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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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in einem marineblauen Nadelstreifenanzug war er das männliche Gegenstück zu Wrens Mutter. Die beiden sahen aus wie ein einflussreiches Paar aus einem der umsatzstärksten Unternehmen der Welt.
    Grayson neigte den Kopf zu ihr, als er sich an das andere Ende der Bank setzte. Wren bemerkte, dass sein Onkel einen Sicherheitsabstand einhielt, sodass er Reißaus nehmen konnte, wenn Karina plötzlich auf ihn losspringen sollte … kluger Mann.
    »Also, was gibt’s?«, fragte Grayson.
    Wren trat ein bisschen näher heran, damit er sie genau hören konnte. »Der Tiger ist verrückt geworden«, sagte Karina ausweichend. »Du hattest recht. Er hat Zeit mit seinem Nachwuchs verbracht, während ich fort war.«
    »Ich habe dir gesagt, du sollst das Jungtier vergiften, ehe du fährst.«
    Sie schaute ihn beleidigt an. »Aristoteles wäre misstrauisch geworden, und nachdem wir in den letzten fünfundzwanzig Jahren nicht gerade besonders gut miteinander ausgekommen sind, habe ich gedacht, es wäre in meinem Interesse, es am Leben zu lassen.«
    Wren biss bei ihren Worten die Zähne zusammen. Auch jetzt war es noch hart, ihre herzlosen Bemerkungen zu hören.
    Sie verzog die Lippen vor Ärger. »Genau wie er es mit dir gemacht hat, hat er mich jetzt auch völlig ausgebootet. Ausgerechnet in New Jersey habe ich eine winzige Bruchbude bekommen. Meine Kreditkarten haben Überziehungsgrenzen wie die einer Menschen-Bäuerin. Er lässt mir so gut wie nichts.«
    Graysons Augen leuchteten auf, als ob ihr Zorn ihn amüsieren würde. »Ich hab dir ja gesagt, du sollst deinen Liebhaber nicht vor seinen Augen zur Schau stellen. Mein Bruder ist ein stolzes Tier. Du hast Glück, dass er euch beide nicht umgebracht hat.«
    Darüber lachte sie abschätzig. »Ich würde ihm nicht raten, das zu versuchen. Ich versichere dir, ich kann es mit jedem Tiger aufnehmen.«
    Grayson warf ihr einen zweifelnden Blick zu. »Vielleicht solltest du nicht so arrogant sein. Du weißt ja, dass Tiger dafür bekannt sind, dass sie Leoparden die Kehle herausreißen.«
    »Davon träumst du nur.« Sie blickte ernst zu Grayson. »Ich will aus dieser Beziehung heraus. Solange dieser Tiger lebt, kann ich mich nicht mit einem aus meiner eigenen Art zusammentun.«
    »Ich dachte, du liebst ihn.«
    »Liebe?« Sie spuckte das Wort aus. »Bist du dumm? Liebe ist etwas für Menschen.«
    Sie riss sich den weißen Handschuh von der rechten Hand und hielt sie hoch, damit Grayson sie sehen konnte. »Wegen dem hier habe ich mich mit ihm zusammengetan. Das macht unsere Art so, wenn das Zeichen auftritt. Für die Katagaria kommt das nie an Liebe heran, das weißt du doch. Liebst du deine Gefährtin?«
    »Sie befriedigt mich.«
    Karina bekam einen abwesenden Ausdruck, als ob sie sich an etwas in der Vergangenheit erinnerte. Traurigkeit glitt über ihre perfekten Züge. »Ich war auch einmal zufrieden«, sagte sie sanft. Dann verhärtete sich ihr Gesicht wieder, ein Ausdruck, den Wren gut kannte. »Bis ich gesehen habe, was dabei herausgekommen ist. Ich bin die Allerletzte meiner Art. Wenn ich keine Schneeleoparden zur Welt bringe, dann möchte ich wenigstens Leoparden bekommen und keinen komischen Mischling.«
    Danke, Mutter. Ich liebe dich auch. Er hätte ihr gern genau gezeigt, wozu ihre Missgeburt in der Lage war.
    Sogar sie wäre von seiner Fähigkeit beeindruckt, ihr die Kehle herauszureißen, ehe sie auch nur den Versuch hätte machen können, sich zu verteidigen.
    Grayson verschränkte die Arme vor der Brust und sprach in ruhigem, gleichförmigem Ton, als ob sie über das Wetter redeten und nicht über Leben und Tod von Wren und seinem Vater.
    Diese Lässigkeit! Wren hätte sie am liebsten alle beide umgebracht.
    »Dann weißt du ja, was du tun musst, Karina.«
    »Jetzt ist es nicht mehr so leicht«, sagte sie seufzend. »Er hat alles dem Mutanten vermacht. Ich bin mir sicher, es wird mich eher draußen in der Kälte stehen lassen, als zu erlauben, dass ich ihm nahe komme.«
    Grayson schnaubte. »Was kümmert einen Leoparden das Testament eines Tigers?«
    Sie fauchte ihn an. »Sei nicht dumm. Unsere Lebensräume werden jeden Tag kleiner. Zumindest kann ich in der Verkleidung einer wohlhabenden Frau sicherstellen, dass ich immer ein Rückzugsgebiet habe, in dem ich mich in meiner natürlichen Form aufhalten kann. Ich weiß auch, wie sehr du dir Tigarian Technologies wünschst, aber Aristoteles ist dir gegenüber zu misstrauisch, um dir jemals wieder zu vertrauen. Hier also mein

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