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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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betrinken solltest – meinetwegen. Musst du nicht noch mal auf die Bühne?“
    „Ich betrinke mich nie, Kyle Montgomery. Und schon gar nicht deinetwegen. Ich bin nur so verdammt wütend …“
    „Ach! Dann bist du also doch feindselig.“
    „Feindselig? Das ist eine schamlose Untertreibung.“
    „Ich habe dich verletzt, Madison. Und es tut mir Leid.“
    „Da wir eben von Selbstüberschätzung gesprochen haben, ich denke, dass du dich stark überschätzt, Kyle. Du kannst mich gar nicht verletzen.“
    Er zuckte die Schultern, schaute sich um. Er entdeckte die Kellnerin und gab ihr ein Zeichen. „Ich möchte noch ein Bier, bitte – Honey.“
    Das Letzte setzte er in voller Absicht hinzu. Für die Kellnerin war es nichts Außergewöhnliches, aber Madison zuckte zusammen.
    „Madison …“ fragte das Mädchen.
    „Miss Adair muss noch arbeiten“, erinnerte Kyle höflich.
    „Für mich auch noch eins, Katie, danke“, sagte Madison.
    Katie ging davon. Er musste unwillkürlich grinsen, als er sich jetzt Madison wieder zuwandte, aber das Grinsen gefror ihm auf den Lippen, als er spürte, wie ihm ein heißer Blitz durch die Eingeweide schoss. Sie war stocksauer, ungerecht und biestig.
    Gott, er begehrte sie.
    Er atmete ganz langsam aus, während er sie anstarrte, froh über seine weiten Shorts und den Tisch, der seine Erektion ihren Blicken entzog.
    Mit dreizehn war sie niedlich und clever gewesen. Im College schön. Als sie noch ein Kind war, hatte er Zuneigung zu ihr verspürt, und später war er immer irgendwie stolz auf sie gewesen. Jetzt war sie die reinste Sinnenfreude. Es überraschte ihn zu entdecken, was er im Augenblick für sie empfand.
    Sie war seine Stiefschwester, um Himmels willen. Aber sie waren biologisch nicht miteinander verwandt, wofür er jetzt in Anbetracht der Umstände mehr als dankbar war.
    Er räusperte sich. „Bist du mit dem Auto hier, Madison?“
    „Ja, warum?“
    „Weil du nicht nach Hause fahren solltest. Ich warte auf dich.“
    Die Biere wurden vor sie hingestellt. Madison starrte ihn an, ihre Augen glitzerten hart. „Du bist nicht mein großer Bruder. Du brauchst nicht auf mich zu warten.“
    „Du hast zu viel getrunken.“
    „Ach,
ich
trinke zu viel. Soll ich vielleicht mit jemandem nach Hause fahren, der seit Stunden hier herumsitzt und trinkt?“
    Auf Kyles Gesicht breitete sich ein langsames Grinsen aus. „Ich gehe gleich zu Kaffee über.“
    „Meinetwegen brauchst du dir die Mühe nicht zu machen.“
    „Wohnst du bei deinem Vater?“
    Sie zögerte. „Ja.“
    „Dann warte ich.“
    „Vielleicht habe ich hinterher ja noch eine Verabredung.“
    Er schaute an ihr vorbei, musterte die Bandmitglieder, die bereits wieder ihre Instrumente zu stimmen begannen.
    Kyle hob sein Bier. „Schläfst du mit einem von ihnen? Mit Joey King vielleicht? Er sieht aus wie dein Typ.“
    „Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.“
    „Freut mich zu hören, dass das ein Hinderungsgrund für dich ist.“
    „Verdammt, Kyle …“
    „Entschuldigung, Entschuldigung. Ich habe dich eben schon lange nicht mehr gesehen.“
    „Mit wem ich schlafe, geht dich einen feuchten Dreck an.“
    „Vielleicht ist es ja nur die ganz natürliche Besorgnis des älteren Bruders.“
    „Ich dachte, wir hätten uns eben darauf geeinigt, dass du nicht mein Bruder bist.“
    Er zuckte die Schultern. „Sieh’s wie du willst. Alte Gewohnheiten sind zäh. Ich habe nur versucht herauszufinden, mit wem du dich anschließend triffst.“
    „Vielleicht schlafe ich ja mit der ganzen Band. Gleichzeitig.“
    Er schüttelte grinsend den Kopf. „Madison, wirklich, du verträgst doch nichts.“
    „Tatsächlich? Du hast mich seit über sechs Jahren nicht gesehen! Du denkst immer noch, dass ich schnell betrunken werde? Du bildest dir ein, zu wissen, was für mich gut ist? Na, dann solltest du vielleicht doch noch ein bisschen hier bleiben. Ich bin Lainie Adairs Tochter, erinnerst du dich? Du solltest auf mich aufpassen. Womöglich ziehe ich ja noch einen heißen Strip auf der Bühne ab, wenn ich erst richtig schön blau bin.“
    Er grinste und zog sich die Baseballkappe noch ein bisschen tiefer in die Stirn. „Na prima. Du hast mich eben daran erinnert, dass wir nicht blutsverwandt sind. Unsere Kinder hätten keine zwei Köpfe oder irgend so was. Ich werde also bleiben und mir den Spaß anschauen.“
    „Unsere Kinder? Mit dir Kinder, Kyle? Im ganzen Leben nicht, selbst dann nicht, wenn das Überleben der Menschheit davon

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