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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Stirn. »War er verwundet, als er zu euch gebracht wurde?«
    Marguerite sah den Widerwillen auf Aimees Gesicht. »Er war ein bisschen verkratzt.«
    Vane schaute skeptisch. »Ein bisschen oder stark?«
    »Na gut, ziemlich stark«, gab Aimee widerstrebend zu. »Aber wäre er in einen Kampf mit zwei ausgewachsenen Katagaria verwickelt gewesen, wäre er sehr viel stärker verletzt gewesen, als er es war.«
    »Es sei denn, er hat sie vergiftet«, sagte Fury. »Zack hat nicht gesagt, wie er sie getötet hat.«
    »Ich glaube es trotzdem nicht«, sagte Marguerite. »Es liegt nicht in ihm.«
    »Ja, und du machst dir Illusionen«, sagte Fury. »Süße, zu deiner Information: Mit Ausnahme von dir und dem Piraten sind wir hier alle Tiere. Und wir haben alle einen Killerinstinkt in uns.«
    Aimee seufzte und sah den bewusstlosen Wren wehmütig an. »Er hat in der Pubertät wirklich einiges durchgemacht. Er konnte seine Gestalt nicht halten, und er hatte außerordentlich gewalttätige Ausbrüche, auch wenn es um kleine Dinge ging.«
    »Was zum Beispiel?«, frage Vane.
    »Am ersten Abend, an dem er in der Küche gearbeitet hat, hat Dev ihn erschreckt, und Wren wollte Dev mit dem Messer, das er in der Hand hatte, die Kehle durchschneiden. Zum Glück ist Dev schnell genug zurückgesprungen, sodass es nur eine kleine Wunde wurde, aber wenn seine Reflexe langsamer gewesen wären oder wenn Dev ein Mensch gewesen wäre, hätte es tödlich ausgehen können.«
    »Das heißt noch nicht, dass er seine Eltern getötet hat«, sagte Fang und stellte sich neben Aimee.
    Jean-Luc machte ein missbilligendes Geräusch. »Das ist wirklich belastend. Normale Leute tun so etwas nicht.«
    Fang schaute ihn zweifelnd an. »Nein, aber jemand, der brutal angegriffen worden ist und der dagegen machtlos war, der könnte so etwas tun.«
    Fury schien Fangs Argument nicht einzuleuchten, aber Marguerite schon.
    »Ich weiß nicht, Bruder«, sagte Fury. »Ich glaube, du überträgst das, was dir geschehen ist, auf Wren.«
    Marguerite schaute Aimee an. »Wann hat Wren zum letzten Mal jemanden angegriffen, ohne dass er zuerst angegriffen worden ist?«
    Aimee zögerte nicht mit ihrer Antwort. »Nur dieses eine Mal, Dev, aber als das passierte, war Wren fix und fertig.«
    Marguerite nickte. »Genau das habe ich mir gedacht. Wren ist unschuldig. Er hat mir gesagt, dass seine Eltern sich gegenseitig umgebracht haben, und ich glaube ihm. Jetzt müssen wir unsere Köpfe zusammenstecken und uns eine Möglichkeit ausdenken, wie wir das beweisen können.«

10
    Marguerite lag neben Wren auf dem Bett, der noch immer als Großkatze schlief. Sie hatte von Vane erfahren, dass die Were-Hunter als Tiere im Vollbesitz ihrer menschlichen Wahrnehmung waren.
    Wenn Wren dich als Mensch nicht verletzt, dann wird er dich auch als Tier nicht verletzen.
    Dieses Wissen hatte sie sehr erleichtert. Trotzdem war es sehr merkwürdig, eine riesige wilde Großkatze zu berühren und keine Angst vor ihr zu haben.
    Wie konnte dieses Tier der Mann sein, den sie kannte?
    Marguerite berührte seine samtweichen Ohren. Sein Fell war unglaublich weiß, und wenn er in seiner »reinen« Form war, hatte er weder Streifen noch Flecken. Er sah aus wie eine große flauschige Katze. Als Tiger hatte er die typischen schwarzen Tigerstreifen, die das weiße Fell durchzogen.
    Sie ließ ihre Hand tiefer in das Fell seines Halses gleiten. Es war, als berührte sie die weichste Seide, die man sich vorstellen kann. Sie konnte seine Stärke spüren. Es war erschreckend und merkwürdig tröstend.
    Ohne nachzudenken, drückte sie ihr Gesicht an seinen Hals und hielt ihn fest. Der arme Wren hatte so viel durchgemacht. Wenn sie es könnte, würde sie seinen Schmerz lindern.
    Aber wie?
    Alles, was sie tun konnte, war, ihn zu trösten und zu hoffen, dass ihr gemeinsamer Plan funktionieren würde. Das Allerletzte, was sie wollte, war, dass er noch einmal verletzt würde. Vane hatte ihr viel über Wrens Kindheit erzählt, darüber, wie allein er immer gewesen war. Das war etwas, das sie gut verstand. Auch sie war ihr ganzes Leben lang eine Außenseiterin gewesen. Nie gut genug. Nie so, wie andere sie haben wollten.
    Das war eine einsame Art zu leben.
    Ihr Herz schmerzte, und sie schmiegte sich an das weiche Fell, als sie seine unverletzte Seite zart streichelte.
    Wren erwachte mit dem unglaublichsten Gefühl seines Lebens. Jemand streichelte ihn …
    Niemand hatte ihn je sanft berührt, wenn er in Tiergestalt war. Die Hand auf

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