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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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sagte er. »Wie fühlst du dich?«
    »Viel besser. Aber warum…«
    »Warum ich in dein Bett gekommen bin? Du hattest einen bösen Traum, nehme ich an, und du bist schreiend aufgewacht.
    Ich habe dir gut zugeredet und bin neben dir eingeschlafen.
    Hast du das etwa alles vergessen?« fragte er und wirkte enttäuscht. »Alles, was ich gesagt habe und was du gesagt hast?«
    »Ich glaube schon, obwohl mir Worte in Erinnerung sind, die mir wie Worte aus einem Traum erscheinen.«
    »Es war kein Traum; es waren meine Worte, und ich habe sie ernst gemeint.« Sein Gesicht nahm wieder diesen entschlossenen und unbeugsamen Ausdruck an. »Ich habe dir gesagt, daß ich mich um dich kümmern und dich beschützen will, immer und für alle Zeiten, und ich habe es ernst gemeint.«
    »Was sagst du da, Luke?« Ich setzte mich auf und hielt die Decke schützend vor mich, weil ich mein dünnes Seidennachthemd trug. Er setzte sich ebenfalls auf.
    »Ich weiß, daß du das Kind deines Stiefvaters zur Welt bringen wirst, aber davon braucht niemand sonst etwas zu erfahren. Sollen doch alle glauben, daß es mein Kind ist. Ich will dieses Kind für mich haben, weil ich dich für mich haben will.«
    »Wie meinst du das?« Ich hatte ihn verstanden, aber ich wollte es genau hören.
    »Ich meine, daß ich dich heiraten und dich für immer und alle Zeiten als meinen Engel haben will. Ja, ich weiß, ein Leben beim Zirkus ist nicht das Richtige für zwei junge Menschen, für die alles gerade erst anfängt, und schon gar nicht, wenn sie ein Baby erwarten«, fuhr er aufgeregt fort. »Aber ich habe mir alles ganz genau überlegt. Ich will dich mitnehmen, mit dir in die Berge zurückgehen und ganz von vorn anfangen. Ich habe Pläne und Ideen. Ich will genug Geld verdienen, um eine eigene Farm aufzubauen, und das schaffe ich auch, Angel. Ich sage nicht, daß es am Anfang nicht hart sein wird«, fuhr er fort, ehe ich ihn unterbrechen konnte. »Es kann sogar sehr schwer werden. Wir werden eine Zeitlang bei meiner Familie wohnen müssen, aber ich werde Tag und Nacht arbeiten und genug Geld verdienen, bis wir das Geld für die Anzahlung zusammengespart haben und uns ein eigenes Heim bauen können.
    Es wird dir dort sehr gut gefallen, Angel. Ich verspreche dir, daß du begeistert sein wirst. Es ist nicht das, was du gewohnt bist, bei weitem nicht, das steht natürlich fest, aber es ist ein freies und reines Leben, ein Leben in der Natur, ein Leben weit ab von Menschen, die sich mehr aus sich selbst machen als aus denen, die sie lieben.«
    »Luke, du willst der Vater meines Kindes sein? Das willst du wirklich?« fragte ich ungläubig.
    »Solange es heißt, daß ich dich auch bekomme, Angel. Fahr nicht zu deiner Großmutter«, flehte er. »Was du mir erzählt hast, klingt ohnehin nicht so, als könntest du dort glücklich werden. Du kennst sie kaum, und sie ist alt und hat ihre festgefahrenen Vorstellungen. Und außerdem«, sagte er und sprach damit eine Befürchtung aus, die ich in meinem eigenen Herzen hegte, »was ist, wenn sie dir nicht glaubt? Was ist, wenn sie denkt, daß du genauso bist wie ihre Tochter? Dann könnte es passieren, daß sie dich nach Hause zurückschickt.
    Ich werde dich nie fortschicken, Angel.«
    »Aber du kannst doch nicht zurückgehen und arbeiten. Du liebst den Zirkus, Luke«, rief ich.
    »Nicht halb so sehr, wie ich dich liebe, Angel. Nie zuvor ist etwas in mein Leben getreten, das so süß und so kostbar ist wie du. Wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich erst als ganzer Mensch, so voller Hoffnung. Ich zweifle nicht daran, daß ich alles erreichen kann, was ich mir erträume, solange ich dich habe. Du gibst mir das Gefühl, wichtig zu sein, so wichtig wie jeder andere auch. Ich würde mich für dich abschuften.
    Willst du nicht ja sagen? Bitte.«
    Im ersten Moment war ich sprachlos. Vor rund vierzehn Jahren war meine Mutter schwanger gewesen und hatte den Mann, den ich für meinen Daddy gehalten hatte, dazu überlistet, sie zu heiraten, ohne ihm je die Wahrheit zu sagen.
    Hätte er sie je so haben wollen, wie Luke mich wollte, wenn er die Wahrheit gekannt hätte? Wie anders wäre mein Leben von Anfang an verlaufen? Wie anders würde es für mein Baby sein, wenn es einen Vater hatte, der die Wahrheit kannte und akzeptierte? Ich glaubte wirklich, daß Lukes Liebe zu mir so stark war, daß sie auch noch für mein Baby ausreichte.
    Ich spürte, daß die neue Hoffnung jegliche Angst und Beklommenheit von mir abfallen ließ. Dieser

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