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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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menschlichen Gedanken beizubehalten, und ließ sich nur freudige Erwartung
und harmlose, wenn auch leicht erotische Wunschvorstellungen anmerken.

Dabei bemühte er sich, den
Leibwächter nicht anzusehen. Dazu war der andere Mann viel zu scharfsinnig.
Desaris Bodyguard verdächtigte ihn bereits; er spürte die Macht, die Julian
umgab, und verfügte über genug Intuition, immer wieder zu ihm zurückzukehren.
Nur allzu deutlich nahm Julian den durchdringenden Blick der glühenden Augen
wahr. Dieser Mann verfügte über erstaunliche Fähigkeiten. Er musste einfach
aus einer der alten karpatianischen Familien stammen, deren Vermächtnis aus Jahrhunderten des Lernens
und der Weisheit bestand. Am liebsten hätte auch Julian in den Gedanken des
Leibwächters gelesen, musste sich jedoch zurückhalten, um unerkannt zu
bleiben, bis er mehr über den Mann wusste. Nach Jahrhunderten der Ruhelosigkeit
und Einsamkeit war er also plötzlich auf eine Gruppe von Karpatianern gestoßen.
Ob es sich vielleicht um die Vermissten handelte, von denen die karpatianischen
Legenden erzählten? Sie mussten es sein!
    Doch Desari gehörte zu ihm. Und
wenn ihr Bodyguard anderer Meinung war, würde Julian ihm wohl eine Lektion
erteilen müssen. Endlich gelang es ihm, das Gebäude zu betreten und damit dem
bohrenden Blick des Leibwächters zu entgehen. Erst in diesem Augenblick
stellte er fest, wie aufgeregt er war. Er liebte Herausforderungen. Sein Leben
lang hatte er versucht, sich neue Kenntnisse anzueignen, und er wusste um die
Fähigkeiten, die ihm inzwischen zur Verfügung standen. Ein Kräftemessen mit
diesem Karpatianer könnte unter Umständen sehr interessant werden.
    Geschickt bahnte sich Julian
einen Weg durch die Menschenmenge und ging auf die Bühne zu. Anstatt sich
jedoch hinzusetzen, postierte er sich an der Wand in der Nähe des Ausgangs. Er
atmete tief ein und witterte die Anwesenheit zweier Raubkatzen. Es mussten
dieselben Tiere sein, die mit dem riesigen schwarzen Panter zusammen gekämpft
hatten. Julian zweifelte nicht mehr daran, dass es Desaris Leibwächter gewesen
war, der sich in der vergangenen Nacht in den Panter verwandelt hatte. Obwohl
der andere Karpatianer keine der Wunden aufwies, die Julian ihm zugefügt
hatte, war er dennoch fest davon überzeugt, dass dieser Mann der Anführer der
beiden Katzen gewesen war.
    Desari. Unwillkürlich musste
Julian lächeln. Die kurze telepathische Unterhaltung mit ihr war eine
Offenbarung für ihn gewesen. Sie war Karpatianerin! Wie sie es jedoch geschafft
hatte, all die Jahre unentdeckt durch die Welt zu ziehen, war ihm ein Rätsel.
Es gab also doch noch andere Angehörige des karpatianischen Volkes, und er,
Julian, hatte sie gefunden!
    Er hatte sich oft gefragt, ob
damals nicht einige der Kinder dem Überfall der Türken entkommen und in andere
Länder geflohen waren. Gregori und Mikhail hatten ihn immer gedrängt, nach
weiteren Karpatianern zu suchen, besonders nach Frauen, da sie hofften, endlich
einen Weg zu finden, das karpatianische Volk vor dem Aussterben zu retten.
    Und nun hatte er Desari
gefunden, seine Gefährtin, obwohl er doch eigentlich nur nach Partnerinnen für
andere Karpatianer gesucht hatte. Und sie war eine ziemlich temperamentvolle
Frau. Julian musste laut lachen, als er sich in ihren telepathischen Befehl
erinnerte. Sie war viel stärker, als er erwartet hatte. Nach Jahrhunderten der
Einsamkeit und Leere war sein Leben nun von einem Augenblick zum anderen
plötzlich aufregend und faszinierend geworden.
    Die erwartungsvolle Spannung
schien die Zuschauermenge zu elektrisieren. Desaris Konzerte waren immer
ausverkauft, ob sie nun in einer kleinen Bar oder einem großen Stadion auftrat.
Und der Presserummel um das Attentat, das man auf sie verübt hatte, hatte sie
zu einer noch größeren Berühmtheit gemacht. Dutzende von Reportern drängten
sich im Saal.
    Julian belauschte die Gespräche
der Menschen um sich herum, um im Zweifelsfall rechtzeitig gewarnt zu sein. Er
wusste um den Fanatismus der sterblichen Vampirjäger. Sie hatten sich Desari
als Opfer auserkoren und würden sicherlich nicht nach einem Attentat aufgeben.
Allerdings würden die Vampirjäger einige Zeit brauchen, um sich von dem
schweren Schlag des missglückten Attentats zu erholen. Im Augenblick sorgte
Julian sich mehr um eine mögliche Bedrohung durch Vampire. Wenn sie spürten,
dass eine karpatianische Frau in der Nähe war, würden sie versuchen, sie zu
finden. Und Desaris Sicherheit war nun

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