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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Lebendig?«
    »se Jackie, ich weiß es nicht. Ich neige zu der Ansicht, dass er noch lebt. Es würde mich überraschen, sollten die Aliens ihn einfach töten. Aber da sie Fühlende sind … etwas Schlimmeres als Fühlende … darf die Klinge selbst auf keinen Fall bei ihnen bleiben.«
    »Wir hätten schon auf Cicero Op versuchen sollen …«
    »Ich bitte achttausendmal um Verzeihung, se Jackie, aber es war kein Fehler von uns, die Station ohne ihn zu verlassen. Wir ließen se Sergei …«
    »Wir haben ihn im Stich gelassen! Wären wir geblieben …«
    »Überlegen Sie doch. Wären wir geblieben, dann hätten diese … Kreaturen uns ebenfalls zu fassen bekommen. Zu der Zeit war ich der Ansicht, se Sergei könnte sich mit dem gyaryu allein gegen die Angriffe zur Wehr setzen.«
    »Aber das konnte er nicht, richtig?«
    »So sieht es aus. Doch sein Schwert befindet sich noch hier auf dem Planeten.«
    »Ich vermute, wenn die Aliens die Bedeutung der Klinge erkennen, werden sie sie sicher gut bewachen.« Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Wie sollten sie das Schwert finden, ganz zu schweigen davon, es Aliens zu entreißen, die den Geist ihrer Widersacher kontrollieren konnten?
    »Ich bin mir sicher, dass ihnen die Bedeutung längst klar ist.« Ch’k’te zitterte, als sei ein eisiger Wind durch die Kapsel geweht. »Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir es zurückerlangen. Wenn der Gyaryu’har tot ist, müssen wir zum Hohen Nest zurückkehren.«
    »Warum ist das so wichtig?«
    »Das lässt sich nur schwer erklären. Es bildet eine Art … Brennpunkt für den Inneren Frieden. Zuzulassen, dass diese Wesen es für ihre schändlichen Zwecke benutzen, käme einer tödlichen Beleidigung des Volks und zugleich auch esLis gleich. So etwas würde großen Schaden anrichten.« Er ballte seine Krallen, dann entspannte er sie wieder. Seine Flügelhaltung änderte sich. »Das darf nicht geschehen.«
    Jackie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er entschlossen war, sein Vorhaben umzusetzen, selbst wenn sie ihm etwas anderes befehlen würde. Auch als Navy-Offizier des Imperiums war Ch’k’te vor allem ein Krieger seines Volks.
    Es erschien ihr eigenartig, dass ihn der Gedanke unberührt ließ, der alte Mann könnte tot sein, dass die Klinge ihn aber umso mehr interessierte. Vielleicht lag es daran, dass sie se Sergeis Tod nicht ungeschehen machen konnten. Das gyaryu zurückzuholen, erschien möglich, war aber eher unwahrscheinlich.
    Es steckte mehr dahinter, als Ch’k’te bislang erklärt hatte, doch was es war, ließ sich nicht erahnen.
    »Wann werden Sie in der Lage sein, den Marsch zur Basis anzutreten?«
    »Morgen oder vielleicht übermorgen. Meine Bemühungen hinsichtlich esLiDur’ar sind bislang recht erfolgreich verlaufen, wenn auch noch nicht vollständig abgeschlossen.« Vorsichtig berührte er den verbundenen Oberkörper. »Allzu lange können wir aber auch nicht warten, sonst werden unsere Chancen gleich null sein, in die Basis vorzudringen.«
    »Und wie gut stehen unsere Chancen jetzt?«, wollte sie wissen.
    »Minimal«, erwiderte er sofort. »Aber das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen sollten.«
    Der Himmel präsentierte sich in strahlendem Weiß und tiefem Blau, die Übergänge hoben sich klar voneinander ab. Die unscheinbare Ebene war ein Bild karger Schönheit, das von Menschenhand unberührt geblieben war. Es hätte ebenso gut eine Szene aus der fernen Vergangenheit sein können.
    Jackie fühlte sich durch Ch’k’tes Anwesenheit ermutigt, der sich wortlos neben ihr voranbewegte, während sie auf Skiern die Ebene durchquerten. Die orangefarbene Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel auf sie herab, doch sie spendete nur wenig Wärme. Ein hartnäckiger schneidender Wind wirbelte den Schnee auf, und obwohl Jackie ihren Thermoanzug trug, der dafür sorgte, dass ihre Körperwärme nicht nutzlos verloren ging, sorgte die Verzweiflung angesichts ihrer Situation für einen eisigen Schauer.
    Es fiel ihr schwer, den Gedanken zu akzeptieren, dass sich die Verhältnisse derart verändert hatten. Ihren plötzlichen Status als Flüchtling hatte sie noch nicht so recht verinnerlichen können. Nach der Gewöhnung an die gleichmäßige körperliche Anstrengung fiel es ihr leicht, auf ihre militärische Ausbildung zurückzugreifen. Auf diese Weise bekam sie mehr Zeit zum Nachdenken, da sie sich nicht länger mit den Bewegungen ihres Körpers beschäftigen musste. Wie aus eigenem Antrieb begann ihr

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