Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
einen schweren, hämmernden Schmerz in seinem Schädel, und der Schmerz schien in jedem einzelnen Körperteil widerzuhallen. Seine Ohren summten, als er langsam mit den Augen blinzelte und versuchte, seinen Blick scharf zu stellen.
Das Erste, was er sah, war ein dunkelgrünes Sofa.
Wo, zum Teufel, bin ich?
Plötzlich fiel ihm alles wieder ein. Die Tiger, die ihn jagten. Die Leute, die versucht hatten, ihn zu betäuben. Die wahnsinnige Jagd durch die Gassen von New Orleans. Das Auto, das ihn angefahren hatte, als er über die Straße gerannt war, um den Raubtieren zu entkommen.
Durch den Aufprall war er in einen Laden auf der Decatur Street geschleudert worden, und das folgende Durcheinander von bewaffneten Männern und Touristen, die vor einem Schneeleoparden flohen, hatte es ihm ermöglicht, seinen Verfolgern zu entkommen.
Ohne eine andere Wahl zu haben, war er zu Maggie geflüchtet …
Sein Schwanz zuckte.
»O Gott.«
Er blickte auf, als er den erschrockenen Klang von Maggies Stimme hörte, und sah sie in ihrer Küche stehen. Sie beobachtete ihn mit weit aufgerissenen Augen. Sie hatte entsetzliche Angst. Dieser scharfe Geruch rief das Raubtier in ihm hervor.
Ein Raubtier, das sie gezähmt hatte … Endlich einmal war das Tier in ihm ruhig. Er hatte nicht das Bedürfnis, anzugreifen. Kein Bedürfnis, zu verletzen.
Stattdessen wollte das Tier nur ihre warme Hand auf seinem Fell spüren.
»Alles in Ordnung, Kätzchen«, sagte sie mit der merkwürdigen hohen Stimme, die Menschen nur bei kleinen Kindern und Tieren haben. »Friss die nette Dame nicht auf, ja? Sie wird dir nichts tun, Junge. Sie geht nur hier rüber, mach keinen Satz. Bitte mach keinen Satz.«
Sie kam ein bisschen näher und betrachtete ihn vorsichtig. Ihre Stimme sank um zwei Oktaven, als sie wieder mit ihm sprach. »Bist du wirklich da drinnen, Wren? Weißt du, dass ich es bin?«
Wren atmete tief ein, um sich auf das vorzubereiten, was er tun wollte, und verwandelte sich zurück in einen Menschen. Seine Schmerzen stiegen um das Zehnfache, aber er drängte sie zurück, bevor sie ihn in die Bewusstlosigkeit und damit in die Katzenform zurückholen konnten. Er sah sie an. »Ich weiß, dass du es bist, Maggie.«
Marguerite schluckte erleichtert, als sie die Bestätigung dessen sah, was sie befürchtet und gehofft hatte. Wren war wirklich eine Raubkatze.
Ängstlich und nervös kam sie das kleine Stück dorthin, wo er mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag und eine ihrer Decken sein blankes Hinterteil und seine Beine bedeckte. Überall auf dem Rücken hatte er Kratzer und Bisse, als ob ihn eine andere Wildkatze angegriffen hätte. Sein blondes Haar fiel ihm in die Augen und verdunkelte sie, als er sich auf eine Art und Weise erhob, die sie an eine Katze erinnerte, die sich streckt.
Sie kniete sich neben ihn auf den Boden und legte beruhigend die Hand auf seinen nackten Rücken. Er drehte sich langsam um, stöhnte leise, als er sich bewegte, sodass er auf dem Rücken lag und zu ihr aufsah.
Auch seine Brust war voller Schnitte, und eine besonders hässliche schwarze Stelle bedeckte praktisch den ganzen linken Brustkorb. Sie begann oben auf seiner Brust und reichte ihm bis zum Herzen. Es musste ihn fast umbringen, wenn er nur atmete, und doch ertrug er seine Qualen mit einer Gleichmut, die sie erstaunte.
Sein Kopf lag auf ihrem Kissen, und er sah mit seinen glühenden blauen Augen zu ihr auf. Einzig sie verrieten, welche Schmerzen er hatte. Mehr noch, sie sah seine Angst, dass sie ihn zurückweisen würde, jetzt, wo sie die Wahrheit über ihn wusste.
Als ob sie so etwas jemals tun würde.
»Hab keine Angst vor mir, Maggie.«
Sie nickte, als sie sich streckte, um sein weiches Haar aus dem Gesicht zu streichen. In Menschengestalt hatte er hohes Fieber. Seine Haut war so heiß und feucht, dass sie noch mehr Angst bekam. Es gab noch immer einige Schnitte und Verletzungen in seinem Gesicht, vor allem ein Schnitt in seiner Unterlippe, aber sie waren bei Weitem nicht mehr so schlimm, wie sie ausgesehen hatten, als er am Abend an ihrer Hintertür aufgetaucht war.
In den Tagen, die er bewusstlos auf dem Boden gelegen hatte, war ihm ein dichter dunkelblonder Bart gewachsen. Um ehrlich zu sein, stand er ihm überraschend gut.
»Wie fühlst du dich?«, fragte sie.
»Als ob mich ein Bus mehrmals angefahren hätte, um sicherzugehen, dass er mich auch wirklich erwischt hat.« Er rümpfte die Nase. »Und beim letzten Mal ist er auf meine Rippen
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