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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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auf mich gerichtet und ließen mich innerlich erschauern. Aber die Bilder veränderten sich. Bildete ich es mir nur ein, oder glimmte ein Funken Hoffnung in ihren toten Augen auf?
    Jetzt nur nicht von der bleiernen Schwere übermannen lassen!
    Wach bleiben, verdammt noch mal! Du bist es ihnen schuldig!
    Wir rollten mit abgestelltem Motor und ohne Licht auf den großen Parkplatz hinter dem hohen Gebäude, wo außer uns nur noch zwei Fahrzeuge standen. Gerade als wir aussteigen wollten, meldete sich Ramirez` Handy.
    “Was gibt´s? Aha … ja … so ein Idiot! Zeig ihm deine Waffe, das wird ihn schon zur Vernunft bringen, wenn deine Marke nicht ausreicht. Was? O.K.”
    Er klappte das Handy zu, runzelte die Stirn und fluchte: “Das war Matthew. Der verdammte Portier vorne am Haupteingang macht Probleme. Er will die Tür nicht öffnen!” Ohne ein Wort huschte ich aus dem Wagen, suchte gleich Deckung im Schatten des Gebäudes und lief so schnell es ging leicht gebückt zum Fronteingang.
    An der gläsernen Drehtür stand Matthew und blickte mir verärgert entgegen. Kaum stand ich neben ihm, als er wieder begann, so leise aber fordernd wie möglich an die Scheibe der Tür zu klopfen, dabei mit seinen Lippen immer wieder das Wort POLIZEI formte und bestimmt auf seine Marke deutete, die er gut sichtbar gegen die Scheibe drückte. Der alte Portier, bestimmt schon über siebzig Jahre alt und kahl, schüttelte ohne Unterlass den Kopf und sah uns herablassend entgegen. Hinter mir hörte ich die anderen Polizisten, die sich in den Schatten der hohen Ulmen am Straßenrand zurückgezogen hatten um nicht entdeckt zu werden, ungeduldig schnauften und mit den Schuhen scharrten, als vor mir in genau diesem Moment das Telefon des Portiers hinter seinem Tresen zu klingeln schien. Der Schatten eines blinkenden, roten Lämpchens wies darauf hin. Langsam und gemächlich, fast würdevoll ging der alte Herr darauf zu, nahm den Hörer ebenso langsam in die Hand und drehte sich uns dann wieder mit dem gleichen Gesichtsausdruck wie zuvor zu. Er lächelte jetzt sogar.
    “So ein Volltrottel! Wie kann der nur … “fluchte Matthew unterdrückt neben mir und war kurz davor, mit seinen Stiefeln gegen die Tür zu donnern. Auch ich ballte die Fäuste, knuffte Matthew aber nur kurz in die Rippen um ihn anzuweisen, Ruhe zu bewahren. Auch wenn mir selbst das sehr schwer fiel!
    Würde alles an einem kauzigen, alten Portier scheitern, der die Anweisungen nicht verstand, die er mit Sicherheit schon von der Konzernleitung und dem Sicherheitsdienst erhalten hatte, da wir diese bereits zuvor genau informiert hatten? Und die Anweisung war eindeutig: die Polizisten sollten über den Haupteingang ins Gebäude gelangen und sich über die Treppen zu ihren Positionen begeben. Dann sollte die Treibjagd von oben nach unten beginnen!
    In diesem Augenblick ging eine deutliche Veränderung in dem faltigen Gesicht des Portiers vor sich. Die Züge zeigten Schrecken, die Augen weiteten sich, er machte beschwichtigende Handbewegungen in Richtung Telefon und hob immer wieder die Schultern. Dann verbeugte er sich ein paar Mal vor seinemimaginären Gesprächspartner. Rasch legte er auf und begann hastig, hinter dem Tresen etwas zu suchen. Nur wenige Augenblicke darauf wankte er mit sichtbar wackeligen Beinen und einem kreidebleichen Gesicht zur Tür. Er öffnete drei Schlösser, gab den Sicherheitscode auf einem kleinen, versteckten Display ein und die Glastür schwang lautlos auf.
    “Mit wem haben Sie denn jetzt gesprochen, dass Sie Ihre Meinung doch noch geändert haben, hm?” blaffte ich ihn leise aber umso eindringlicher an.
    “Der Sicherheitschef …” stammelte er entschuldigend. “Aber ich konnte doch nicht … ich dachte … das wäre ein Scherz …”
    Ich beachtete ihn nicht weiter. Meine Kollegen hatten sich leise und langsam aus den Schatten der Ulmen gelöst und waren an mir vorbei ins Foyer getreten. Mit kurzen Handbewegungen wies ich wortlos die Richtung der Treppenaufgänge, auf denen sie sich dem höchsten Geschoss nähern sollten. Dann rannte ich zurück zum Parkplatz.
    Im Grunde genommen hatte ich sogar etwas Mitleid mit dem alten Mann. Vermutlich wollte er sich nur etwas Geld nebenbei dazu verdienen, und da war ein Nachtwächterposten eigentlich genau das Richtige. Er hatte geglaubt, die Anweisungen seien ein Scherz, vielleicht ein Streich von Jugendlichen oder so etwas. Und was hätte ich an seiner Stelle und in seinem Alter gedacht, wenn sonst

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