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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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gerade eine Störung gespürt?«
    Wren sah ihn an. »Wenn du von dem Arschloch-Tiger sprichst, der gerade vor dir hier war, dann ja.«
    Vane fluchte. »Ihr seid überfällig.«
    »Ich kann erst bei Vollmond springen«, sagte Wren.
    Vane grinste ihn an. »Nein, stimmt nicht.«
    Im einen Moment waren sie noch auf dem Schiff, im nächsten in einem reich geschmückten Raum. Durch die offenen Fenster drang von draußen Verkehrslärm herein.
    Wrens Gesicht war aschfahl, als er sich umschaute, als ob er nicht glauben könnte, was er sah.
    »Wo sind wir?«, fragte sie.
    Seine Augen weiteten sich, als er sie ansah. »Im Schlafzimmer meines Vaters.«

11
    Wren fühlte sich wie in einem grauenhaften Albtraum gefangen, als er sich in einem Zimmer umsah, das er seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen hatte. Zum Teufel, er hatte nicht einmal mehr gewusst, wie es hier ausgesehen hatte. Er hatte dieses Zimmer in seiner Jugend nur ein- oder zweimal betreten, und auch dann nur kurz.
    Er zuckte zusammen, als er sich daran erinnerte, wie sein Vater zwischen Bett und Tür tot auf dem Boden gelegen hatte.
    Er schüttelte dieses Bild ab und blickte sich um. Der Raum war modern eingerichtet, im Stil der Achtzigerjahre, in Dunkelblau- und Grüntönen, mit einem übergroßen Wasserbett. Abstrakte Kunst hing an den Wänden, zusammen mit dem Fell eines Tigers, den sein Vater getötet haben musste. Es war Sitte bei den Katagaria, ihre erste Beute auszustellen – als Erinnerung an ihre Fähigkeiten und als Warnung an jedes andere Tier, das sich möglicherweise mit ihnen anlegen wollte.
    Wren konnte an der Größe des Fells und an den Löchern darin erkennen, dass sein Vater zu dieser Zeit ein großer Kämpfer gewesen sein musste. Aber das Wichtigere war, dass sein Vater überlebt hatte, während das andere Tier umgekommen war.
    Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wren ging langsam zum offenen Fenster und beobachtete den Verkehr, der hinter dem gut bewachten Besitz seines Vaters vorbeifloss.
    »Ist das hier das Haus, das abgebrannt ist?«, fragte Maggie.
    Wren nickte langsam und fragte sich erneut, wann und wer das Feuer gelegt hatte. »Wir müssen hier raus, ehe uns jemand sieht. Mein Vater neigte dazu, Eindringlinge aufzufressen, und ich will nicht beweisen, dass mein Onkel recht hat und ich meinen Vater umbringe, wenn er uns versehentlich angreift.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir müssen Beweise finden.«
    »Hier drin wird es nichts geben«, erwiderte Wren. »So dumm ist meine Mutter nicht gewesen.«
    Plötzlich hörte man Stimmen draußen im Flur. Sie schienen sich ihrem Zimmer zu nähern. Es waren ein Mann und eine Frau …
    Und sie stritten miteinander.
    Wren packte Maggie und zog sie in einen riesigen Wandschrank, in dem ausschließlich Kleidung seines Vaters hing. Er überlegte kurz, ob er sie beide mit Hilfe seiner telepathischen Kräfte aus dem Haus hinausbefördern sollte, aber er erinnerte sich weder an den Grundriss des Hauses, noch an den Dienstplan des Personals, oder an den Tagesablauf seiner Eltern. Es könnte damit enden, dass er plötzlich vor sich selbst als Jungtier oder vor seinem Vater stand.
    Beides könnte katastrophale Folgen haben.
    Für den Moment wäre es das Beste, hierzubleiben und abzuwarten, bis er die Situation besser einschätzen konnte.
    Er hörte, wie sich die Schlafzimmertür öffnete und dann ins Schloss geworfen wurde.
    Ihm lief ein Schauder über den Rücken, als er den wütenden Tonfall seiner Mutter erkannte. In ihrer Stimme lag eine Härte, die auch nach all den Jahren noch unverkennbar war.
    »Warum hast du mich aus Asien zurückgerufen, Aristoteles? Ich muss eine Zeit lang meine Freiheit haben.«
    Sein Vater lachte mit dunkler Stimme. »Du hast deine Freiheit schon viel zu lange gehabt, Karina. Es ist lange überfällig, dass du nach Hause zurückkommst.«
    »Warum?« Sie warf irgendetwas zu Boden.
    »Ich habe einige interessante Dinge über Wren erfahren. Als seine Mutter …«
    Etwas wurde zerschmettert. »Wag es nicht, wieder damit anzufangen. Ich habe dir deinen Erben geschenkt, und du warst dumm genug, ihn anzunehmen. Du brauchst mich nicht mehr.«
    Er hörte, wie die Stimme seines Vaters schärfer wurde. »Du musst dir ansehen, was Wren kann.«
    »Also kann es sich jetzt endlich in einen Menschen verwandeln«, sagte sie in gelangweiltem und sarkastischem Tonfall. »Es wird ja auch Zeit. Es ist viel zu spät dran mit dem Verwandeln. Ich habe dir ja gesagt, es ist in seiner Entwicklung

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