Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
gewährt, und nach dem Aussehen der improvisierten Bettstelle hatte sie sich um ihn gekümmert, während er bewusstlos gewesen war.
Als Wren sich aufsetzen wollte, half sie ihm. Ihre Hände fühlten sich auf seiner nackten Haut gut an, lindernd. Er lehnte sich mit dem Rücken an ihre Couch und hätte alles dafür gegeben, diese kostbaren Hände auf seinem Körper zu spüren, aber leider zog sie sie zurück.
»Wie lange war ich außer Gefecht gesetzt?«
»Vier Tage.«
Bei ihren Worten erstarrte er. Das konnte nicht sein. Oder doch? »Was?«
Sie nickte. »Ich habe dir doch gesagt, ich hatte reichlich Zeit, mich daran zu gewöhnen, dass du eine Großkatze bist. Ich habe jeden Tag schreckliche Angst gehabt, dass du nicht wieder aufwachen würdest.«
Panische Angst ergriff ihn. Wenn sie das Haus verlassen hätte oder hatte …
Es war ein Wunder, dass diejenigen, die hinter ihm her waren, sie nicht schon beide gefunden und getötet hatten. »Was hast du getan, während ich bewusstlos war?«
Sie zeigte auf das kleine Lager neben ihm auf dem Boden. »Ich bin in der Nähe geblieben, falls du etwas brauchen solltest. Ich habe nur die hintere Veranda von Blut gereinigt, dann habe ich das Haus verriegelt. Ich wusste nicht, wer hinter dir her war, aber ich hatte Angst, dass sie, wer immer sie auch waren, dich finden könnten, und so habe ich das Telefon immer in der Nähe gehabt, um Hilfe holen zu können, wenn sie kommen sollten.«
Zärtlichkeit durchströmte ihn, als er darüber nachdachte. Es war undenkbar, dass jemand all das für ihn tun würde. Nicht ein Mal in seinem Leben hatte irgendjemand ihn zu beschützen versucht. Er hatte sich nie Illusionen über Nicolette gemacht. Hätte er je etwas getan, um ihr Leben oder das ihrer Familie in Gefahr zu bringen, hätte sie ihn auf der Stelle hinausgeworfen.
Maggie hatte das nicht getan. Sie war ihm nicht verpflichtet, und doch hatte sie ihm Sicherheit gewährt, obwohl sie damit ihr eigenes Leben in Gefahr brachte. Es war undenkbar.
Er seufzte erleichtert, dass sie genug Verstand gehabt hatte, alles abzuriegeln. »Ist irgendjemand hergekommen?«
»Nein. Ich habe Fenster und Türen dichtgemacht, nur für den Fall.«
Er war überrascht, dass sie ihn nicht gefunden hatten, aber als er bewusstlos gewesen war, hatte er natürlich auch keinen Geruch und keine Spur hinterlassen. Jetzt musste er vorsichtig sein. Diese Leute würden nach ihm suchen. Wenn er seine magischen Kräfte benutzte, so wie gerade, während er in menschlicher Gestalt blieb, konnten sie ihn finden.
Er schloss die Augen und verbarg seine magischen Kräfte. Aber das würde er nicht lange tun können, denn es würde ihn nur noch mehr schwächen.
Früher oder später würde er eine Spur hinterlassen müssen, der sie ganz leicht folgen könnten.
»Wir müssen so schnell wie möglich hier raus.«
Das verwirrte sie. »Warum? Ich habe jede Menge Vorräte.«
»Sie dürfen mich nicht in deinem Haus finden, Maggie. Man kann sich nicht vorstellen, was sie dann tun würden.«
»Ich bin erwachsen, Wren. Ich habe eine wirksame Waffe, und die ist geladen.«
Er lachte über ihr Draufgängertum. »Wenn du zurückdenkst an den Abend, an dem wir uns kennengelernt haben und an dem ich angeschossen worden bin, dann wirst du erkennen, dass Waffen bei uns nicht so wirkungsvoll sind. Oder höchstens, wenn man uns aus einer geringen Entfernung in den Kopf schießt.«
Sie verzog angewidert das Gesicht.
»Ja«, keuchte er, »wie ich gesagt habe, wir müssen hier raus.«
Marguerite wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wollte nicht, dass er ging. »Wie viele von euch gibt es?«
»Genug, dass dagegen ein Monumentalfilm wie ein Duett wirkt.« Er hob den Arm und bedeckte ihre Wange mit der Hand. »Sie kommen wegen mir, Maggie, und sie werden nicht aufgeben, bis ich tot bin. Du warst im Sanctuary, und sie kennen dich. Früher oder später werden sie dich finden, wenn ich dich hier zurücklasse. Sie werden dich benutzen, um an mich heranzukommen.«
In ihrem Kopf drehte sich alles. »Ich kann nicht weg. Ich muss zur Uni. Ich habe Verpflichtungen …«
»Du kannst nicht mehr zur Uni gehen, wenn du tot bist.«
Sie bekam Panik, als ihr das ganze Ausmaß ihrer Situation allmählich klar wurde.
Das konnte doch nicht wirklich passieren.
»Ich gehe zu meinem Vater. Er kann uns beschützen.«
Wren verschwand vor ihren Augen. Sekunden später befand er sich hinter ihr. »Er kann dich nicht gegen meine Leute beschützen«,
Weitere Kostenlose Bücher