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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Angel an mich.
    »Glücklich?« fragte Luke.
    »O ja, Luke, das bin ich.«
    »Ich auch. Ich bin so glücklich wie ein Schwein im…«
    »In was?«
    »Schon gut, vergiß es. Von jetzt an muß ich aufpassen, was ich sage. Ich will ein besserer Mensch werden.«
    »O Luke, ich bin nichts weiter als ein Mensch, der in einer Welt glücklich zu werden versucht, die einem manchmal schon schreckliche Schläge versetzen konnte.«
    »Nein, das bist du nicht. Du bist mein Engel, und Engel kommen vom Himmel. Sag mal«, fügte er lächelnd hinzu,
    »wenn wir ein Mädchen bekommen, dann wäre doch Heaven gar kein schlechter Name für sie. Was hältst du davon?«
    Ich liebte ihn dafür, daß er gesagt hatte: »Wenn wir ein Mädchen bekommen…«
    »O ja, Luke, Heaven wäre wirklich hübsch.«
    »Und weißt du was? Deinen Namen geben wir ihr auch gleich noch. Dann werden wir sie also Heaven Leigh Casteel nennen«, sagte er.
    Er lachte, und wir fuhren auf die Sonne zu.
    21. KAPITEL

    THE WILLIES

    Die Fahrt nach Winnerrow und in die Berge war in Lukes altem Laster lang und beschwerlich. Kurz nachdem wir aufgebrochen waren, wurde der Motor zu heiß, und Luke mußte eine Meile zu Fuß laufen, um Wasser von einer Tankstelle zu besorgen. Er entschuldigte sich immer wieder dafür, daß er mich an einem heißen Tag im Laster warten ließ.
    Ich sagte ihm, das sei schon in Ordnung und mich könnte jetzt nichts mehr unglücklich machen. Trotzdem beharrte er darauf, daß wir vor einem kleinen Restaurant außerhalb von Atlanta anhielten, damit ich etwas Kaltes trinken und er sich ein kühles Bier bestellen konnte. Er kippte es schnell hinunter und bestellte das nächste.
    »Macht es dir keine Sorgen, daß du so viel Bier trinkst, Luke?« fragte ich ihn.
    Er dachte nach, als sei er bisher nie auf den Gedanken gekommen.
    »Ich weiß es nicht. Da, wo ich herkomme, kommt es einem ganz normal vor, schwarzgebrannten Whisky und Bier zu trinken. Wir machen uns kaum je Gedanken darüber.«
    »Vielleicht könnt ihr gar nicht darüber nachdenken, weil ihr zuviel trinkt, Luke«, deutete ich behutsam an.
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Er lächelte strahlend. »Du paßt jetzt schon auf mich auf. Das gefällt mir, Angel. Ich weiß einfach, daß ich nur um deinetwillen ein besserer Mensch werde. Eins verspreche ich dir, Angel. Ich werde tun, was ich kann, um dich glücklich zu machen, und wenn ich doch etwas tue, was dich traurig macht, dann schrei mich hemmungslos an. Es ist ein gutes Gefühl, von dir geschimpft zu werden.« Er küßte mich auf die Wange. Mir wurde ganz warm ums Herz.
    Ich entdeckte auf dem Tresen ein paar Postkarten und entschloß mich, eine zu kaufen, um sie an meine Mutter zu schicken. Ich dachte, es könnte ohne weiteres für lange Zeit das letzte sein, was meine Mutter von mir hören würde. Ich dachte lange nach, ehe ich anfing zu schreiben.
    Liebe Mama,
    es tut mir leid, daß ich fortlaufen mußte, aber du wolltest mir ja nicht zuhören. Auf meiner Reise habe ich einen wunderbaren jungen Mann kennengelernt der Luke heißt. Er sieht gut aus und ist nett und sehr liebevoll, und er hat sich entschlossen, mich zu heiraten und der Vater meines Kindes zu werden.
    Luke und ich sind auf dem Weg in seine Heimat, und wir haben vor, uns dort unser eigenes Leben aufzubauen.
    Ganz gleich, was du gesagt oder getan hast, wünsche ich dir dennoch viel Glück und hoffe, daß du dich in der Lage siehst, mir dasselbe zu wünschen.
    Liebe Grüße Leigh

    Ich klebte eine Briefmarke darauf und warf die Karte vor dem Restaurant in einen Briefkasten. Dann fuhren wir weiter.
    Luke fuhr den ganzen Tag und die ganze Nacht durch. Ich fragte ihn immer wieder, ob er nicht müde sei, aber er behauptete, daß er jetzt mehr Energie als je zuvor in seinem ganzen Leben hätte. Er hatte es so eilig, nach Winnerrow zu kommen, daß er nur noch anhalten wollte, um zu tanken, zu essen und die Toilette aufzusuchen. Wir legten Meilen über Meilen zurück, und ich schlief mehrfach ein. Als die ersten Strahlen der Morgendämmerung am Horizont aufzogen, waren wir im Bergland und fuhren immer höher hinauf. Mir fiel auf, daß die Abstände zwischen den Tankstellen immer größer wurden und daß die neuerbauten Motels von kleinen Hütten abgelöst wurden, die sich in den schattigen dichten Wäldern verbargen.
    Wir fuhren wieder bergab und kamen in ein Tal. Hier lagen die weiten grünen Felder außerhalb von Winnerrow, gepflegte Bauernhöfe, auf deren Feldern Sommergetreide

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