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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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verharrte dort kurz und pfiff dann durch die Zähne. “Ich korrigiere mich: eine feste und mindestens fünf mobile Festplatten!”
    “Aha.” sagte ich nur, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was er uns damit sagen wollte.
    Chapler setzte sich wieder auf und ließ seinen Blick über das Regal wandern. An einem pyramidenförmigen Gerät blieb er hängen und starrte es mit gerunzelter Stirn einen Moment lang an. Er machte den Eindruck, als wäre dieses Gerät hier fehl am Platz. Aber warum? Bei all den Geräten, Kabeln und sonstigem Techniksammelsurium war es mir nicht weiter aufgefallen.
    Chaplers Blick wurde nachdenklich, ja sogar etwas unruhig. Er nahm das kleine Gerät in die Hand, begutachtete es von allen Seiten und meinte dann: “Das ist das gleiche Sendergerät, wie wir es in der Abstellkammer von Adriana Lion gefunden hatten - oh Gott!” Jetzt begannen sogar seine Hände leicht zu zittern und seine Augen weiteten sich.
    Ich sah den Gedanken in seinem Blick. Was er gerade noch so sorglos ausgesprochen hatte, war der schlimmste Anhaltspunkt für etwas, das ich insgeheim schon die ganze Zeit vermutet hatte.
    Die Anzeichen verdichteten sich, dass … aber es konnte genauso gut auch alles Zufall sein, oder? Verdammt, wir waren hierher gekommen, um an der Aufklärung eines brutalen Mordes zu helfen, der zunächst einmal nichts mit unserem Fall zu tun hatte. Und jetzt? Konnte das wirklich sein?
    “Beruhig dich.” sagte ich zu Chapler, wobei ich es irgendwo auch zu mir selbst sagte, denn innerlich ergriff eine nervöse Hektik von mir Besitz, die ich nur schwer kontrollieren konnte. “Zeig uns doch mal, was auf diesen CDs hier gespeichert wurde. Folge einfach deiner Intuition.” ermutigte ich ihn so ruhig, wie ich nur konnte.
    Chapler atmete zweimal schwer ein und wieder aus. Dann wandte er sich wieder dem Rechner zu. Mit flinken Fingern gab er Befehle ein, deren Bedeutung in diesem Moment nur er verstand. Schließlich tauchte eine Liste auf. Chapler vergrößerte sie. Zu unserer Rechten begann ein Drucker leise zu arbeiten. Und nur ein paar Sekunden später hielten wir eine Liste in der Hand.
    “Was ist das?” fragte Agent Newman, als er mir über die Schulter sah.
    “Diese Liste,” begann ich langsam, während ich das Blatt mit den Fingerspitzen aus der Druckerablage nahm, “sollte uns nur allzu bekannt vorkommen. Auf diesem Blatt stehen die Internetseiten, die von diesem Computer aus besucht worden sind.” Und zu Chapler gewandt fügte ich hinzu: “Das ist doch ein Verlauf, wie du das genannt hattest, richtig?”
    Chapler nickte stumm, den Blick auf die Rückseite des Blattes geheftet, das wir in der Hand hielten. “Er hat sich nicht die Mühe gemacht, den Verlauf über die besuchten Seiten zu löschen. Warum nur nicht?” meinte er nachdenklich.
    “Diese Seiten sind für uns deshalb so interessant,” erklärte ich Agent Newman auf dessen fragenden Blick,” weil hier unter anderem all die Chaträumeauftauchen, in denen unsere ermordeten jungen Frauen auch unterwegs waren. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer auch immer an diesem Computer gearbeitet hat, war in den gleichen Chats wie die Opfer!” Dann schluckte ich hart, während ich den Gedanken weiter verfolgte. “Und so wie es aussieht, war das mit Sicherheit nicht Mrs. Gumbler! Was eigentlich nur eine einzige Schlussfolgerung zuläßt!”
    “Ich verstehe. Das heißt, ich denke dass ich weiß, worauf Sie hinaus wollen.” meinte Newman und versuchte dabei, seine Unruhe zu verbergen, die von ihm Besitz ergriffen hatte. “Aber das könnte auch ein riesiger Zufall sein, oder nicht?”
    “Natürlich.” knurrte Ramirez. “Und diese Computeranlage braucht er, um den Herd, die Kaffeemaschine, die Waschmaschine und den Toaster gleichzeitig von diesem versteckten Raum aus bedienen zu können.”
    “Aber Detective Chapler hat recht.” entgegnete Newman kritisch. “Warum sollte er gerade hier alles so hinterlassen haben, dass uns die Informationen, die ihn theoretisch überführen könnten, förmlich ins Auge springen, wo doch unser gesuchter Mörder offensichtlich so überaus geschickt und eifrig im Verwischen von Spuren und der Löschung von Daten ist?”
    “Dafür könnte es zwei Erklärungen geben. Nummer 1: er hat nie erwartet, dass wir ihn hier aufspüren. Es war alles viel zu gut versteckt und getarnt, so dass niemand vermuten würde, etwas derartiges gerade hier, in diesem Haus oder überhaupt in dieser Straße zu suchen,

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