Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
knurrte Aimee. »Wenn ich meine Mutter loslasse, dann wird von dir nicht mehr viel übrig bleiben, was sich Gedanken über Savitar oder irgendetwas anderes machen könnte.«
Zack stieß sich von der Wand ab. Er starrte die beiden an. »Ihr habt sogar noch mehr zu verlieren als ich. Gebt mir das, was ich brauche, damit ich uns allen den Arsch retten kann.«
Nun war es ihre Mutter, die lachte. »Bist du denn so dumm? Wren hat nie seinen Geruch auf irgendetwas hinterlassen. Schau dich doch nur mal um, du Idiot. Hier gibt es nicht ein einziges persönliches Stück. Sobald er ein Kleidungsstück nicht mehr trägt, wäscht er es entweder, oder er zerstört es. Er hält hier sogar einen Affen, sodass dessen Geruch seinen eigenen überdeckt. Du wirst ihn nie aufspüren können. Begreif es endlich, Zack, das Jungtier ist intelligenter als du und dein Vater zusammen.«
Aimee war von ihrer Mutter beeindruckt. Sie hatte nie darüber nachgedacht, warum Wren gemeinsam mit Marvin im Sanctuary erschienen war, aber ihre Mutter hatte es offensichtlich die ganze Zeit gewusst.
Zacks Nasenflügel bebten vor Zorn. »Die Sache ist noch nicht erledigt.«
»Doch, das ist sie. Wenn du noch einmal herkommst, Kodex oder nicht, bringe ich dich um.«
Zack verschwand mit einem Knurren.
Die Spannung, die in der Luft lag, ließ merklich nach.
Ihre Mutter stieß langsam den Atem aus und drehte sich zu ihr um. »Aimee, sag deinem Wolf Bescheid, warne ihn und sag ihm, was passiert ist. Ich bin sicher, er weiß, wo Wren ist, und kann ihn warnen, dass der Tiger in die Ecke gedrängt und zum Äußersten entschlossen ist. In dieser Lage ist Zack zu allem fähig.«
Aimee runzelte bei der plötzlichen Kehrtwende ihrer Mutter die Stirn. »Das verstehe ich nicht. Warum bist du plötzlich so unglaublich verständnisvoll? Das soll keine Beleidigung sein, Maman , es erschreckt mich nur.«
Nicolette sah Aimee hart an. »Ich liebe Wren nicht gerade, das weißt du ja. Aber ich respektiere das Raubtier in ihm, und ich lasse mich nicht von einem anderen Raubtier manipulieren. Und es behagt mir auch nicht besonders, dass ich zum Idioten gemacht werde.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte hinterfragen sollen, warum Zack und sein Vater hier immer wieder auftauchten, um Nachforschungen über Wren anzustellen, nachdem er hierhergeschickt worden war. Ich habe zugelassen, dass sie Samen des Zweifels in mir gesät haben, und ich habe das in ihm gesehen, was ich nach ihrem Willen sehen sollte. Ich kann nicht fassen, dass ich so dumm gewesen war.«
Ihr Blick wurde sanfter. »Das halte ich dir zugute, Jungtier. Du hast dich nicht blenden lassen. Jetzt müssen wir das wieder in Ordnung bringen, ehe Savitars Zorn uns alle zerschmettert.« Sie drängte Aimee zur Tür hinaus. »Geh und warne sie. Auf dich werden sie hören.«
»Und was machst du?«
»Ich rede mit deinem Vater und deinen Brüdern. Ich fürchte, wir sind in einer sehr gefährlichen Lage, und ich will, dass sie darauf vorbereitet sind.«
Aimee trat einen Schritt auf die Tür zu, dann blieb sie stehen. »Ich liebe dich, Maman. «
» Je t’aime aussi, ma petite. Jetzt geh und lass uns die Sache wieder in Ordnung bringen, so gut wir können.«
Wren als Tiger entdeckte seine Mutter auf einer Parkbank im Central Park. Zum Glück war es sehr belebt hier, und das würde helfen, seinen Geruch zu überdecken und mit dem Hintergrund zu verschmelzen.
Er versteckte sich in einem Wäldchen und verwandelte sich in einen jungen Mann mit schwarzem Haar, Jeans, Sonnenbrille und einem T-Shirt von den Ramones. Die Art von Mensch, der seine Mutter grundsätzlich keine Aufmerksamkeit schenkte. Er hätte vielleicht sein blondes Haar behalten können, aber damit sah er seinem Vater so ähnlich, dass er es nicht riskieren wollte.
Er betrachtete sie, während sie in ihrem Portemonnaie nach etwas kramte, und er musste ihr wirklich zugestehen, dass sie als Mensch wunderschön war. Elegant. Das weiße Businesskostüm und die rote Seidenbluse brachten ihre perfekte Figur zur Geltung. Viele Männer blieben stehen und versuchten, sie anzusprechen, aber sie verscheuchte sie rasch mit gehässigen Bemerkungen.
Für ein Tier beherrschte sie die menschliche Sprache großartig. Ihre Zunge war eine genauso tödliche Waffe wie ihre Klauen.
Er schüttelte den Kopf, als sie einen weiteren Möchtegern-Bewunderer in die Wüste schickte, und hielt sich in einigem Abstand, bis er seinen Onkel näher kommen sah. Mit seinem blonden Haar und
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