Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
verbannt werden müsse. Zu viel davon konnte sie offensichtlich umbringen.
So war es auch mit Alkohol.
Bei Alkohol war es ihr egal, aber Schokolade … das war ein harter Schlag. Keine Schoko-Osterhasen mehr.
Aber die gute Nachricht war, dass ihr Körper sich schnell an die Veränderungen anpasste, und innerhalb von Stunden war sie mit Leichtigkeit in der Lage, ihre menschliche Gestalt zu behalten.
Wren erklärte, dass tagsüber das Menschsein für sie kein Problem darstellen würde, denn es war ihre »Grund«-Form. Seine war normalerweise die eines Tigers, und darum verwandelte er sich, sobald er schlief oder die Besinnung verlor, zurück in einen Tiger.
Sie erfuhr auch, dass es für sie nachts leichter sein würde, sich in einen Tiger zu verwandeln. Sich tagsüber in einen Tiger zu verwandeln, wäre für sie schwieriger, bis sie sich mehr an ihre Kräfte gewöhnt hätte.
Bis sie sie beherrschte, würde sie bei Vollmond wahrscheinlich gegen ihren Willen ihre menschliche Gestalt verlieren. Der magnetische Einfluss des Vollmonds würde bei ihren Kräften großen Schaden anrichten – daher rührte auch die Sage der Menschen von den Werwölfen.
Im Licht des Vollmonds waren alle jungen Were-Hunter dem Spiel ihrer Kräfte ausgeliefert. Dann war es auch viel wahrscheinlicher, dass sie einen unvorsichtigen Menschen angreifen würden, denn das Tier in ihnen neigte dazu, die Kontrolle über die menschliche Komponente zu übernehmen.
»Alle menschlichen Mythen wurzeln irgendwo in der Realität«, sagte Wren, als er ihr zeigte, wie sie ihre Fähigkeit zur Verwandlung nutzen konnte.
Das Verwandeln von einer Form in die andere tat nicht weh. Nur der Kampf, die jeweilige Gestalt zu halten, war das, was geistigen und körperlichen Stress bedeutete.
Aber als ihr Körper sich daran gewöhnt hatte, fing Marguerite an, sich wild zu fühlen. Stark. Alles war jetzt lebendiger.
Ihre Wahrnehmungsfähigkeit, das Sehen und Hören, die Gerüche – die gehörten zu den Dingen, bei dem sie auch mit weniger zufrieden gewesen wäre.
Zumindest bei bestimmten Gerüchen. Bei anderen war es nicht so schlecht, zum Beispiel den Geruch von Wren, wenn er in der Nähe war.
Sie lehnte ihren Kopf an seinen Nacken, sodass sie seinen einzigartigen Geruch einatmen konnte. Es war berauschender als eine gute Flasche Wein.
Und es führte dazu, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief.
Sie war immer schüchtern gewesen, aber jetzt hatte etwas anderes in ihr die Führung übernommen. Etwas Ungezähmtes und Wildes. Sie war noch immer die gleiche Marguerite, aber jetzt war sie viel selbstbewusster, was ihren Platz in dieser Welt anging.
Wren lächelte, als sie seinen Nacken sanft beschnüffelte. »Du spürst die Anziehungskraft des Tigers, oder?«
»Was spüre ich?«
»Das wilde Tier, das in deinem Körper lebt. Es unterscheidet sich vom menschlichen Teil. Es zischt in dir wie eine andere Person. Es ruft dich.«
Sie nickte, kletterte auf seinen Schoß und schubste ihn auf das Bett. Sie rieb ihr Gesicht an seinem und genoss das Gefühl. Ihr Körper stand in Flammen. Und das Tier in ihr begehrte ihn.
Sie starrte auf sein Hemd und wünschte es fort.
Es verschwand augenblicklich.
Es war gut, ein magischer Tiger zu sein. Marguerite lächelte zufrieden.
Zumindest bis ihr Oberteil und ihr BH verschwanden. »He!«
»Das ist nur gerecht«, sagte Wren noch, ehe eine Sekunde später die gesamte Kleidung von ihrem Leib verschwunden war.
Zum ersten Mal im Leben war sie nicht gehemmt. Das Tier in ihr kannte keine Bescheidenheit. Es kannte nur Begehren. Verlangen.
Wren.
Und es wollte ihn schmecken.
Wren lehnte sich zurück und sah das Feuer, das hell in ihren dunklen Augen brannte. Er war hart und sehnte sich nach ihr, als sie mit ihrem Haar seine Brust peitschte. Er fletschte die Zähne und musste sich zwingen, nicht die Kontrolle zu übernehmen.
Aber das war Teil ihrer Selbstwerdung. Sie musste den neuen Aspekt ihrer selbst erleben und mit dem Begehren einer Tigerseele zurechtkommen.
Ruhig dazuliegen, während sie ihn erkundete, war das Schwierigste, was er je hatte tun müssen. Ihr weicher Körper, der an seinem entlangglitt, folterte ihn. Als sie an seinem Ohr knabberte, kratzten die harten Härchen der Stelle, wo ihre Oberschenkel zusammenliefen, gegen seine Hüfte, und er wurde an sein Begehren erinnert.
Ihr Begehren setzte das seine in Flammen.
Wren fauchte, als sie sein Ohr mit der Zunge reizte. Ihr Atem glühte auf seinem Hals, und
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