Dunkle Spiegel
eine Frage … begann ich vorsichtig. Ich wollte ihn ja nicht verscheuchen…
*** 31 ***
Wie köstlich, dachte er. Das läuft ja noch besser, als er sich das erhofft hatte. Seine Augen waren auf den Monitor fixiert. Er nahm um sich herum nichts anderes mehr wahr!
Ihre Worte waren einfach köstlich. Sie waren zuckersüß und so verführerisch. Trotzdem spürte er einen starken Willen dahinter.
Sie wollte erobert werden, das wusste er genau!
Er schloss kurz die Augen und schnalzte genießerisch mit der Zunge. Er malte sich ihren Körper aus. Ihr Haar. Ihr Gesicht, wie sie so unschuldig da saß, an ihrem Computer.
Ob sie sich gerade streichelte, während sie sich mit ihm unterhielt?
Ob er sie genauso anturnte wie sie ihn erregte?
Er öffnete wieder die Augen. Erst jetzt bemerkte er die Hand zwischen seinen Beinen, die sich rhythmisch über dem knisternden Stoff auf und ab bewegte. Plötzlich schämte er sich.
Was tat er da? War er schon so tief gesunken?
Wieder sah er auf den Monitor. Sie wollte ihn - das war doch klar! Oder? Aber natürlich wollte sie ihn! Sie spielte nur noch ein bisschen mit ihm! Aber das hatte er ja schon so oft erlebt - er kannte dieses Spiel!
Also gut, dachte er zufrieden, dann lass uns spielen!
*** 32 ***
Kannst du dir nicht denken, was ich mir jetzt wünschen würde?
Meine Hände begannen leicht zu zittern, als ich das schrieb. Ramirez wirkte angespannt. Wir beobachteten beide den kleinen Bildschirm, um sofort auf alles reagieren zu können. Da kam eine Antwort.
Ich könnte mir schon einiges vorstellen, was dir jetzt gefallen würde!
Und an was denkst du da ganz speziell?
Ich könnte mir denken, dass es dir jetzt gefallen würde, von mir gestreichelt zu werden. Dass ich deine weiche Haut vielleicht mit einem weichen, warmen Massage-Öl einreibe. Zuerst deinen Nacken, dann deinen Hals … deine Schultern und deinen bezaubernden Rücken … Ich wandereweiter abwärts …
Die Zeilen erschienen in schnellen, kurzen Abständen auf unserem Monitor.
“Oh Mann!” raunte Ramirez. “Was wird das? Cyber-Sex?”
“Er macht es genauso, wie ich es erwartet hatte. Er flirtet zuerst ganz heftig - und geht dann ans Eingemachte.”
Ich würde deinen knackigen Po streicheln … wobei meine Fingerspitzen sachte unter den Saum deines Slips wandern … ihn kneten … erst sachte, dann kräftiger … Dann würde ich weiter abwärts wandern … über deine Schenkel …
“Oh Mann!”
Über die Innenseite deiner Schenkel …
“Wie weit denn noch?” fragte Ramirez. Ich spürte deutlich, wie er unruhiger wurde. Mir ging es nicht anders.
Dorthin, wo es warm ist … oder sogar sehr heiß? Ist es dort heiß, meine Blume?
Ich atmete tief durch. Konnte ich ihn jetzt schon locken? Den entscheidenden Schritt machen, ohne den Fisch von der Angel zu verlieren? Ohne ihn möglicherweise zu erschrecken? Aber er erwartete jetzt eine Antwort! Meine Finger schwebten über der Tastatur.
Sag mir, wie sich deine Haut gerade anfühlt! Sag es mir … erschien es vor uns. Ein Hauch von Ungeduld wurde erkennbar.
Ich wüsste etwas viel Besseres … schrieb ich. Es folgte eine kurze Pause.
Wie wäre es, wenn du selbst herausfinden würdest, wie sich meine Haut jetzt gerade anfühlt? fragte ich direkt. Dann ließ ich wieder einen kurzen Moment verstreichen, bevor ich weiterschrieb: Ich bin heiß … unser Gespräch hat mich angeturnt … Noch immer keine Reaktion.
Ich habe jetzt so ein Kribbeln in mir. Weißt du, was ich meine?
Ich schickte die Nachricht ab und lehnte mich zurück. Jetzt kam es auf ihn an!
Na los! Lass das Tier in dir frei! Antworte uns, verdammt noch mal!
*** 33 ***
Er hätte sich fast verschluckt.
Wie köstlich!
Er hatte auf diese Worte gewartet - aber meistens musste er sie selbst aussprechen! Heute war wohl sein absoluter Glückstag!
Wieder und wieder las er die Zeilen. Jetzt war jeder Zweifel ausgeschlossen! Sie wollte ihn! Sie wollte ihn bei sich haben! Jetzt!
Mit zitternder Hand schrieb er die Antwort und schickte sie, ohne noch einmal gelesen zu haben, sofort ab. Hektisch sah er in den Rückspiegel. Er erblickte die Schweißperlen auf seiner Stirn und sah seine eng zusammenstehenden Augen.
Er sah Angst darin! Was, wenn er jetzt zu weit gegangen war?
Doch da kam die Antwort.
Mein Gott!
Wie herrlich!
Es war ihr ernst!
Er konnte sich kaum beherrschen. Fast wäre ihm der Laptop von den Knien gefallen. Schnell hielt er ihn fest und sah sich verstohlen um.
Nichts! Noch immer
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