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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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an den Stellen, wo es von einem dort sitzenden Körper hätte herabgelaufen sein können. Und dass ein Selbstmörder den Sitz durchtränkte, dann die Bremsen löste und dann bequem sonst wo im Wagen Platz nahm, war mehr als unwahrscheinlich.
    Es gab keine Leiche, keine menschlichen Überreste - nichts! Es sah viel eher nach einem verzweifelten Versuch aus, uns von ihm und seiner Spur abzulenken - und ihn im besten Fall womöglich sogar als tot zu betrachten.
    Verzweiflung.
    Ja, er fühlte sich offenbar immer mehr in die Enge getrieben.
    Und je mehr er versuchen würde, uns zu irritieren oder abzulenken, umso sicherer wurde ich in meiner Überzeugung, dass er unser Mörder war!
    Ich schickte einige Kollegen zu bestimmten Punkten, an denen er sich vielleicht verstecken oder zumindest Zuflucht suchen könnte.
    Ich persönlich vermutete ihn jedoch an einem ganz anderen Ort!
    Doch sollte ich falsch liegen, gäbe es immer noch die Möglichkeit, dass die Kollegen mehr Glück hätten als ich. Wir durften einfach keine Chance ungenutzt lassen und die Maschen unseres Fangnetzes so eng wie möglich halten, damit er zwangsläufig irgendwo hängen bleiben musste!
    Als die abkommandierten Kollegen den Raum verlassen hatten, versammelte ich alle anderen um den Tisch, auf dem ich einen Grundriss ausbreitete. Ramirez hatte ihn mir besorgt: die Blaupausen des Gebäudekomplexes von ChipsEnterprises!
    Es handelte sich um ein dreiteiliges Gebäude mit jeweils acht Stockwerken sowie einem Untergeschoss und ein bis zwei darunter liegenden Kellergeschossen. Die Aufzeichnungen über die unterirdischen Anlagen waren leider weniger detailliert und aktuell, da immer wieder Erweiterungen und Modernisierungen vorgenommen worden waren, die leider nicht in die Zeichnungen des Grundrisses eingetragen worden waren.
    Ich wies den Polizisten jeweils verschiedene Punkte in den obersten Stockwerken zu und schärfte ihnen ihre Aufgabe ein: Stockwerk für Stockwerk von oben nach unten gründlich zu durchsuchen. Sollte er sich dort irgendwo versteckt haben, würde er auf diese Weise sicher nach unten getrieben werden.
    “Alle möglichen Ein- und Ausgänge werden von dem Sonderkommando überwacht.” bemerkte Ramirez.
    “Werden wir Unterstützung von Scharfschützen erhalten?” fragte Mikosch, ein noch junger Polizist. In seinen Augen sah ich eine Mischung zwischen Neugierde, Entschlossenheit - aber auch einen Anflug von Angst. Für ihn war es wohl das erste Mal, dass er einem Mörder begegnen könnte, der nicht nur Frauen umgebracht, sondern darüber hinaus auch noch seine Frau brutal eingemauert hatte. Die offensichtliche Gefühlskälte eines solchen Charakters konnte so jemanden wie ihn schon ein wenig verunsichern.
    “Ja. Dieses Mal werden wir auch gleich Scharfschützen postieren.” sagte ich und wendete mich noch einmal jedem einzelnen der Truppe zu. “Denkt daran: er ist äußerst brutal! Er hat zwar noch niemanden auf offener Straße oder in einer direkten Konfrontation getötet, aber bisher war ihm ja auch noch nie jemand so dicht auf den Fersen wie wir heute - und es steht außer Zweifel, dass er verdammt noch mal auch dazu in der Lage wäre. Mehr noch: es wäre der nächste logische Schritt, der sich für ihn ergibt, um sich aus dieser unbequemen Situation befreien zu können und sich gewaltsam einen Fluchtweg zu bahnen!”
    “Also: Schusswaffen entsichern, aber ruhig bleiben. Aber vergesst nicht: ihr habt es nur mit einem Mann zu tun, nicht mit zwei, drei oder gar zehn. Ihr sollt keinen Kleinkrieg führen, sondern einen Mörder fassen - wenn möglich sogar lebend! Sollte das aber nicht möglich sein und ihr euch gezwungen seht zu schießen, dann solltet ihr vorbereitet sein!” Chief Whealer, der bis jetzt hinter den Polizisten im Türrahmen gestanden hatte, sagte das in einem rauen, aberdennoch eindringlichen Ton. Und wer ihn nicht besser kannte, der überhörte sogar diesen leicht fürsorglichen Tonfall, der im Untergrund mitschwang.
    Und auch er trug sein Holster.
    Er würde also beim Sonderkommando dabei sein!
    Jeder andere Vorgesetzte in seinem Alter würde sich in dieser Situation wohl einen Whiskey einschenken, uns viel Glück wünschen und hinter seinem Schreibtisch auf die Nachricht warten, dass alles geklappt hat und wir den Kerl haben. Aber so war der Chief eben nicht! Er ließ seine Kollegen nicht alleine da draußen! Einmal mehr zollte ich ihm den verdienten Respekt.
    “So, dann ist ja alles klar. Noch Fragen? Nein? - O.K.

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