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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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werden!
    Scheiße!
    Hastig öffnete er den Laptop einen kleinen Spalt und drückte die erste Taste, die er erreichte. Das war in dem Bruchteil einer Sekunde geschehen.
    Das Piepen verstummte sofort. Wieder lauschte er angestrengt, aber noch erklangen keine Schritte auf dem Asphalt!
    Vorsichtig spähte er wieder um die Ecke.
    Nichts!
    Wo war er? Stand er ein Stück weiter entfernt, verdeckt von der Hecke?
    Dann hörte er ein Brummen und ein verächtliches Schnauben, das er nicht zuordnen konnte, bevor sich die Schritte auf dem Asphalt langsam von ihm entfernten.
    Er wartete noch ein paar Sekunden, bis er die Schritte des Fremden kaum noch wahrnahm. Dann erst atmete er lautlos, aber tief, ein.
    Geschafft!
    Doch nun war seine Neugierde geweckt worden. Vorsichtig pirschte er sich an den Gehweg heran, stets im Dunkel geschützt. Wie eine Katze kniete er dort nieder und spähte um die Ecke die Straße entlang.
    Dort sah er ihn. Und nun konnte er an seinem Gang deutlich erkennen, dass er offensichtlich betrunken war. Er torkelte, konnte kaum eine gerade Linie verfolgen, und wechselte ständig die Straßenseiten. Zwischendurch blieb er immer wieder stehen und drehte sich zu den Häusern. Dann streckte er sich und stellte sich sogar auf die Zehenspitzen.
    Was suchst du dort?
    Dann sah er, dass die Fenster, für die er sich interessierte, leicht erleuchtet waren. Wohnzimmer, in denen wohl jemand fernsah, der noch nicht schlafen konnte. Oder Schlafzimmer, in denen noch jemand ein Buch las. Aber das waren wohl kaum die Sachen, die für diesen Mann von Interesse waren. Dieser Kerl wollte etwas ganz anderes sehen, soviel war klar!
    Ein Spanner, dachte er bei sich belustigt.
    Auch ein Zeitvertreib. Wenn auch lange nicht so prickelnd wie sein eigener!
    Dann sah er sich wieder um.
    Er war wieder allein.
    Nirgends um ihn herum brannte Licht, er wurde also auch nicht beobachtet und konnte auch nicht entdeckt werden. Schnell öffnete er den Laptop und schrieb eine kleine Botschaft. Sie sollte doch nicht glauben, dass er es nicht ernst mit ihr meinte! Dann deaktivierte er das Geräusch für den Ladestand des Akkus und schloss ihn wieder. Rasch warf er wieder einen Blick über die Straße.
    Weiter! Es war nicht mehr weit!

*** 36 ***
    Die Anspannung in dem kleinen Lieferwagen erreichte langsam ihren Höhepunkt. Noch immer standen sie geduckt um ihren Spezialisten, der nichts anderes tat, als den Monitor zu beobachten.
    Vor wenigen Sekunden hatte er den Befehl gegeben, die Wärmeabtastung für das Gebäude zu aktivieren. Doch der kleine Bildschirm zeigte nur den Flur in einer blaugrauen Schattierung, das Bild war eher konturenartig als scharf wie das einer Videokamera. Ein Mensch würde sich durch seine Wärme sofort als orangfarbener Körper darauf abzeichnen. Jemand, der aufgeregt war oder unter Anspannung stand, käme sogar in einem knalligen Rot zur Geltung, entsprechend seiner Körpertemperatur.
    Doch noch war der Bildschirm nur blaugrau.
    “Wo bleibt die Ratte?” flüsterte einer der jüngeren Männer. An seiner Seite hielt er ein schlankes Präzisionsgewehr mit einem dünnen Lauf und einem Zielfernrohr. Er war stolz, bei dieser Truppe sein zu dürfen, die immer dann zum Einsatz kam, wenn es besonders brenzlige Situationen gab.
    Mit seinen neunundzwanzig Jahren war er eindeutig das jüngste Team-Mitglied, hatte seinen Mut, seine Entschlossenheit und seine ruhige Hand aber schon häufig und sehr erfolgreich im Dienst der Polizei unter Beweis stellen dürfen. So waren sie auf ihn aufmerksam geworden.
    Nach einem Jahr in einem geheimen Trainingscamp, das nur die wenigsten überstanden, weil es den Körper und den Verstand weit über die Grenzen der maximalen Belastung hinaus beanspruchte, war er schließlich ein Ersatzspieler geworden, zunächst vorwiegend für kleinere Aufträge und Einsätze. Und vor zwei Monaten hatte er dann schließlich den Befehl zur ständigen Verfügbarkeit erhalten. Er war jetzt ein Aktivposten!
    “Nur ruhig.” raunte ein älterer, kräftigerer Kollege neben ihm, dem das gebückte Stehen schon leichte Schwierigkeiten bereitete, wie man an seiner gepressten Atmung unschwer erkennen konnte. Er konnte es hören. Aber mit seinen siebenundvierzig Jahren hatte Brian Keller auch das Recht, schon mal eine kleine Schwäche zu zeigen. Er wusste, dass es im Einsatz kein Pardon von Seiten Kellers zu erwarten gab.
    Keine Gnade!
    Keine Fehler!
    Keine Schwächen!
    Dieser kräftige Mann war gewissermaßen ihr Rammbock! Es

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