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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Ohrfeige bekommen.
    »Leigh, das ist überhaupt kein Vergleich. Wir treffen hier keine Vorbereitungen, um Leute vollzustopfen, damit sie den Eindruck haben, sie bekämen mehr für ihr Geld; ich habe einige der besten Küchenchefs von Feinschmeckerlokalen in Boston engagiert, und jeder von ihnen wird seine Spezialität zubereiten. Der Franzose zum Beispiel, der die Hummercremesuppe zubereitet, ist überall bekannt, und…«
    »Aber Ryse Williams ist doch ein wunderbarer Koch, Mama.
    Hätte er das nicht alles selbst vorbereiten können?«
    »Er allein?« Sie lachte und lächelte dann Mrs. Walker an, als sei ich fünf Jahre alt. »Wohl kaum. Es gibt genug zu tun, um zehn Küchenchefs von Ryse Williams’ Kaliber vollauf zu beschäftigen. Aber mach dir darum keine Sorgen. Du solltest nur daran denken, daß du in deinem Kleid gut aussiehst.«
    Ich mußte zugeben, daß ich in dem Punkt nervös war. Als eine der Brautjungfern sollte ich ein trägerloses Kleid aus zart rosefarbenem Chiffon mit einer weißen Spitzenborte auf dem Mieder und einem weiten Rock tragen. Die anderen Brautjungfern waren ausschließlich erwachsene Frauen. Keine von ihnen würde meine schmalen Schultern haben, die meines Erachtens immer noch zu eckig waren, und keine andere von ihnen brauchte so dringend wie ich einen BH mit Schaumgummipolstern. Ich war sicher, daß ich in diesem Kleid albern aussah, wenn ich zwischen den anderen stand, aber Mama hatte es selbst als eine passende Ergänzung zu ihrem Brautkleid ausgesucht. Es war auch keiner der Brautjungfern gestattet, Ketten oder Ohrringe zu tragen. Mama wollte, daß ihr eigener Schmuck herausstach, und sie wollte sichergehen, daß niemand sie übertrumpfte, denn manche dieser Frauen waren äußerst wohlhabend und besaßen wundervolle Diamanten.
    Als die Limousine vor der Treppe von Farthinggale Manor vorfuhr, stand der kleine Troy mit Mrs. Hastings, seinem Kindermädchen, vor der Tür. Sie war recht nett, aber die wenigen Male, die ich sie gesehen hatte, hatte ich das Gefühl gehabt, daß sie überfordert war. Troy war sehr klug für sein Alter und hatte bereits Mittel und Wege gefunden, wie er sie überlisten und seinen Willen bekommen konnte. An ihrer Haltung, als sie jetzt neben ihm stand, während er einen Schneemann baute, konnte ich erkennen, daß sie bemüht war, ihn wieder ins Haus zu locken.
    Aber ich sah auch an seinem gebannten Gesichtsausdruck, daß er viel zu sehr in seine Beschäftigung vertieft war, um sie auch nur zu hören. Es war derselbe Ausdruck, den ich auf seinem Gesicht gesehen hatte, als er und ich die Bilder ausgemalt hatten, die er gezeichnet hatte: Die Augen blickten starr, und sein Gesicht war so unbeweglich wie das einer Statue aus Granit. Er war mit den Einzelheiten des Gesichts beschäftigt und formte mit dem Rücken eines Silberlöffels die Züge seines Schneemanns.
    »Leigh!« rief er in dem Moment, in dem ich ausstieg.
    »Komm her, und sieh dir meinen Schneemann an. Komm, schau.«
    »Du mußt sofort nach oben gehen und dich umziehen«, warnte mich Mama. Mrs. Walker war mit Miles zum Kofferraum gegangen, um unsere Kleidung zu holen. Curtis kam bereits die Treppe herunter, um mitzuhelfen.
    »Das ist der schönste Schneemann, den ich je gesehen habe«, sagte ich zu Troy. Er richtete sich stolz auf und warf einen Blick auf Mrs. Hastings, die ihre Hände so tief in ihre Taschen gegraben hatte, daß es aussah, als würden die Taschen demnächst abreißen. »Aber jetzt müssen wir alle ins Haus gehen und uns auf die Generalprobe für die Hochzeit vorbereiten. Du auch«, fügte ich hinzu, und bei jedem Wort, das ich sagte, wurden Mrs. Hastings’ Augen freundlicher und wärmer. »Du mußt den Bräutigam zur Trauung führen, vergiß das nicht.«
    »Ich weiß. Tony hat es mir schon gesagt. Ich muß die Ringe tragen.«
    »Dann komm schon. Ziehen wir uns um. Später gehen wir dann raus und spielen im Schnee.«
    »Versprochen?«
    »Ja.« Ich hielt ihm die Hand hin. Er nahm sie schnell, und wir folgten Mama und Mrs. Walker ins Haus. Mrs. Hastings, die direkt hinter uns herlief, lächelte strahlend.
    Die Hochzeit sollte in der großen Eingangshalle stattfinden.
    Mama würde die Treppe herunterkommen, wenn der Klavierspieler den Brautmarsch spielte, und alle würden gezwungen sein, zu ihr aufzublicken und sie wie einen Engel herabsteigen zu sehen. Direkt unter der Treppe sollte der Geistliche seinen Platz beziehen, und dort würden Tony und der kleine Troy sie erwarten. Gepolsterte

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