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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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Gelb-schwarze Ränder waren zu sehen, was häufig auf Schreibmaschinen oder Computertastaturen zu sehen war, an denen oft und lange gearbeitet worden war, wobei Schweiß, Fett von Fastfood und Zucker von den Getränken eben solche Spuren hinterließen - wenn man sie nicht regelmäßig reinigte.
    Diese Fettränder auf den einzelnen Tasten standen in einem deutlichen Widerspruch zu der sonst vorherrschenden Ordnung in diesem Raum.
    Ich sitze in einem geheimen Raum mit einer gigantischen Computeranlage, die größer ist als alles, was ein normaler Haushalt brauchen würde, dachte ich. Was hatte er hier unten getan, was niemand sehen sollte - vor allem seine Frau nicht? Ein Kribbeln bemächtigte sich meiner und wurde immer stärker. Nein, es war mehr: es war ein ungutes Gefühl, dass sich langsam aber schnell vom Magen her ausdehnte. Normalerweise bedeutete das bei mir nichts Gutes - und leider hatte ich mit meinem Bauchgefühl meistens recht!
    Vielleicht könnte ich den Computer ja schon starten, bevor Ramirez und Chapler hier sein würden? Ich suchte an der Front des Tower nach einem Knopf, fand aber nichts. Dann tastete ich mich an der Rückseite des Gehäuses entlang.
    Wieder nichts.
    Nur Kabel, Kabel und wieder Kabel.
    “Verdammt! Wo, zum Kuckuck, schaltet man diese Kiste denn ein?” fluchte ich leise.
    Agent Newman stand hinter mir und folgte mit seinem Blick den Kabeln.
    “Interessant.” murmelte er plötzlich und tippte mir auf die Schulter. Als ich mich ihm zuwandte, wies er mit der Hand auf die beiden Kabel, die wir von außen schon gesehen hatten. Hier drinnen aber spaltete sich von ihnen ein drittes Kabel ab, das in der gleichen hellen Farbe gestrichen worden war, wie die Wände. Damit war es auf den ersten Blick kaum zu erkennen! Newmans Hand folgte dem Kabel vorsichtig tastend bis zum Boden. Dort kniete er nieder und bückte sich so tief, dass seine Nase fast den staubigen Boden berührte. Dabei ließ ihm der Raum gerade Platz genug, dass Agent Newman mit den Absätzen seiner Schuhe schon an den Türrahmen hinter sich stieß.
    “Aha!” rief er plötzlich triumphierend. Seine Hand deutete auf eine Stelle rechts neben mir. Ein kleiner, unauffällig gelber Gummiball lag dort.
    Ich sah Newman fragend und auch etwas spöttisch an. Was hatte er entdeckt? Wollte unser flotter FBI-Mann jetzt etwa Ball spielen? dachte ich humorlos.
    Grinsend stand Newman wieder auf, schlug sich zunächst die Staubflocken von seiner Hose, kam dann an meine Seite und trat kraftvoll auf den Ball.
    Dieser wurde in sich zusammengedrückt, wobei mit einem Zischen deutlich hörbar Luft aus seinem Innern entwich. Dann erfolgte ein leises Klicken, kaum wahrnehmbar, worauf ein leises Summen ertönte, das monoton den Raum ausfüllte. Agent Newman wies auf den Bildschirm.
    Der Cursor blinkte.
    Der Computer war eingeschaltet!
    “Woher wussten Sie das?” fragte ich verwundert.
    “Betriebsgeheimnis, mehr verrate ich nicht. Tut mir leid.” Er grinste mich breit an.
    Laute Schritte kündigten hinter uns Besuch an, bevor Chapler mit hochrotem Kopf im Türrahmen erschien, gefolgt von einem japsenden Ramirez.
    Sofort erhob ich mich und bot Chapler den Platz an.
    Ohne zu zögern setzte er sich, nahm die Tastatur an sich und begann zu tippen. Buchstabenkolonnen und Zahlenreihen huschten über den Bildschirm, Fenster öffneten und schlossen sich wieder.
    “Diese Anlage ist definitiv für etwas Größeres ausgelegt.” sagte er schon nach wenigen Minuten. “Das Motherboard verfügt über zwei Prozessoren, die er beide jeweils getrennt oder auch gemeinsam verwenden kann. Mit diesem sogenannten Double-Core ist der Computer im Stande, eine enorme Rechenleistung zu erbringen. Das ist aber eine recht neue und auch immer noch recht kostspielige Technik.” meinte er nachdenklich.
    Wieder dauerte es ein paar Sekunden, in denen er aufmerksam den Bildschirm beobachtete, auf dem eine Meldung nach der anderen erschien. Ich konnte sie gar nicht so schnell lesen, wie sie auch schon wieder verschwunden waren. Andererseits musste ich gestehen, dass ich auch dann nicht verstanden hätte, was da steht, wenn ich genügend Zeit und Ruhe gehabt hätte, sie zu studieren. Schnell und zielsicher flogen Chaplers Finger über die Tastatur, ohne dass erden Blick vom Bildschirm abwandte. Dann sagte er: “Meine Güte! Dieser Computer verfügt über einen gigantischen Arbeitsspeicher und eine sehr, sehr große Festplatte -” Damit duckte er sich unter den Schreibtisch,

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