Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
habe gegessen und gearbeitet und bin schlafen gegangen. Jetzt … weiß ich nicht, was ich will.«
Das war nicht wahr. Er wusste genau, was er wollte. Aber er konnte es nicht bekommen.
»Ich weiß, dass ich schlecht für dich bin, Maggie. Wenn ich mehr Köpfchen hätte, würde ich fortgehen und dich in Ruhe lassen, aber, Gott helfe mir, das kann ich nicht. Ich will einfach nur mit dir zusammen sein, obwohl ich weiß, dass es falsch ist.«
»Wieso falsch?«
Er knirschte vor Wut mit den Zähnen und wünschte, er könnte ihr die Wahrheit sagen und sie würde sie glauben. Aber das konnte er nicht. »Ich gehöre nicht in deine Welt.«
»Ich gehöre nicht in meine Welt.«
Er sah sie böse an. Nun war sie diejenige, die sich lächerlich machte. »Natürlich tust du das.«
»Nein, Wren, das tue ich nicht. Ich trage vielleicht die Kleidung und fahre das Auto, aber mein Herz ist an diesem Leben nicht beteiligt. Ich hasse es, mir von meinem Vater das Gefühl geben zu lassen, dass ich irgendwie dessen nicht würdig bin, was ich habe. Ich hasse es, hier in diesem Haus zu leben, das mein Vater ausgesucht hat, weil er Angst hatte, dass ich mit den falschen Leuten zusammenkommen könnte, wenn ich auf dem Campus mit jemandem ein Zimmer teilen würde, denn das wollte ich eigentlich machen. Wie oft habe ich in meinem Leben schon darum gebetet, dass ich den Mut haben würde, vor all dem hier davonzulaufen. Und trotzdem bin ich immer noch hier, in Daddys Haus, und studiere das, was ich hasse, und alles nur, weil ich nicht weiß, was ich sonst mit meinem Leben anfangen könnte.«
Ihre Traurigkeit traf Wren wie niemals etwas zuvor.
»Wenn dein Vater nicht wäre, was würdest du dann tun?«
Sie stieß langsam den Atem aus. »Ich weiß es nicht. Vielleicht auf Reisen gehen. Ich habe mir immer schon all die unterschiedlichen Kulturen dieser Welt anschauen wollen, aber mein Vater hat es nie erlaubt. Er sagt, es sei zu gefährlich, und er habe Angst, ich würde in irgendeinen Skandal geraten, der auf ihn oder seine Karriere zurückfallen könne. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich du wäre und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen müsste. Wie ist es, diese Art von Freiheit zu haben?«
Wren lachte bitter. »Es ist einsam. Niemand kümmert sich darum, was mit mir passiert. Wäre ich an dem Abend, an dem wir uns begegnet sind, erschossen worden, hätte man mich ohne eine Träne begraben, und das wäre das Ende gewesen. Und ich bin nicht so frei, wie du denkst. Es gibt eine Menge Leute, die sich gefreut hätten, wenn die Kugel mich ein bisschen weiter links getroffen hätte und in meinem Herz gelandet wäre. Manche Leute würden mich sehr gern tot sehen.«
»Warum?«
Bitterkeit stieg in ihm hoch. »Geld ist ein starkes Motiv, und es gibt einige Leute, die um einiges reicher wären, wenn es mich nicht mehr gäbe.«
»Und ich kenne eine Person, die um einiges ärmer wäre, wenn du verschwinden würdest.«
Wrens Herz zog sich bei ihren Worten zusammen. Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Sie schmeckte nach Frau, nach reiner Dekadenz. Aber noch stärker schmeckte sie nach Himmel.
Sie schlang die Arme um ihn, und sie umarmten sich in dem engen Auto.
Sein Schwanz wurde hart, ein urtümliches Verlangen, das nur sie befriedigen konnte. Aber es war nicht nur sexuell. Sie berührte etwas anderes in ihm. Etwas, das sowohl die menschliche als auch die tierische Seite betraf.
Atemlos machte sich Wren los und starrte sie an. Er hätte seine magischen Kräfte einsetzen können, um sie vom Auto ins Bett zu befördern, aber das wäre wirklich dumm gewesen.
Das Letzte, was sie wissen wollte, würde sein, dass sie mit einem Tier schlief.
Er wollte sie mehr als alles, was er je begehrt hatte, griff über sie hinweg und öffnete die Fahrertür.
Marguerite fiel praktisch aus dem Auto. Wren kletterte hinüber, um hinter ihr auf ihrer Seite auszusteigen. Ehe sie auch nur Luft holen konnte, hob er sie auf seine Arme und rannte mit ihr zum Haus.
»Wohl sehr ungeduldig?«
Er lachte bei ihrer Frage. »Hol den Schlüssel heraus, sonst trete ich die Tür ein.«
Der Ton seiner Stimme verriet ihr, dass er nicht scherzte. Marguerite lachte und versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Wren knurrte, warf sie über die Schulter und nahm ihr den Schlüssel ab. Eine Sekunde später war die Tür offen.
Er betrat das Haus, warf die Tür zu und setzte sie ab.
Marguerite lachte noch immer, als sie ihn ansah. Seine Blicke tasteten sie erregt
Weitere Kostenlose Bücher