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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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herausbekommen.
    Jetzt musste er sich bewegen. Er musste diesen Mörder dringend finden, und das bedeutete, sich höchstpersönlich auf die Suche zu machen.
    Selbst wenn er lieber … zu Hause geblieben wäre.
    Lange Zeit war sein Zuhause ein Apartment in Virginia gewesen. Es war seltsam, wie schnell er in dieser Stadt hier wieder heimisch geworden war. Wie schnell Madisons Haus zu dem Ort geworden war, wo er sein wollte. Er wagte es im Augenblick nicht, allzu viel daran zu denken. Nicht nach letzter Nacht. Nicht nachdem sie ihm in die Augen geschaut hatte, während sie ihm erzählte, dass Darryl nichts falsch gemacht hätte, außer dass dieser eben nicht er gewesen sei.
    Sein Blut fing an, schneller durch seine Adern zu fließen. Himmel, er hatte eben erst geheiratet. Er sollte auf Hochzeitsreise sein. Obwohl er selbstverständlich damit gerechnet hatte, sofort wieder an seine Arbeit zu gehen – immerhin hatte man ihn hier runtergeschickt, damit er half, einen verzwickten Fall aufzuklären. Und gleichviel wie sehr er sich auch danach sehnte, Zeit mit Madison zu verbringen, wusste er doch, dass er zuerst den Fall lösen musste, bevor sie ihr gemeinsames Leben beginnen konnten.
    Und trotz der Tatsache, dass er ernsthaft daran dachte, seine Arbeit beim FBI an den Nagel zu hängen, hatte er sich zum Dienst zurückgemeldet. Also gut, jetzt war er wieder hier – und arbeitete.
    Heute Morgen war er als Erstes in Jimmy Gates’ Büro gefahren und hatte sich den Obduktionsbericht von Holly Tylers Leiche durchgelesen. Trotz des schlimmen Zustands, in dem sich die Leiche befand, hatten die Gerichtsmediziner herausgefunden, dass Holly Tyler kurz vor ihrem Tod – höchstwahrscheinlich mit ihrem Mörder – Sex gehabt hatte. Ob sie dazu gezwungen worden war oder nicht, konnten die Ärzte nicht sagen, aber man hatte Spermaspuren gefunden.
    Es hatte auch noch andere neue Entwicklungen gegeben. Harry Nore hatte sich in seiner Zelle erhängt. Ein erbärmliches Ende eines erbärmlichen Lebens. Kyle hatte es bereits auf der Insel in der Zeitung gelesen. Aber Harrys Tod brachte ihn der Lösung des Falls um keinen Schritt näher.
    Gerade als Jake Ramone aus dem Auto aussteigen wollte, um mit Kyle zusammen in das Restaurant zu gehen, meldete sich die Zentrale. Jake nahm den Anruf entgegen, dann schaute er Kyle an. „Sir, das Washingtoner Büro.“
    Kyle meldete sich. Es war Ricky Haines.
    „Was gibt’s, Ricky?“
    „Nicht viel. Wie ich gehört habe, hast du geheiratet.“
    Natürlich. Er hatte es seinen Vorgesetzten gemeldet, und die Nachricht hatte schnell die Runde gemacht.
    „Ja.“
    „Du hast deine
Schwester
geheiratet?“
    „Sie ist meine Stiefschwester“, erklärte Kyle geduldig.
    „Ach ja. Richtig. Entschuldige. Aus der Entfernung sehen die Dinge manchmal ein bisschen seltsam aus, weißt du.“
    „Klar. Hör zu, Ricky, rufst du an, weil du mich fertig machen willst, oder hast du einen bestimmten Grund?“
    „Ja, es gibt einen Grund. Du hattest mich doch gebeten, nach einer eventuellen Verbindung zwischen den aktuellen Morden und dem Mord an Lainie Adair Ausschau zu halten, stimmt’s? Sieht so aus, als hättest du den richtigen Riecher gehabt. Ich habe ein bisschen in alten Akten herumgeschnüffelt. Weißt du eigentlich, dass Lainie Adairs letzter Film
Eine Rose zwischen Dornen
hieß?“
    „Ich erinnere mich dunkel. Er spielte in West Virginia, richtig?“
    „Richtig. Es ist eine Aschenputtelgeschichte über eine junge Frau, die unter Dieben aufwächst. Sie verliebt sich in einen Mann und schämt sich schrecklich für ihre Herkunft, bis der Held entdeckt, dass sie gar nicht die ist, die sie zu sein glaubt. Das Gesindel hatte sie von einer reichen New Yorker Familie gekidnappt.“
    „Ja, jetzt fällt es mir wieder ein.“
    „Wenn du mich fragst, untermauert das deine Theorie, dass die aktuellen Morde, bei denen der Mörder stets seine ‚Unterschrift‘ – eine Rose mit Dornen – hinterlassen hat, mit dem Mord an Lainie Adair in irgendeinem Zusammenhang stehen. Man könnte hier von einem geradezu klassischen Fall sprechen. Ein Mann mit einem Hass auf Lainie Adair tötet diese, dann bringt er seinen Drang zu töten für eine Weile unter Kontrolle und schlägt schließlich wieder zu. Diesmal trifft es Frauen, die irgendwie eine Ähnlichkeit mit Lainie Adair haben.“
    „Danke, Ricky. Ruf mich an, wenn du etwas Neues hast, egal was.“
    „Mach ich. Ach ja, und noch was – Glückwunsch. Dass du deine Schwester

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