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Dunkle Verlockung (German Edition)

Dunkle Verlockung (German Edition)

Titel: Dunkle Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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er.
    »Wenn du mich zwingst, noch länger zu warten, wird mich eine Klasse voller enttäuschter Engelskinder erwarten.« Ihre Stimme war ruhig, doch sie zerschnitt die Luft in der Halle und schabte über Galens Haut.
    »Sag, was du zu sagen hast, und dann geh.« Er zwang sich, seine Bewegungen so weit zu verlangsamen, dass er sie trotz der peitschenden Schläge seines Schwerts hören konnte.
    Stille.
    Wenn sie geglaubt hatte, er würde ihretwegen eine Pause einlegen, hatte sie sich schwer geirrt.
    »Also«, ein leises Raunen, »das ist also die Kehrseite deiner Entschlossenheit und Loyalität. Absolute, hartnäckige Sturheit.« Ein perlendes Lachen. »Ich bin froh zu sehen, dass du eine Schwäche hast.«
    Galen presste die Kiefer aufeinander. Sie hatte recht, er war stur. Zwar hatte er seine Hartnäckigkeit zu seinem Gewinn eingesetzt, aber in seiner Kindheit hatte sie ihn auch oft genug in Schwierigkeiten gebracht. Außerdem neigte er wirklich dazu, an seiner Wut festzuhalten – aber diesmal war er im Recht. Obwohl sie einem anderen Mann gehörte, hatte Jessamy ihn von ihren Lippen kosten lassen, hatte ihn glauben machen, er dürfe vielleicht um sie werben.
    Nur eine Haaresbreite war die Schneide seines Schwerts von ihrem Hals entfernt, als er innehielt und knurrte: »Das war eine unglaubliche Dummheit.« Hinter ihm aufzutauchen, war nie eine gute Idee.
    Weder Angst noch eine Entschuldigung lag in diesen tiefbraunen Augen, die er vor Lust verschleiert in seinem Bett sehen wollte. »Ich weiß, dass du mich gehört hast.«
    Er ließ die Klinge sinken und entfernte sich ein Stück von ihr, denn ihr warmer, erdiger Duft drohte seine Ehre von Neuem zu gefährden. »Was haben Sie mir zu sagen, Lady Jessamy?«
    Angesichts der nackten Wut auf Galens Gesicht begann Jessamys Herz heftig zu klopfen. Er schien aus nichts als schweren Muskeln und glänzender Haut zu bestehen und weckte Gedanken in ihr, die nicht das kleinste bisschen zivilisiert waren. Und ihre Angst … ja, sie hatte tatsächlich Angst, aber nicht vor ihm, sondern vor dem, was sie zu tun gedachte. Es konnte sich gut und gerne als der schlimmste Fehler ihres Lebens erweisen, aber sie wusste, dass ihr keine andere Wahl blieb. Nicht, wenn ihr der Gedanke, Galen könne sie für untreu halten, so zusetzte.
    »Keir«, sagte sie und sah die hellgrünen Augen vor Glut funkeln, »ist mein Freund. Mein bester Freund, und das schon seit Tausenden von Jahren.« Als Galen nicht einmal blinzelte, geschweige denn eine sanftere Miene aufsetzte, fuhr sie fort: »Einmal, vor sehr langer Zeit, wollte er mich in sein Bett holen. Er wollte, dass ich die Chance habe, diese Intimität zwischen Männern und Frauen kennenzulernen.« Es war eine rührende Geste von dem jungen Heiler gewesen, der keinen Weg fand, um seine Freundin zu heilen. »Aber ich habe Nein gesagt – wenn ich das Bett mit einem Mann teile, soll es nur aus Leidenschaft geschehen.«
    Noch immer keine Reaktion von diesem wütenden, störrischen Mann, der sie so sehr faszinierte. Als sie erkannte, dass er zu tief in seinem Zorn versunken war, um sie zu hören – ja, dieser Zorn war eine weitere Schwäche –, wandte sie sich zum Gehen. Das Letzte, was sie hörte, war das Surren seines Schwerts, das wieder mit brutaler Präzision durch die Luft schnitt.
    Als Illium schließlich die Halle betrat, blieb Galen endlich stehen. Er war schweißgebadet, und seine Schultermuskeln schmerzten, weil er die Flügel zu dicht an den Rücken angezogen hatte.
    Der blaugeflügelte Engel pfiff durch die Zähne. »Will ich wissen, worum es geht?« Er blickte vielsagend auf die Messer, die in den Wänden steckten.
    »Ich habe meine Wurftechnik trainiert.« Eine nach der anderen zog er die Klingen heraus und stapelte sie auf dem Tisch. »Du bist schnell. Ich muss üben, dich zu treffen.«
    »Du brauchst nur zu fragen«, sagte der Engel ohne zu zögern. »Bisher hat es noch keiner geschafft.« Er flog zu einigen der höher in den Wänden steckenden Messern hinauf, zog sie heraus und ließ sie auf den Tisch fallen. »Jessamy ist mit ihrem Unterricht fertig, also begleitet Jason sie nach Hause. Wahrscheinlich sind sie inzwischen angekommen. Er wird Wache halten, bis er abgelöst wird. Ich könnte … «
    »Nein.«
    Goldene Augen blickten Galen unter schwarzen, in Blau getauchten Wimpern an, als Illium plötzlich direkt vor ihm landete. »Ich mag dich, Galen. Aber Jessamy liebe ich. Wenn du ihr wehtust, reiße ich dir die Eingeweide

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