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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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weiterhin bedienen, und Madison ist über einundzwanzig.“
    „Ich habe kein gutes Gefühl dabei.“
    Rafe spielte gedankenverloren mit dem Etikett an seiner Bierflasche. „Wahrscheinlich bist du nur beunruhigt, weil du Madison schon so lange nicht mehr gesehen hast und jetzt feststellst, dass sie genauso aussieht wie Lainie … wie Lainie zu dem Zeitpunkt, als sie umgebracht wurde. Du hast Angst um Madison, vielleicht weil du unbewusst befürchtest, dass sich die Geschichte wiederholen könnte.“
    Kyle schüttelte den Kopf, dann stutzte er und überlegte einen Moment. Irgendwie hatte er das Gefühl, als ob er etwas übersehen hätte, aber er kam nicht darauf, was es sein könnte. „Nein, das ist es nicht. Abgesehen davon, dass Harry Nore noch immer sicher hinter Schloss und Riegel sitzt.“
    Rafe hob eine Schulter. „Ich möchte bezweifeln, dass Madison jemals geglaubt hat, dass Harry Nore ihre Mutter getötet hat.“
    „Jedenfalls hat sie nie etwas Gegenteiliges gesagt. Und bei seiner Festnahme hatte er die Mordwaffe bei sich – mit Spuren von Lainies Blut darauf.“
    „Sie hat nie etwas Gegenteiliges gesagt, weil sie noch ein Kind war und man ihr diese Version der Geschichte auftischte. Sie hatte keine andere Wahl, als sie zu akzeptieren.“
    „Die Beweislage gegen Nore war erdrückend, ganz abgesehen davon, dass er die Tat gestanden hat. Aber wie auch immer, ich will einfach nicht, dass Madison da mit reingezogen wird, sie hat schon genug durchgemacht.“
    „Oh, sie ist zäher, als du denkst. Und ganz nebenbei kannst du nicht einfach nach Jahren wieder hier reinschneien und glauben, die Familie herumkommandieren zu können, kleiner Bruder. Das solltest du nicht vergessen.“
    „Ich will überhaupt niemanden rumkommandieren“, sagte Kyle mit finsterem Gesicht. „Es passt mir nur einfach nicht, dass sie … na ja, ich will einfach nicht, dass sie etwas damit zu tun hat. Es macht mich höllisch nervös.“
    „Dann hol sie raus.“
    „Tja … aber wie?“
    Rafe lachte. „Woher zum Teufel soll ich das wissen? Du bist doch das verdammte FBI.“ Plötzlich wurde er wieder ernst. „Okay. Es ist eine üble Geschichte. Auch wenn die Polizei versucht, Stillschweigen zu bewahren, berichtet die Presse mehr und mehr Einzelheiten, und eine Menge Leute sind mittlerweile nervös geworden. Vielleicht hast du ja Recht und man sollte Madison tatsächlich heraushalten. Am besten sorgst du dafür, dass sie anderweitig beschäftigt ist. Vielleicht solltest du sie auf eine einsame Insel entführen, bis der Fall aufgeklärt ist.“
    „Richtig. Dann wird das FBI hinter
mir
her sein.“
    Rafe lachte entspannt. „Ich bin mir sicher, dass du es schaffst, dir etwas einfallen zu lassen. Tu dein Bestes, um sie da rauszuhalten.“
    Kyle stand unvermittelt auf.
    „Wohin gehst du?“ wollte Rafe wissen.
    „Telefonieren. Ich will sie kurz anrufen. Die ganze Familie hat sich heute bei mir gemeldet – Himmel, sogar Trent. Nur von ihr habe ich nichts gehört. Ich will mich einfach nur überzeugen, dass mit ihr alles in Ordnung ist.“
    „Vergiss nicht, sie ist schon ein großes Mädchen.“
    Kyle nickte und eilte zum Telefon. Er hatte ein Handy, aber er hasste das verdammte Ding, und er hatte es im Hotelzimmer gelassen.
    Er wählte Madisons Nummer. Ihr Anrufbeantworter schaltete sich ein. „Madison, hier ist Kyle. Geh ran, Madison. Ich warte. Ich bin’s, Kyle. Nimm ab.“
    Sie tat es nicht. Er wählte die Nummer ein zweites Mal. Wieder meldete sich der Anrufbeantworter.
    Er legte auf und ging mit einem Blick auf seine Armbanduhr zu Rafe zurück. „Elf Uhr nachts an einem ganz normalen Werktag. Wo zum Teufel steckt sie bloß?“
    „Vielleicht hat sie ja ein Rendezvous“, vermutete Rafe.
    „Sie hat ein Kind.“
    „Ja nun, auch Frauen mit Kindern haben Rendezvous.“
    Er warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. „Dann würde der Babysitter abnehmen.“
    „Richtig. Aber du vergisst, dass Darryl in der Stadt ist. Vielleicht ist Carrie Anne ja bei ihm. Und sie womöglich auch.“
    „Madison und Darryl sind geschieden …“
    „Schon, aber sie stehen sich immer noch nah. Wirklich nah. Sie sind gute Freunde. Wer weiß, vielleicht tun sie sich ja wieder zusammen, wenn sie sich beide die Hörner abgestoßen haben. Kyle, es geht ihr gut, glaub mir. Wahrscheinlich übernachtet sie einfach nur bei Darryl. Du kannst nicht plötzlich hier auftauchen und versuchen, sie durch die Gegend zu scheuchen.“
    „Ich scheuche sie nicht

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