Dunkle Sehnsucht des Verlangens
Volkes zu nehmen.
»Dein Bruder hat dich Dara
genannt. Wie bist du zu diesem Namen gekommen?«, erkundigte er sich. Sein aufrichtiges
Interesse brachte Desari aus dem Konzept.
»Es ist ein Spitzname. Wie
Darius mir erzählte, hat meine Mutter mich oft so genannt«, erklärte Desari,
während sie widerstandslos an seiner Seite ging. Julian war ihr so nahe, dass
sein Schenkel bei jedem Schritt den ihren streifte. Nervös befeuchtete sich
Desari die Lippen. Es faszinierte sie, dass Julian in der Lage war, so
intensive Gefühle in ihr zu erwecken. In seiner Nähe fühlte sie sich als Frau.
»Weißt du, was der Name Dara
bedeutet?«, fragte Julian leise.
Desari zuckte die Schultern. »Er
kommt aus dem Persischen und bedeutet >vom Dunklem.«
Julian nickte. »Kannst du dich
noch an deine Heimat erinnern? An deinen Geburtsort?«
Desari wich ein wenig vor ihm
zurück, um nicht länger der Wärme seines Körpers ausgesetzt zu sein. Doch dem
Blick seiner funkelnden Augen konnte sie nicht entgehen. Nie zuvor hatte jemand
sie so angesehen. Fürsorglich legte ihr Julian den Arm um die Taille und zog
sie sanft an sich.
Desari presste ihm die
Handfläche in die Seite, um ihn von sich wegzustoßen, doch stattdessen ließ sie
die Hand auf seinem dünnen Hemd ruhen und genoss die Wärme, die von ihm
ausging. Sie konnte seiner Anziehungskraft einfach nicht entrinnen. Mochte es
auch eine verrückte Idee sein, sie würde in dieser Nacht nur für einige kurze
Stunden ihren Träumen nachgeben und die Fantasie ausleben, mit der sie sich
vielleicht bis in alle Ewigkeit begnügen musste.
Sanft schob Julian sie in die
kleine Bar hinein. Auf der Bühne spielte eine Band eine langsame, verträumte
Melodie. Julian stellte sich vor Desari und nahm sie in die Arme. Sie war
seine Bestimmung, das wusste er, als er sie an sich zog. Ihr Körper schien sich
perfekt an seinen zu schmiegen. Sie bewegten sich im selben Rhythmus, mit
demselben Herzschlag. Der natürliche Platz ihres Kopfes schien an seiner
Schulter zu sein, und ihre Hand lag in seiner, als wäre sie dafür geschaffen.
»Wir sollten das nicht tun«,
warnte Desari. Obwohl sie fest entschlossen war, sich nicht von Julian
kontrollieren zu lassen, folgte sie ihm unwillkürlich in dem erotischen Tanz.
Er presste seine muskulösen
Schenkel an ihre. Tief atmete Desari seinen Duft ein und nahm dabei auch die
Witterung seines Blutes auf.
Julian ließ seine Lippen sanft
über ihren Hals gleiten. Es war nur eine federleichte Liebkosung, deren
erotische
Wirkung jedoch beide erbeben
ließ. Desari verspürte drängenden, sinnlichen Hunger, wie sie ihn nie zuvor
gekannt hatte. Sie spürte Julians warmen Atem, der über ihren heftig klopfenden
Puls strich.
»Doch, wir tun genau das
Richtige. Außerdem habe ich keine andere Wahl, cara. Ich muss dich in meinen Armen
halten.« Seine Lippen waren wie Samt, und mit der Zungenspitze hinterließ er
eine Feuerspur auf ihrem Hals. Er hielt Desaris Hand fest an sein Herz
gepresst. »Weißt du eigentlich, wie schön du bist, Desari?« Immer wieder ließ
er spielerisch seine Zähne über ihren Hals gleiten und schürte damit das Feuer
in ihrem Körper.
Desari schloss die Augen und gab
sich ganz dem sinnlichen Genuss des Augenblicks hin. Julians Haut fühlte sich
heiß und ein wenig rau an. Sie spürte seine Kraft, die gestählten Muskeln. Sie
bewegten sich in perfektem Gleichklang miteinander, und Desari wünschte sich,
dass dieser Augenblick nie enden würde. Julians Umarmung gab ihr ein Gefühl
der Sicherheit, und die Leidenschaft in seinem Blick zeigte ihr, dass sie eine
begehrenswerte Frau war. Doch vor allem war es die Art, wie er sich bewegte, geschmeidig
und aggressiv zugleich, die Desaris brennende Leidenschaft erweckte.
»Es ist deine Persönlichkeit,
Desari, nicht nur die äußere Hülle, die dich so schön macht.« Julian ließ seine
Zungenspitze über ihre Kehle gleiten, bevor seine Lippen ihr Kinn und ihre
Mundwinkel fanden.
»Du kannst doch gar nichts über
meinen Charakter wissen«, protestierte Desari, während sie ihm gleichzeitig
verlangend das Gesicht entgegen hob. Sie sehnte sich danach, ihn zu küssen, um
den erotischen Zauber zu ergründen, mit dem er sie belegt zu haben schien.
Sie spürte Julians drängenden
Hunger nur allzu deutlich und erwartete einen leidenschaftlichen,
besitzergreifenden Kuss. Doch die Berührung seiner Lippen war unendlich zart.
Es schien, als wollte er sich jede Nuance des Kusses einprägen und sich
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