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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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zugestoßen ist?«
    Er sah sie an. »Wer hätte mir schon geglaubt? Tiere töten einander nicht für Geld. Das ist ein Verbrechen unter Menschen.«
    »Du bist kein Tier.«
    »Doch, Maggie«, sagte er, und seine Augen bohrten sich intensiv in ihre. »Das bin ich. In dieser Beziehung darfst du dir nie etwas vormachen. Bis zu meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr war ich ein Tiger-Junges. Die Fähigkeit, sich in einen Menschen zu verwandeln, ist ein Nebenprodukt des Zaubers, den ein wahnsinniger König meinem Volk vor vielen Jahrhunderten aufgezwungen hat. Aber letzten Endes habe ich das Herz und die Instinkte eines Tieres. Und ich werde mich immer wie ein Tier verhalten.«
    Noch immer glaubte sie es nicht. »Und dein sogenannter tierischer Onkel tötete aus einem sehr menschlichen Grund, und jetzt will er es dir anhängen. Ich glaube, in dir ist mehr Menschliches, als du zugibst.«
    Er blickte zur Seite. »Ich habe mein ganzes Leben im Sanctuary verbracht. Ich wusste, wenn ich es je verlassen würde, würde die Familie meines Vaters hinter mir her sein. Und das ist sie jetzt auch.« Er sah sie beschwörend an. »Sie werden dich umbringen, um an mich heranzukommen. Begreifst du das?«
    Bei seinen Worten überkam sie eine Welle der Angst, und doch weigerte sie sich, sich einschüchtern zu lassen. Sie wusste nicht, was vielleicht passieren würde oder auch passieren konnte, aber sie würde nicht fliehen.
    »Ja.«
    Wren stieß einen zitternden und doch sehr bestimmten Seufzer aus. »Ich muss ihnen gegenübertreten.«
    »Da spricht das Tier in dir. Ihnen gegenübertreten und bis zum Tod kämpfen.« Sie schob ihm das Haar zurück und hoffte, sie könnte ihn davon abbringen, sich so sinnlos töten zu lassen. »Halt mal einen Moment inne, Wren, und denk wie ein Mensch. Was ist der beste Weg, um jemandem etwas heimzuzahlen, der gierig ist?«
    »Man bringt ihn um.«
    Sie verdrehte die Augen und legte ihre Hand auf seine nackte Brust. »Nein, man macht ihn arm. Man nimmt ihm das Geld weg, an dem ihm so viel liegt, und man sperrt ihn in einen Käfig.«
    Er schnaubte abschätzig. »Ich würde sie lieber töten.«
    Sie kniff die Augen zusammen.
    Zu ihrer Überraschung lächelte er. »In Ordnung, sagen wir mal, ich höre dir eine Minute zu. Was sollte ich deiner Meinung nach tun?«
    »Vane sagt, er könnte uns in der Zeit zurückschicken …«
    »Uns?«
    »Uns«, sagte sie fest. »Das ist der einzige Ort, an dem sie nicht nach mir suchen werden. Wenn ich hierbleibe, weißt du nicht, ob es mir gut geht, und ich weiß nicht, ob es dir gut geht. Wenn wir gemeinsam zurückkehren, könnten wir etwas finden, das deinen Onkel mit den Morden in Verbindung bringt.«
    Wren biss die Zähne zusammen und verzog zweifelnd das Gesicht. »Es wird sehr gefährlich.«
    »Sie versuchen bereits uns zu töten. Was könnte noch gefährlicher sein als das?«
    An seinem Gesicht konnte sie sehen, dass er zustimmte. »Ich habe noch nie versucht, jemanden durch die Zeit zu tragen. Was, wenn ich es versaue?«
    »Vane schwört, dass das nicht geschehen wird.«
    »Vane hat ja auch nichts zu verlieren. Ich schon.«
    Sie nahm seine Hand in ihre und begegnete seinem Blick. »Ich vertraue dir.«
    Wren seufzte tief, als er das hörte. Noch nie hatte irgendjemand Vertrauen in ihn gesetzt. Und er konnte es nicht fassen, dass sie es jetzt tun würde, obwohl sie so viel zu verlieren hatte.
    Du lieber Gott, wenn er auch nur ein bisschen Grips hätte, würde er sie bei Jean-Luc lassen, der sie bewachen würde, und doch wusste Wren, dass sie recht hatte. Es gab keinen anderen Weg, um zu gewährleisten, dass sie in Sicherheit war. Er wäre so um ihre Sicherheit besorgt, dass er sich nicht konzentrieren und nicht das tun könnte, was er tun musste, um seine Unschuld zu beweisen.
    Er ließ den Blick zu ihrer Hand sinken, die auf seiner Brust lag. Sie war ein Mensch. Zerbrechlich. Und doch hatte sie eine innere Stärke, die ihn erstaunte. Wäre es nicht schön, jemanden an seiner Seite zu haben. Nur dieses eine Mal?
    Er stieß einen müden Seufzer aus, als ihn tiefes Verlangen überkam. Er wollte nicht ohne sie leben. Nicht einmal eine einzige Minute lang.
    »In Ordnung, Maggie. Wir versuchen es auf deine Art, aber wenn es nicht funktioniert …«
    »Dann kannst du sie auf deine Weise töten.«
    Wren zog sie zu sich herab und wollte sie küssen. Aber gerade, als sich ihre Lippen berührten, klingelte ihr Handy.
    Marguerite knurrte irritiert und hob den Kopf. Normalerweise hätte

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