Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
Vom Netzwerk:
in dem Kampfanzüge, die sehr viel weniger abgerissen aussahen als diejenigen, die die Crew getragen hatte, um die Fracht an Bord zu schaffen, wie große Fleischstücke an Haken hingen.
    Er wunderte sich, dass sein Gehirn immerzu in Bildern dachte, die mit dem Schlachten zu tun hatten.
    »Spielen Sie Poker?«, fragte Wright.
    Er spielte – und für gewöhnlich gewann er sogar. Karten zu zählen fiel ihm so leicht, dass er sich bewusst dazu anhalten musste, es nicht zu tun.
    In Anbetracht dessen hatte er jedoch keine Lust, sich an einem Glücksspiel mit Leuten zu beteiligen, die einst keine Skrupel hatten, andere Menschen zu quälen, zu töten und sogar zu fressen.
    »Äh, nein, leider nicht«, stotterte Jake.
    Marcus lächelte sanft. »Schade«, sagte er.
    » Ich spiele«, erklang hinter Jake eine kühle Frauenstimme, und er erstarrte.
    Marcus lachte – ein tiefes, dröhnendes Geräusch. »Verdammt, ich weiß, dass du spielst, R. M.«, sagte er. »Aber wir wollen dich nicht mehr am Tisch haben.«
    »Warum nicht?«, fragte Jake wie von selbst.
    »Die kleine Lady macht einen gerne glauben, dass sie völlig harmlos und süß ist«, sagte Marcus in immer noch heiterem Ton.
    »Aber dann knöpft sie einem alles ab, was man hat. Vergessen Sie das nicht, Jake. Und du R. M. sei nett zu Jake.«
    R. M. tat so, als schmolle sie, wobei sie ihre vollen Lippen so verzog, dass Jake beinahe einen Herzschlag bekam.
    »Jetzt hast du mir den ganzen Spaß verdorben, Marcus«, sagte sie. Sie zwinkerte ihm zu, und das rührte selbst in diesem riesenhaften Mann, in diesem Mörder und Kannibalen etwas an. »Aber du hast Recht. Zu dumm, dass ich mich darauf gefreut habe, den guten Professor zu schröpfen.«
    Sie ging zielstrebig den Korridor hinunter. Ihre Schritte schepperten auf dem Boden. Die beiden Männer beobachteten das geschmeidige Muskelspiel ihrer Beine und ihres Hinterns unter dem marineblauen Overall.
    Jake wünschte sich auf einmal, dass Marcus derjenige sei, der mitkam, um auf sie aufzupassen – und nicht R. M. Dahl.
    »Die wird uns Ärger machen«, sagte Jake mit einem Seufzen, als R. M. außer Hörweite war. Er dachte an Darius und die anderen Männer des Teams – und an eine oder zwei der Frauen.
    »Pah«, erwiderte Marcus. »R. M. macht doch keinen Ärger. Sie unterbindet ihn.«

    *

    An diesem Abend beim Essen hatte Jake Gelegenheit, festzustellen, dass Valerian Mengsks Großzügigkeit gegenüber den Archäologen, die er angeworben hatte, beim Proviant an ihre Grenzen stieß. Wehmütig dachte er an den die Zunge umschmeichelnden Portwein, als er sein Essen betrachtete. Fertigmahlzeiten aus Militärbeständen, die aus der Anfangszeit der Konföderation stammten, wurden irgendwie erhitzt – wahrscheinlich mittels einer Firebat – und auf einen hässlichen grauen Teller geklatscht. Die Marines aßen mit Genuss, schaufelten sich das Pseudo-Essen in den Mund, lachten und erzählten sich derbe Witze. Jake hingegen stocherte in seinem Häufchen aus graugrünem Etwas mit graubraunem Etwas als Beilage herum. Auf den Nachtisch, etwas, das sie »schokoladige Überraschung« nannten, verzichtete er ganz.
    Ihm war nicht nach einer weiteren Überraschung zumute.
    Und er war dankbar für die Ablenkung, die ihm das Kennenlernen der neuen Teammitglieder bot. Jake hatte nach einem Grund gesucht, die Männer und Frauen abzulehnen, die Valerian vorgeschlagen hatte. Aber er musste zugeben, dass ihre Referenzen hervorragend waren. Er freute sich sogar auf die Zusammenarbeit mit ihnen.
    Antonia Bryce, Owen Teague und Yuri Petrov hatten nicht das verwitterte Aussehen, das Jakes Team eigen war, aber schließlich hatten sie bisher auch gemütlichere Aufträge gehabt. Ungelenkes Bekanntmachen schlug bald um in lebhafte Gespräche, und Jake entwickelte neues Vertrauen in Valerian. Gute Ausrüstung, gute Leute – es sah so aus, als würde alles in Ordnung sein.
    Zwei der ihnen zugeteilten Ärzte, Chandra Patel und Eddie Rainsinger, konnten ebenfalls perfekte Referenzen vorweisen. Die Archäologie mochte zwar nicht der gefährlichste Job des Universums sein, aber es kam schon mal zu Bein- oder Armbrüchen, ebenso zu Infektionen, Tierbissen und Erfrierungen. Und wer wollte auch nur einen Tag länger krank sein, als es unbedingt sein musste?
    Die Tatsache, dass Patels Augen aufleuchteten, als sie über das fremde Gebilde sprachen, war alles, was Jake brauchte. Obwohl es nicht ihr Fachgebiet war, wusste die gute Frau Doktor offenbar genug darüber,

Weitere Kostenlose Bücher