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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gute Idee.“
    Madison schnappte nach Luft. „Wenn du jetzt schon anfängst, meinen Vater zu verdächtigen …“
    „Ich weiß, dass dein Vater und deine Mutter kurz vor ihrer Ermordung einen Riesenkrach hatten. Du hast nichts davon mitbekommen, weil du in der Schule warst. Ich war zufälligerweise aus irgendeinem Grund zu Hause. Sie hatte Jordan zu sich zitiert und winselte ihm die Ohren voll über irgendetwas, das mein Vater angeblich getan hatte, und versuchte wie so oft, Jordan und meinen Vater gegeneinander auszuspielen. Zu Jordans Ehre muss gesagt werden, dass er sich nicht hat benutzen lassen.“
    „Richtig! Deshalb ist er später zurückgekommen und hat sie umgebracht. Genau das denkst du doch, gib’s ruhig zu. Und was ist mit deinem Vater? Er und meine Mutter haben sich ständig gestritten, das weiß ich aus erster Hand, weil ich es nämlich jede gottverdammte Nacht mit anhören musste.“
    „Schön, mein Vater gehört auch zum Kreis der Verdächtigen.“
    “ Sie warf hilflos ihre Hände in die Luft. „Himmel, wir können so nicht weitermachen. Es funktioniert einfach nicht. Was ist mit Kaila? Ich kann doch zu ihr ziehen.“
    „Glaubst du wirklich, dass Kaila derzeit irgendjemand in ihrem Haus gebrauchen kann?“
    „Dann eben Darryl. Immerhin bin ich die Mutter seines Kindes.“
    „Na toll. Dann kann dich Darryl ja mitten in der Nacht aus deinen Alpträumen reißen und trösten.“
    „Was Carrie Anne anbelangt, würde es sich auf jeden Fall besser machen“, murmelte Madison.
    Er stand verärgert auf und ging zur Spüle. „Können wir das nicht später klären? Wenn du unbedingt willst, kann ich auch draußen in diesem verdammten Auto schlafen oder sonstwo, aber im Augenblick muss ich in die Galerie. Diese Eröffnung ist meinem Vater nämlich wichtig. Und du kommst mit.“
    Sie hob eine Augenbraue und verspürte Wut in sich aufsteigen. „Ich
komme
mit dir mit, aber
nicht
, weil du es sagst. Ich komme mit, weil Roger immer gut zu mir war, und was ihm wichtig ist, ist mir auch wichtig.“
    Sie wirbelte herum und überließ ihn in der Küche seinem Schicksal, um nach oben zu gehen und sich anzuziehen. Die Eröffnungsparty sollte von zwei Uhr mittags bis zehn Uhr abends gehen; sie trafen gegen zwölf ein. Madisons Job war es, die einheimischen Künstler – die Stars des Ereignisses – bei Laune zu halten. Für manche von ihnen bedeutete das zwei Tonnen Koffein. Für andere hingegen, so früh wie möglich zu Champagner überzugehen.
    Roger war entzückt, dass sie mit Kyle so frühzeitig gekommen war. Nachdem er der Menge, die ihn umringte, glücklich entronnen war, nahm er ihre Hände, dann trat er einen Schritt zurück und schaute sie forschend an. „Du siehst wunderbar aus! Sie vergleichen dich immer mit deiner Mutter. Das ist Unsinn. Du bist zehnmal schöner.“ Er küsste sie auf die Wange. „Danke für dein Kommen und deine Hilfe. Dein Dad ist dort drüben.“ Er taxierte sie erneut. „Du bist pures Dynamit.“
    Das hoffte sie. Sie hatte sich dramatisch angezogen, sie trug ein kurzes schwarzes Cocktailkleid aus Seide, das vorn und hinten ausgeschnitten war und lebhaft mit ihrem leuchtend roten Haar kontrastierte. „Danke“, sagte sie.
    „Und du siehst auch gar nicht mal so übel aus, Sohn“, scherzte Roger mit Blick auf Kyle. Was eine starke Untertreibung war. Kyle sah blendend aus in seinem schwarzen Hemd, dem lässigen Nadelstreifensakko und der hellen Hose.
    „Ah, Dad!“ murmelte er.
    „Genug. An die Arbeit!“ forderte Roger sie alle auf.
    Gegen fünf war Madison fix und fertig. Während der letzten Stunde hatte sie Kindermädchen gespielt. Die Galerie konnte sich einer Kinderecke rühmen, mit kleinen Tischen und Stühlen, Eimern voller Bausteine, Wachsmalkreiden, Buntstiften und vielen Sachen mehr, die ein Kinderherz begehrte. Die Kinder konnten ihre künstlerische Ader ausleben, während ihre Eltern ein einheimisches Talent „mit einem warmen Geldregen“ überschütteten, wie Roger sich ausdrückte, indem sie eins seiner Bilder kauften.
    Madison saß erschöpft auf einem Kinderstuhl, neben sich Carrie Anne, Kailas Sprösslinge sowie ein fünfjähriges Zwillingspärchen, die alle damit beschäftigt waren, Strichmännchen auf ihre Zeichenblöcke zu kritzeln. Jimmy Gates stand in ihrer Nähe und hörte geduldig zu, wie eine der Künstlerin den „Surrealismus“ in ihren Arbeiten erklärte. Dan und Kaila standen vor einer hübschen Meerlandschaft und überlegten, ob sie sie

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