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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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das Wichtigste in Julians Leben.
    Plötzlich, ohne Vorwarnung,
verspürte Julian das dringende Bedürfnis, die Halle zu verlassen. Düstere,
beängstigende Vorahnungen drohten, ihn zu überwältigen, sodass er kaum noch
Atem holen konnte. Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können, sich einem
Angriff durch Desaris Leibwächter auszusetzen? Julian ließ sich gegen die Wand
sinken und presste mit gespielter Schwäche die Hand an die Stirn, während er
gleichzeitig versuchte, den Leibwächter in der Menge auszumachen.
    Doch dann verstand er. Dieser
Befehl stammte überhaupt nicht von dem anderen Karpatianer. Desari. Julian
begegnete der telepathischen Aufforderung, das Konzert sofort zu verlassen. Er
nahm seine Kräfte zusammen und wartete. Sie saß auf einem Stuhl in ihrer
Garderobe. Tief sog Julian ihren Duft in sich ein. Sie war nervös. Nicht etwa,
weil sie ihren Auftritt vor sich hatte, sondern weil sie seine Anwesenheit
spürte. Sie fürchtete sich vor ihm.
    Julian lächelte, und seine
weißen Zähne blitzten wie die einer Raubkatze. Er begann, ihre Furcht ein wenig
zu schüren. Nicht offensichtlich, sondern nur mit einigen allgemeinen
Informationen, die er ihr zuspielte. Ja, er war im Saal. Er war stark. Unbesiegbar.
Nichts konnte ihn aufhalten. Es würde Desari nicht gelingen, ihn fortzuschicken.
    Ängstlich griff sie sich an den
schmalen Hals. Sie wusste, dass der Fremde ganz in ihrer Nähe war. Er wartete.
Er beobachtete sie. Desari spürte nicht nur seine Anwesenheit, sondern auch
Darius' Unruhe. Was hatte der Fremde mit ihr vor? Er und ihr Bruder durften auf
keinen Fall wieder miteinander kämpfen, denn diesmal würde einer von ihnen die
Auseinandersetzung nicht überleben. Und der Fremde schien so stark zu sein,
dass er Darius vielleicht töten würde.
    In plötzlichem Zorn hob Desari
den Kopf. Niemand konnte Darius besiegen! Dieser Schuft! Er verstärkte ihre
Furcht auf telepathischem Wege. Hör sofort damit auf!
    Einmal mehr ertönte
das aufreizende, spöttische Gelächter in ihrem Geist. Du hast damit angefangen.
Wenn du Katz und Maus mit mir spielen möchtest, cara mia, bin ich dazu gern bereit.
    Ich will, dass du von hier verschwindest.
    Nein, das stimmt nicht, widersprach Julian
ihr ruhig. Ich bin in dir. Ich spüre genau, wie sehr du dich über meine Nähe freust. Denn
ich empfinde dasselbe.
    Was du spürst, ist mein
Lampenfieber. Ich habe gleich meinen Aufritt. Deine Anwesenheit macht mich
nervös.
    Nur weil du dich vor deiner
Zukunft fürchtest. Du weißt, dass ich von nun an zu deinem Leben gehöre. Eine
solche Veränderung kann erschreckend sein. Doch ich kann nichts anderes tun,
als dich glücklich zu machen.
    Desari stürzte sich
auf seine letzten Worte. Es würde mich sehr glücklich machen, wenn du jetzt
verschwinden würdest. Ich möchte nicht, dass du noch einmal mit Darius kämpfst.
    Deine erste Behauptung ist
eine Lüge, cara. Mir scheint, dass es dir ziemlich leichtfällt, die
Unwahrheit zu sagen. Aber deinen zweiten Wunsch werde ich respektieren. Wenn es
mir irgendwie möglich ist, werde ich eine weitere Konfrontation mit deinem
Leibwächter vermeiden.
    Du verstehst mich nicht. Desari war am Rande der Verzweiflung.
Sie musste einfach einen Weg finden, ihn loszuwerden. Auch wenn sie sich
insgeheim tatsächlich wünschte, in seiner Nähe zu bleiben, durfte sie es nicht
riskieren. Nie zuvor hatte sie sich so lebendig gefühlt. Sie schien plötzlich
eins mit ihrer Musik zu werden - wild, frei, voller Abenteuerlust. Sie verstand
sich selbst nicht, doch es war ein aufregendes Gefühl. Und er wusste es.
    Ich verstehe, piccola. Seine Stimme klang
sanft, beinahe zärtlich. Sie ging Desari unter die Haut und schien ihr Blut zu
erhitzen. Vertrau mir.
    Desari rang mit diesen
unbekannten Gefühlen. In all den Jahrhunderten ihres Lebens hatte sie sich nie
zuvor so sehr zu jemandem hingezogen gefühlt. Tatsächlich war es immer ihre
geheime Befürchtung gewesen, dass sich ihre erotischen Träume - inspiriert
durch die Bücher, die sie gelesen hatte - nie erfüllen würden. Ihr eigener
Körper war ihr immer kalt und seltsam gefühllos erschienen. Bis jetzt. Nun rief
plötzlich ein Fremder, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, so
intensive Gefühle in ihr wach. Ich kenne dich nicht. Wie sollte ich dir vertrauen P
    Du kennst mich. Seine Stimme klang sanft und
leicht überheblich, als erwähnte er lediglich eine Tatsache.
    Desari erschrak, als es
plötzlich laut an der Garderobentür klopfte.

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