre sehr befriedigend gewesen, und ich wünschte wirklich, ich hätte an die Muskete gedacht, als die Gäste gegangen waren. Na ja, aber wir haben nicht zugelassen, dass er uns den Abend damals verdorben hat, und diesen lassen wir uns auch nicht von ihm verderben.« Roz leerte ihr Glas und wandte sich zu David um, mit der entschlossenen Miene einer Frau, die zum Kampf gerüstet ist. »Lass uns den Rest dieser Kerzen anzünden und ein wenig Musik auflegen. Von mir aus kann die Party beginnen.«
     
    Ja, es war gut, wieder Leute ins Haus zu lassen. Wein und Musik zu genießen, gutes Essen, gute Freunde. Roz ging von einem Grüppchen zum anderen, von einem Zimmer ins nächste und hörte sich Häppchen von Klatsch an, von politischen Debatten, von Diskussionen über Sport und Kunst.
    Sie hakte sich bei ihrem alten Freund Will Dooley unter, Stellas Vater und Logan Kitridges zukünftigem Schwiegervater. »Du hast dich an mir vorbeigeschlichen.«
    »Bin gerade erst gekommen.« Will hauchte einen Kuss auf ihre Wange. »Jo hat immer wieder andere Schuhe angezogen. Jetzt ist sie gerade mit Hayley nach oben gegangen. Hat gesagt, sie muss unbedingt das Baby sehen.«
    »Ich finde sie schon. Hey, Logan? Hast du deine Verlobte verloren?«
    »Sie ist überall.« Logan zuckte die Achseln und trank einen Schluck von seinem Pils. »Die Frau hat keine Ruhe, bevor sie nicht jede Kleinigkeit persönlich überprüft hat. Schöne Party, Roz.«
    »Ach komm, du magst doch gar keine Partys.«
    Nun grinste Logan, ein flüchtiges Grinsen, das seinem abgerissenen Äußeren einen gewissen Charme verlieh. »Eine Menge Leute. Aber das Essen ist erstklassig, das Bier ist kalt, und meine Liebste ist die schönste Frau der Welt. Da kann ich mich kaum beschweren. Sag es nicht ihrem Papa, aber ich habe vor, sie später nach draußen in den Garten zu locken, um mit ihr rumzuknutschen.«
    Er zwinkerte Will zu; dann blickte er woandershin. »Dein Dr. Carnagie ist gerade hereingekommen. Scheint dich zu suchen  – oder irgendjemanden.«
    »Oh?« Roz schaute sich um und zog die ausdrucksvollen Augenbrauen hoch. Mitch trug einen Anzug, steingrau, der seiner schlanken Gestalt schmeichelte. Seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er auch beim Friseur gewesen, bemerkte sie, und er sah ein wenig mehr nach dem GQ-Magazin aus als wie ein zerstreuter Professor.
    Sie gab zu, zumindest vor sich selbst, dass er so oder so eine Augenweide war.
    In der Menschenmenge schien er sich allerdings ein wenig hilflos zu fühlen, und er schüttelte den Kopf, als eine der tüchtigen Bedienungen ihm von einem Tablett ein Glas Champagner anbot.
    »Entschuldigt mich kurz«, sagte Roz zu Will und Logan.
    Sie begann, sich zwischen den Leuten hindurchzuschlängeln, hielt jedoch inne, als Mitchs Blick durch den Raum schweifte und an ihrem Gesicht hängen blieb.
    Sie spürte, wie ihr Herz kurz stolperte und dann rascher weiterschlug, was sie zugleich verwirrend und peinlich fand.
    Er konzentriert sich einfach nur auf einen Punkt, dachte sie. Diese Augen kreisten einen regelrecht ein, sodass sie das Gefühl hatte – jeder hätte das gehabt –, der einzige Mensch weit und breit zu sein. Ein guter Trick in einem überfüllten, lauten Raum und nur ein wenig beunruhigend.
    Ihre Miene war gelassen und freundlich, als sie

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