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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Wasser besorge?«
    »Tony«, murmelte er und schüttelte den Kopf. Dann preßte er die Augen noch fester zu, als versuchte er, ein Bild aus seiner Vorstellung zu löschen. Ich legte die Hand auf seine gerötete Wange und zog sie schockiert und verängstigt wieder zurück, als ich spürte, wie heiß seine Haut wirklich war. Mein Herz schlug vor Schreck schneller. Ich sah erwartungsvoll auf die Tür. Wo blieb der Arzt?
    Er warf den Kopf von einer Seite auf die andere und stöhnte leise.
    »Troy«, rief ich, und Tränen traten in meine Augen. »O mein Gott«, flüsterte ich. Ich raste aus dem Zimmer, um Mrs.
    Hastings zu suchen. Sie und der Arzt standen im Erdgeschoß und redeten leise mit Curtis und Miles.
    »Herr Doktor, er glüht immer heftiger! Und er stöhnt, als hätte er schreckliche Schmerzen!« rief ich aus. Der Arzt sah erst mich an und dann Mrs. Hastings, und er schien sich zu fragen, wer ich war. Sie flüsterte ihm eilig etwas ins Ohr.
    »Oh.« Er nickte und wandte sich zu mir um. »Ja, das wissen wir, meine Liebe. Wir haben gerade beschlossen, daß wir nicht auf einen Krankenwagen warten werden. Wir werden Troy auf der Stelle in der Limousine ins Krankenhaus bringen. Mrs.
    Hastings wollte gerade nach oben gehen, um ihn für die Fahrt fertigzumachen.«
    »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Nein, ich glaube, es ist das beste, wenn Sie Distanz zu ihm halten. Ich will doch nicht zwei Patienten ins Krankenhaus einliefern«, sagte er lächelnd. Wie konnte er in einem solchen Moment Scherze machen? Mrs. Hastings kam die Treppe herauf. Ich war so zittrig und nervös, daß ich nichts anderes tun konnte, als zuzusehen und abzuwarten. Kurz darauf kam Miles aus Troys Suite. Er trug Troy, der in Decken eingehüllt war, daß man sein rotes Gesicht kaum noch sehen konnte, die Treppe hinunter. Mrs. Hastings folgte dicht hinter ihm und sagte immer wieder: »Ach, du meine Güte, du meine Güte.«
    Es dauerte Stunden, bis Miles und Mrs. Hastings zurückkamen. In dem Moment, in dem ich sie ins Haus kommen hörte, lief ich ihnen entgegen.
    »Es ist eindeutig eine Lungenentzündung«, verkündete Mrs.
    Hastings mit bebenden Lippen. Sie fing an zu schluchzen. »Er liegt im Sauerstoffzelt. Es ist so ein jämmerlicher Anblick.
    Meine Güte, meine Güte.«
    Ich versuchte, sie zu trösten.
    »Sie sollten jetzt etwas essen und etwas Warmes trinken, Mrs. Hastings, und hören Sie vor allem auf, sich Vorwürfe zu machen. Niemand ist schuld daran.«
    »Etwas Heißes trinken«, murmelte sie. »Sie haben ja so recht.
    Ich danke Ihnen, meine Liebe.« Sie machte sich auf den Weg zur Küche.
    »Wie geht es ihm wirklich, Miles?« fragte ich.
    »Er hat sehr, sehr hohes Fieber. Troy hat schon eine lange Krankheitsgeschichte hinter sich, und seine Abwehrkräfte sind geschwächt. Ich fürchte, es besteht Grund zu ernster Sorge.«
    Mir sank das Herz. Ich konnte spüren, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Mir war flau in der Magengegend, und alles in meinem Innern rebellierte.
    »Sie meinen doch nicht etwa, daß er sterben könnte, Miles?«
    Ich hielt den Atem an, bis er antwortete.
    »Es ist sehr ernst, Miß«, sagte er und sah auf seine Armbanduhr. »Ich muß mich jetzt auf den Weg zum Flughafen machen. Mr. und Mrs. Tatterton kommen bald an. Ich kann mir vorstellen, daß sie direkt von dort aus zum Krankenhaus gefahren werden wollen.«
    »Der arme Tony und die arme Mama. Sie werden restlos schockiert sein«, sagte ich. Er nickte und verließ eilig das Haus.
    Ich verbrachte den Rest des Nachmittags damit, beklommen abzuwarten. Jedesmal, wenn ich ein Telefon läuten hörte, blieb mein Herz stehen. Keiner der Anrufe hatte jedoch etwas mit Troy zu tun. Als ich nicht länger warten konnte, brachte ich Mrs. Hastings dazu, im Krankenhaus anzurufen und die Krankenschwester von Troys Station zu fragen, wie es ihm ging. Sein Zustand hatte sich nicht gebessert. Daraus, wie Mrs.
    Hastings lauschte und nickte und dabei immer größere Augen bekam, während ihre Lippen zuckten, konnte ich nur schließen, daß es ihm eher schlechter ging.
    Endlich hörte ich, daß sich an der Haustür etwas tat, und als ich aus dem Musikzimmer kam, sah ich Mama bei ihrem großen Auftritt: Dienstboten trugen Gepäck ins Haus, und sie rief ihnen Anweisungen zu und beklagte sich bei Curtis über das kalte Wetter und die lange Reise. Tony war nicht bei ihr.
    »Mama!« schrie ich. »Gott sei Dank, daß du wieder da bist!«
    »Amen«, sagte Mama und ließ darauf ein dünnes Lachen

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