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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Füße im Wasser baumeln. Neben ihr standen ihre hochhackigen Sandaletten und ihre Piña Colada.
    „Du siehst toll aus.“
    „Danke.“ Sie schaute ihn an. „Du siehst auch nicht übel aus.“
    Er lächelte. „Großer Gott, Kaila … Dan hat alles, was ich mir wünsche. Er hat es, aber er weiß es nicht zu schätzen. Großartige Kinder. Und eine wunderschöne Frau. Wenn du meine Frau wärst, würde ich dich nicht eine Minute allein lassen.“
    „Lieb von dir, dass du das sagst.“
    „Du solltest mir eine Chance geben.“
    „Was denn für eine Chance?“
    „Einen Probelauf.“
    Sie starrte ihn an, die Röte schoss ihr in die Wangen. Oh ja, die Versuchung war groß. Gott, sah er gut aus.
    „Ich würde zehn Jahre meines Lebens hergeben, nur um dich ein einziges Mal nackt zu sehen“, flüsterte er.
    Zuerst hielt sie es für einen Scherz, für einen Versuch, sie ein bisschen aufzuheitern. Aber dann schaute sie ihn an. Und sah, dass er nicht scherzte.
    „Ich glaube, ich würde vor Lust vergehen, wenn ich …“ Er kam mit seinem Mund ganz nah an sie heran und flüsterte ihr ins Ohr, was er mit ihr tun wollte.
    „Es wäre nicht richtig!“ flüsterte sie.
    „Warum?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Sie hätte entsetzt sein sollen; sie hätte aufstehen, ihm eine runterhauen und weggehen sollen.
    Stattdessen war sie in Versuchung, seiner Einladung zu folgen. Seine Worte waren Balsam auf ihre wunde Seele und … erregten sie.
    Erregten sie sie als Fantasie? Oder wollte sie, dass sie Wirklichkeit wurden?
    Sie war sich nicht sicher.
    „Ich … ich kann nicht …“, flüsterte sie.
    „Du brauchst noch ein bisschen Zeit. Du glaubst mir nicht, dass ich dich liebe. Und dass ich von dir wiedergeliebt werden möchte. Du nimmst das, was ich sage, nicht ernst, Kaila. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich deine Kinder liebe, wie gut ich zu ihnen wäre – wie viel ich zu geben hätte.“
    „Ich …“
    „Du bist noch nicht so weit. Ich werde warten.“
    Er stand auf und ging davon.
    Er war umwerfend. So charmant. So gut aussehend. Die Frauen rissen sich um ihn.
    Und sie würde diese Chance nicht bis in alle Ewigkeit haben!
    Und doch …
    Kaila stellte ihre Füße auf den Beckenrand, zog die Knie an ihren Oberkörper und umschlang ihre Beine. Sie hatte außer mit Dan noch mit keinem anderen Mann geschlafen, und sie hatte Angst davor, es zu tun. Und sie liebte Dan, auch wenn sie wütend auf ihn war.
    Sie liebte ihn doch wirklich, oder?
    Oder war sie nur noch aus Gewohnheit mit ihm zusammen?
    Sie legte die Stirn auf ihre Knie, ihr war schwindlig. Zu viele Piña Coladas. Sie sollte glücklich sein. Von außen betrachtet sah ihr Leben perfekt aus. Sie lebten in finanzieller Sicherheit, und sie hatten drei glückliche, gesunde, hübsche Kinder. Wie konnte sie dann nur so unglücklich sein?
    Sie wusste es nicht.
    Sie wusste es einfach nicht.
    Jassy trat vom Wohnzimmer in den Innenhof. Die Gäste verabschiedeten sich nach und nach. Es wurde stiller.
    Sie ging um den Pool herum hinunter zur Anlegestelle und schaute aufs Wasser hinaus. Die Nacht war herrlich. Sie fühlte sich herrlich.
    Plötzlich legten sich von hinten zwei Arme um sie. Sie wollte eben überrascht aufschreien, als sich eine Hand auf ihren Mund legte und jemand „pssst“ machte.
    Ihr Herz klopfte wild.
    Die Hand glitt von ihrem Mund nach unten; der Griff der Arme lockerte sich.
    Sie drehte sich in seiner jetzt zärtlichen Umarmung herum und küsste ihren neuen Geliebten. Der Kuss wurde leidenschaftlicher. Seine Hände traten eine Wanderschaft an, legten sich über ihre Brüste. Zungen trafen sich und verschmolzen. Nach einer Weile stöhnte Jassy leise.
    „Nicht hier, nicht jetzt!“ flüsterte sie atemlos.
    Ihr Geliebter seufzte. „Ich weiß wirklich nicht, warum wir nicht einfach …“
    „Hier ist nicht der richtige Ort.“
    Er nahm eine Haarsträhne, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte, zwischen die Fingerspitzen. „Lass uns irgendwo anders hingehen“, drängte er und küsste sie wieder.
    Sie machte sich von ihm los.
    „Ich kann nicht.“
    „Es muss sein“, flüsterte er.
    „Ich kann nicht“, wiederholte sie und suchte erneut seinen Mund.
    „Wir brauchen einander.“
    Schließlich beendete sie den Kuss mit einem Aufseufzen. „Ich kann heute Nacht nicht von hier weg. Das weißt du. Nicht ohne tausend Erklärungen abgeben zu müssen.“
    „Du bist Ärztin – du hast einen Notfall.“
    „Ich bin Pathologin. Bei Toten gibt es keine

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