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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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betonte jeden Namen besonders und machte dazwischen immer wieder eine kurze Pause.
    McLuckys Lippen bebten, während sie die Namen stumm wiederholten. Schließlich nickte er. Zunächst ganz leicht, dann immer bestimmter.
    “Du hast dich also mit ihnen unterhalten? Gut. Dann sind wir ja schon einen Schritt weiter. Hey, hier ist was für dich.” Mit diesen Worten ließ Ramirez einen Schokoriegel über den Tisch gleiten. Misstrauisch betrachtete der junge Mann zuerst den Schokoriegel vor sich, dann Ramirez.
    “Iss` ihn ruhig. Da ist kein Wahrheits-Serum drin, versprochen. Wir sind keine Unmenschen, wahrhaftig nicht. Und wir wollen doch, dass du bei Kräften bleibst.” sagte mein Partner mit sanfter Stimme.
    Nur einen letzten Moment zögerte McLucky noch, bevor er mit zittrigen Fingern die Folie abriss und ein großes Stück davon abbiss.
    Ramirez lächelte ihm ermutigend zu. “So, dann machen wir weiter. Worüber habt ihr euch denn in diesem Chat so unterhalten?”
    Pause.
    “Sport vielleicht? Mädels? Oder über irgendwelche Partys?”
    McLucky antwortete nicht sofort. Langsam kauend nickte er schließlich.
    “Partys.” murmelte er nur. Offensichtlich hatte er Angst, auch nur ein Wort zu viel zu sagen.
    “Partys also.” wiederholte Ramirez und lehnte sich bequem zurück. Er ließ sich das Wort förmlich auf der Zunge zergehen, bevor er ihn lächelnd fragte:
    “Partys, auf denen du mit Adriana warst? Wo du dich mit ihr getroffen hast? Oder mit der aktuellen Freundin? Sarah?”
    Schlagartig kehrte wieder das Entsetzen in McLuckys Gesicht zurück. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Ramirez an.
    Der legte sich jetzt leicht nach vorne, während er betont sanft fragte: “Ging es bei diesen Parties nebenbei auch um Fesselkünste? Wurde jemand gefesselt und musste sich dann wieder selbst befreien? Vielleicht gefesselt mit … Handschellen? Oder mit … Seidentüchern … vielleicht?”
    McLucky starrte Ramirez an und verharrte völlig bewegungslos.
    “Woher …” stammelte er schließlich leise.
    “Woher wir das wissen? Nun, das kann dir eigentlich egal sein. Wichtig ist nur, das s wir es wissen! Und jetzt bekommst du eine letzte Chance, deinen Kopf aus dieser Schlinge zu ziehen. Du weißt, dass wir dich unter Verdacht haben.”
    “Unter Verdacht? Aber wieso denn? Wofür?”
    “Denk doch mal scharf nach, Bürschchen! Du warst die letzte Person, die Adriana Lion lebend gesehen hat. Und du weißt darüber hinaus auch noch so einiges über eine gewisse Sarah. Ich verrate dir etwas: es hat eine weitere Tote gegeben. Aber das hast du ja ganz bestimmt in der Zeitung gelesen. Und weißt du was? Sie hieß Sarah. Und Handschellen spielten auch bei ihr eine Rolle! Genau wie in deinen Chatgeschichten! Merkwürdiger Zufall, was?”
    Wieder blickte McLucky unter sich. Ich sah den Kampf, den er in seinem Innersten ausfocht. Dann hob er seinen Kopf und fragte mit heiserer Stimme:
    “Können Sie meinen Vater da raushalten? Er braucht das doch nicht zu erfahren, oder?”
    Das war es also! Er hatte Angst, sehr sogar - vor seinem Vater!
    Ramirez schüttelte sachte den Kopf.
    “Na, Gott sei Dank.” meinte McLucky erleichtert und atmete tief durch. Ramirez´ Kopfbewegung war ihm entgangen, da er es noch immer vermied, ihn direkt anzusehen.
    “Wir können es nicht versprechen.” meinte Ramirez deutlich, noch immer kopfschüttelnd.
    “Was?” erschrocken sah er meinen Partner an.
    “Es hängt ganz allein von dir ab. Und ich würde dir raten, mich nicht mehr lange warten zu lassen. Ich warte nämlich nur ungern, weißt du?” fügte Ramirez mit einem ungeduldigen Augenrollen hinzu. Ich musste schmunzeln.
    “Also gut. Das Ganze begann vor … vor … vier Monaten etwa.” sagte McLucky Ich zuckte auf meinem Stuhl im Nachbarzimmer zusammen, als hätte mich gerade eine Giftspinne gestochen.
    Vier Monate?
    “Genau weiß ich es nicht mehr. Ich war beim Chatten bei Stories Extreme 3D , da wird immer über Sport-Stunts und so ´n Zeugs gequatscht. Da war ich bis zu dem Zeitpunkt aber nicht so oft. Nur eben ab und zu zum Spaß und Zeitvertreib.” Er machte eine Pause und trank wieder einen Schluck Wasser. Langsam schien er innerlich ruhiger zu werden. Wahrscheinlich, weil er jetzt einen Entschluss gefasst zu haben schien.
    Ramirez machte sich derweil ein paar Notizen. So sah es jedenfalls aus. Ich wusste aber, dass auf dieser Seite nachher irgendwo ein großes, dickes Ja gekritzelt war, vielleicht sogar mit vielen Blitzen und

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